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Schnee bis
in die Niederungen
Filmzyklus vom 16. Dezember 2004 bis 14. Januar 2005 |
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Donnerstag, 16.12.2004, um 21.00 Uhr
The Sweet Hereafter
Atom Egoyan, Ca 1997, E/d
Freitrag, 17.12.2004, um 21.00 Uhr
Ice Storm
Ang Lee, USA 1997, E/d
Samstag, 18.12.2004, um 21.00 Uhr
Picture of Light
Peter Mettler, CH/Ca 1994, E/d
Donnerstag, 23.12.2004, um 21.00 Uhr
James Bond 007 – On Her
Majesty’s Secret Service
Peter Hunt, GB 1969, E/d
Sonntag, 26.12.2004, 16.30 Uhr
Ice Age
Chris Wedge; USA 2002, d
Donnerstag, 30.12.2004, und Samstag, 1.1.2005, um 21.00 Uhr
Fargo
Joel Coen, USA 1996, E/d/f
Donnerstag, 6/7./8. Januar 2005 je 21.00 Uhr
MIGRAT ON
Filmdokumente mit musikalischer Live-Begleitung
Paed Conca: Bass, Klarinette, Elektronik, Komposition;
Dirk Bruinsma: Soprano und Baritonsaxophon, Flöte, Elektronik;
Frank Crijns: Gitarre, Elektronik; Fabrizio Spera: Schlagzeug, Elektronik
Donnerstag, 13.1.2005, um 21.00 Uhr
Noi Albinoi
Dagur Kari, Island 2002, Ov/d/f
Freitag, 14.1.2005, um 21.00 Uhr 101
Reykjavik
Baltasar Kormakur, Island 2000, Ov/d/f |
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Samstag, 15.1.2005, ab 19.00 Uhr
Tour de Lorraine
«Homo Oeconomicus Cannibalicus»: Kurze und lange Dok- und Spielfilme zum kreativen Widerstand gegen die globale Ausbeutung.
Freitag, 14.1.2005, um 21.00 Uhr
Call Me Babylon
Andreas Pichler, D 2003, OV/d, 75 Minuten
Vorfilm: Abstract CH 2000, 2 Minuten
Do bis Sa, 27./28./29. Januar je 21.00 Uhr
Salvador Allende
Patricio Guzmán, Chile 2003, Sp/d/f, 104 Minuten
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Schnee bis in die Niederungen
Filmzyklus vom 16. Dezember 2004 bis 14. Januar 2005
Falls es auch dieses Jahr wieder nichts wird mit der weissen Weihnacht und
frisch verschneitem Neujahr bieten wir zum Jahreswechsel eine Filmreihe,
die wenigstens im Kinosaal Wintergefühle heraufbeschwört und einem
teilweise das Blut in den Adern gefrieren lässt. Von schwerer, nasskalter
Tragik über leichtes Schneetreiben und berauschend mystische Nordlichter
bis zur eiskalten Abrechnung gibt es für jeden Schneegeschmack einen
Leckerbissen. Immer ist da Schnee und Eis: Einmal in einem abgelegenen Provinzort
in British Columbia, einmal hoch oben in den Schweizer Alpen, einmal zu
Beginn der Eiszeit vor 20'000 Jahren, einmal in der blendenden Schneelandschaft
von Minnesota oder im weiss-blau-grünlichen Licht in Island.
Auch wenn das Kino selbstverständlich gut geheizt ist: Wollsocken und
warme Decken helfen auch gegen akute innere Fröstelzustände!
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Schnee bis in die Niederungen
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Donnerstag, 16.12.2004,
21.00 Uhr The Sweet Hereafter
Atom Egoyan, Ca 1997, E/d |
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Ein Schulbus kommt von der Strasse
ab und versinkt in einem zugeschneiten See. Fast alle der vierzehn
Kinder eines Provinzortes in British Columbia sind tot. Der Anwalt
Stephens will den geschockten Eltern helfen, indem er sie zu einer
Klage auf fahrlässige Schädigung gegen die Gemeinde und
die Bushersteller zu überreden versucht. Einige Eltern hoffen,
die Tragödie dadurch rationalisieren zu können, andere sind
dagegen.
Ein formal bestechender und auf verschiedenen Zeitebenen spielender
Film von Atom Egoyan, der die Verletzlichkeit einer Gemeinschaft thematisiert
und auf sensible Art den Umgang mit persönlichen Katastrophen
zeigt. |
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Freitag, 17.12.2004, 21.00 Uhr
Ice Storm
Ang Lee, USA 1997, E/d
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Während den Thanksgiving-Ferien
kommt der 16jährige Paul von der Schule aus New York nach Hause.
