Rassismus und Ökonomie im Migrations- und Grenzregime


  0 Minuten

Vortrag von Martina Benz

«Rassismus und Ökonomie im Migrations- und Grenzregime»

Schlecht bezahlte und prekäre Jobs werden in vielen Ländern von MigrantInnen verrichtet. Sie finden meist nur schwer Zugang zu Gewerkschaften, und ihre Interessen werden in den etablierten Arbeitnehmervertretungen kaum vertreten. – Die in den USA entstandenen «Worker Centers» ermöglichen es prekär Beschäftigten MigrantInnen im Niedriglohnsektor sich zu organisieren und gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Dabei zeigt sich, dass diese Organisierungen den Rahmen herkömmlicher gewerkschaftlicher Auseinandersetzungen überschreiten: neben unfairen Löhnen und Arbeitsbedingungen werden gesellschaftliche Machtverhältnisse und Rassismus thematisiert, neben Forderungen nach besserer Bezahlung MigrantInnenrechte eingefordert. Am Beispiel der US-amerikanischen Worker Centers lässt sich so erkennen, wie MigrantInnen aus einer Situation der sozialen und politischen Marginalität zentrale Zusammenhänge der politischen Ökonomie bearbeiten. Damit fordern sie gewerkschaftliche Selbstverständnisse heraus und entwickeln neue Strategien. Zu diskutieren wäre, ob sich ähnliche Entwicklungen auch in anderen Ländern feststellen lassen.

Zur Person: Martina Benz hat an der Universität Kassel Soziologie und Politikwissenschaft studiert und an der FU Berlin über Worker Centers und die Organisierung prekär Beschäftigter Migrant_innen in den USA promoviert. Sie ist seit vielen Jahren in antirassistischen und feministischen Initiativen aktiv und Mitglied des Arbeitskreis «undokumentierte Arbeit» bei Verdi Berlin-Brandenburg.

Weitere Informationen unter www.kritnet.ch