Seine Eltern sind in einer schwierigen Phase. Der Vater sucht Trost
und Bestätigung in einer Affäre mit der Nachbarin. Auch
Pauls jüngere Schwester erkundet ihre keimende Körperlichkeit
mit zwei Söhnen der Nachbarin. Im Jahr von Watergate (1973) kommt
es in New Canaan, der Hochburg der weissen, angelsächsischen
Protestanten, zum politischen Vertrauensverlust und zu Generationskonflikten.
Ang Lee zeigt das intensiv beobachtete Porträt einer amerikanischen
upper-middleclass-Familie, die nach einem einbrechenden Eissturm,
der New Canaan physich erstarren lässt und ein Leben fordert,
nur scheinbar wieder zueinander findet. |
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Samstag, 18.12.2004, 21.00 Uhr
Picture of Light
Peter Mettler, CH/Ca 1994, E/d |
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Wir leben in einer Zeit, in der Dinge
nicht zu existieren scheinen, wenn sie nicht als Bild festgehalten
werden.
Doch wenn man ins Dunkel hineinschaut, kann man die Lichter sehen
– nicht unähnlich den Nordlichtern, nicht unähnlich
dem Zucken der Gedanken. Wie eine gestaltlose Ansammlung all dessen,
was wir je gesehen haben.
Vor der Zeit der wissenschaftlichen Erklärungen wurden die Nordlichter
als Visionen gedeutet, Prophezeiungen, Geister, als Anreger der Phantasie.
Als von der Natur gelieferte Bilder, eingerahmt von nichts Geringerem
als dem Universum selbst.
...aurora borealis... körperlose Lichter, vom Himmel strömende
Farben... Die Faszination der Bilder der Natur, spezieller als jegliche
special effects, locken eine Filmcrew in die kanadische Arktis...
Aber wenn wir die Nordlichter im Film einfangen, wird man sich bewusst,
dass es nicht die Wirklichkeit ist? Oder wird man diesem Zauber erliegen?
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Donnerstag,
23.12.2004, 21.00 Uhr James Bond 007
– On Her Majesty’s Secret Service
Peter Hunt, GB 1969, E/d |
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Zur allgemeinen Erheiterung an Weihnachten:
ein James-Bond-Klassiker mit Kultstatus! Agent 007 fährt fort
in seiner Mission, dem Feind Ernst Blofeld nachzujagen, der mit einem
tödlichen Virus einen Anschlag auf die Menschheit plant. Nebenher
rettet er die schöne Tracy Draco vor einem Selbstmord. Ihr Vater,
Boss eines starken Syndikats, bittet Bond, seine Tochter zu heiraten
und bietet ihm dafür Informationen über Blofeld. Der beste
Bond-Film mit einer atemberaubenden Jagd auf den Skiern die Schweizer
Berghänge hinunter und mit der obligaten Liebesgeschichte.
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Sonntag,
26.12.2004, 16.30 Uhr Ice Age
Chris Wedge; USA 2002, D |
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Weihnachtsspecial: Der Familienfilm
für Gross und Klein
Achtung Einszeit! Wir machen einen Ausflug in die Welt vor 20'000
Jahren und erleben, wie die riesigen majestätischen Tiere sich
auf die anbrechende Eiszeit vorbereiten, bez. vor ihr zu fliehen versuchen.
Alle, ausser die drei Helden der Geschichte: Manny, das mufflige Zottelmammut,
Sid, das nervige Quasselfaultier und Diego, der verschlagene Säbelzahntiger.
Die drei sehen sich mit einer Mission konfrontiert, die ihnen einiges
abfordert…
Klar doch: Die Geschichte ist simpel, die Charaktere klar gezeichnet,
die Dialoge sind witzig. Seine wahren Qualitäten entwickelt der
Film aber, wenn er versucht, aus dem erprobten Korsett der stromlinienförmigen
und routinierten Disneyproduktionen auszubrechen, und man das Gefühl
bekommt, dass sich Autoren und Animatoren ohne moralische Beschränkungen
auf der digitalen Spielwiese austoben konnten.
Tricktechnisch vom Feinsten und versehen mit modernsten Computer-Zaubereien
ist Ice Age ein mitreissendes, unterhaltsames und urkomisches Zeichentrickabenteuer.
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Donnerstag,
30.12.2004 und Samstag, 1.1.2005, jeweils um 21.00 Uhr Fargo
Joel Coen, USA 1996, E/d/f |
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Dem Autoverkäufer Jerry Lundegaard
steht das Wasser bis zum Hals, denn er ist arg verschuldet. Sein verzweifelter
Versuch aus der Misere wieder rauszukommen - zwei Ex-Sträflinge
sollen seine Frau entführen und vom Schwiegerpapa Lösegeld
erpressen - führt zu mehreren Morden in der atmosphärisch
winterlichen Landschaft von Nord Dakota.
Erst die couragierte Polizistin Marge (Frances McDormand) mit der
Bedächtigkeit einer Hochschwangeren schafft's, den vertrackten
Fall zu lösen.
Packender Thriller mit Kultstatus und Einblicken in eiskalte, bizarre
«menschliche Niederungen» ...
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Do bis Sa, 6./7./8. Januar 2005 je 21.00 Uhr
MIGRAT ON
Filmdokumente mit musikalischer Live-Begleitung
Paed Conca: Bass, Klarinette, Elektronik, Komposition;
Dirk Bruinsma: Soprano und Baritonsaxophon, Flöte, Elektronik;
Frank Crijns: Gitarre, Elektronik; Fabrizio Spera: Schlagzeug, Elektronik
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Das Kino in der Reitschule hat Paed Conca erneut einen Kompositionsauftrag für eine Stummfilmvertonung erteilt.
Nach "Der Mann mit der Kamera" von Oziga Vertov aus dem Jahre 1929, "Nosferatu" von F.W. Murnau aus dem Jahre 1922,
"Die Mutter" von Vsevolod Pudovkin aus dem Jahre 1926 und im letzten Jahr eine Zusammenstellung von Archivmaterial zum
Bau der Berner Lorrainebrücke, ist dies der fünfte Vertonungsauftrag.
Das Bildmaterial, zusammengestellt von Giorgio Andreoli und Paed Conca, setzt sich mit der Thematik Migration auseinander und ist
ein Zusammenschnitt von alten Wochenschauen, Dokumentar-Filmmaterial und Spielfilmsequenzen. Für dieses Bildmaterial, das w
eder einer Spielfilmhandlung, noch einer durch Kommentare oder Interview gegebenen Strukturierung folgt, hat Paed Conca die Komposition
"MIGRATON" geschrieben und wird diese an drei Aufführungen live im Kino aufführen. Mit Unterstützung von: KulturStadtBern sowie dem Amt für Kultur in Bern
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Donnerstag,
13.1.2005, um 21.00 Uhr Noi Albinoi
Dagur Kari, Island 2002, Ov/d/f |
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Der 17-jährige Noi lebt in einem
kleinen Kaff an der isländischen Westküste. Im tiefen Winter
ist der Ort Bolungarvik das sprichwörtliche Ende der Welt. Die
Grossmutter, bei der Noi lebt, hat kapituliert und sich in ihre eigene
Welt zurückgezogen. Sein betrunkener Vater, der sich selber mehr
schlecht als recht durchs Leben kämpft, fährt seinen Sohn
allenfalls gelegentlich in seinem Taxi zur Schule, wenn Noi wieder
einmal spät dran ist. Das Leben ist trist, grau-blau, hart und
kalt. Zwar kommt mit der jungen Iris frischer Wind in Noi’s
Leben, aber auch die Liebe macht im tief verschneiten Island die Welt
nicht grösser. Noi, der zum ersten Mal so etwas wie eine Perspektive
sieht, wähnt sich in Gedanken bereits mit Iris in Hawaii. Doch
mit seiner Weigerung, sich an jegliche Regeln zu halten, manövriert
er sich selber zusehends ins Abseits.
Die karge, hypnotische Schönheit von «Noi Albinoi»
wirkt immer auch erdrückend, und das konsequent langsame Tempo
des Films lässt erahnen, wie lange ein Winter sich anfühlen
kann, wenn drei Stunden Sonne pro Tag den einzigen Lichtblick darstellen.
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Freitag,
14.1.2005, um 21.00 Uhr 101 Reykjavik
Baltasar Kormakur, Island 2000, Ov/d/f |
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Die sexuellen Energien des 28jährigen
Hlynur erleben einen Kurzschluss als er entdeckt, dass die Frau, mit
der er geschlafen hat, die Geliebte seiner Mutter und vielleicht von
ihm schwanger ist. Vor dem Hintergrund des pulsierenden Nachtlebens
in Reykjavik wirft diese freche schwarze Komödie einen Blick
auf das durcheinandergeratene und oftmals erheiternde Liebesleben
dieses Antihelden. Der arbeitslose Hlynur, der noch immer im behüteten
Heim seiner Mutter lebt, weigert sich hartnäckig, sich ein Lebensziel
zuzulegen. Er verspürt auch nicht den leisesten Drang, sich ausserhalb
seines Quartiers, 101 Reykjavik, zu bewegen. Überzeugt davon,
dem Erwachsenenleben koste es was es wolle zu widerstehen, nimmt er
nicht wahr, dass das Leben andere Pläne für ihn bereithält. |
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Samstag, 15.1.2005, ab 19.00 Uhr Tour de Lorraine
mit:
Der 4. Weltkrieg, Was wir wollen sind Kontrollen, Deportation Class, CH-Magazin: Jugendunruhen („Müller & Müller“), Mission: Neuer Schweizer Pass...
ab 23.00 Uhr:
Die Strategie der Schnecke Sergio Cabrera, Kolumbien 1993, Sp/d/f, 116 min
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19.00 Uhr: Block 1 - Dokfilm
Der 4. Weltkrieg
Jacqueline Soohen und Richard Rowley, Big Noise Films, USA 2004, E/d, 74 min
Ein Film, der mit inspirierenden Bildern und poetischen Worten über die weltweiten sozialen Bewegungen gegen den Neoliberalismus erzählt. Beleuchtet werden aktuelle soziale Konflikte in Mexiko, Argentinien, Israel/Palästina, Korea, Südafrika, Nordamerika und Europa.
21.00 Uhr: Block 2 - Kurzfilme
Was wir wollen sind Kontrollen
Medienflut, Initiative Kaiserswerther Strasse, Café Bunte Bilder, Deutschland 2000, D, 8 min
«Bonzenparade» in Düsseldorf: Mit den Pelzmänteln von Oma, Opas Anzug, ihren Haussklaven und den Taschen voller Geld fordern die TeilnehmerInnen noch mehr Kontrollen, noch mehr Sauberkeit, Zucht, Ordnung und Kaufzwang für alle.
Deportation Class
Kirsten Esch, Deutschland 2002, D, 26 min
Ein Gratisflug in den warmen Süden gefällig? Deportation Class machts möglich! Eine Imagebeschmutzungskampagne gegen die Lufthansa als wirksamer Protest gegen Zwangsausschaffungen.
CH-Magazin: Jugendunruhen («Müller & Müller»)
sfdrs, CH 1980, D, bis zum AbbruchÉ
TV-Kultsatire aus den 80ern: Zwei Zürcher Bewegte als Repressions-HardlinerInnen in einer Livesendung des Schweizer Fernsehens.
Mission: Neuer Schweizer Pass
Schauplatz International, Anti-WTO-Koordination Bern, Muhvie & uvm, CH 2004, D, 13 min
Ein verdecktes Theater über die erschreckende Akzeptanz des Schnüffelstaates und den Abbau von Persönlichkeitsrechten im Kontext der Hochkonjunktur des Terrorismus- und Sicherheitsdiskurses.
+ surprises
23.00 Uhr: Block 3 - Spielfilm
Die Strategie der Schnecke
Sergio Cabrera, Kolumbien 1993, Sp/d/f, 116 min
Mit umwerfendem Witz und lateinamerikanischem Charme wird die Geschichte von Menschen erzählt, die sich fröhlich, intensiv und phantasievoll gegen Willkür wehren. Inspirierende Widerstandsparabel aus Bogotá, die Mut macht, weil sie an Solidarität und menschliche Würde appelliert.
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Do bis Sa, 20./21./22. Januar je 21.00 Uhr Call Me Babylon
Andreas Pichler, D 2003, OV/d, 75 Minuten |
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Wer sind die geduldigen und freundlichen Stimmen an den Tausenden von Hotlines, jenen telefonischen Service-Zentralen,
genannt Call Centers, mit denen heute alle großen Firmen ihre Kunden betreuen und die 24 Stunden am Tag deren
lästige Fragen beantworten?
Vorfilm:Abstract
CH 2000, 2 Minuten
Am Davoser World Economic Forum 2000 (WEF) haben Gabriela Gerber und Lukas Bardill das Material für ihre Videoarbeit Forum zusammengetragen.
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Do bis Sa, 27./28./29. Januar je 21.00 Uhr Salvador Allende
Patricio Guzmán, Chile 2003, Sp/d/f, 104 Minuten |
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Der 11. September 1973 ist ein denkwürdiges Datum: An diesem Tag wurde in Chile durch den US-amerikanischen
CIA der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende gestürzt, die Demokratie durch eine der
brutalsten Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts ersetzt.
Vorfilm:Abstract
CH 2000, 2 Minuten
Am Davoser World Economic Forum 2000 (WEF) haben Gabriela Gerber und Lukas Bardill das Material für ihre Videoarbeit Forum zusammengetragen.
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