MEDIENGRUPPE REITSCHULE BERN
Medienmitteilung der Reitschule Bern vom 29.6.08
Vorplatz-Sommer-Bar und Forderung nach
2. Drogenanlaufstelle
Sehr geehrte Medienschaffende
Die Reitschule Bern führt in der
Juli-Ferienzeit mit einer Sommerbar das erfolgreiche
Vorplatz-Belebungs-Projekt weiter:
Während in den Reitschule-Veranstaltungsräumen die
wohlverdiente Sommerpause Einzug hält, führen
ReitschülerInnen aller Gruppen den im Mai erfolgreich gestarteten
Bar- und Kulturbetrieb auf den Vorplatz auch während den
Sommerferien weiter. Die Stimmung auf dem Vorplatz der Reitschule wird
dank des "Vorplatz-Belebungs-Projekts" von uns und unseren Gästen
als markant besser wahrgenommen - diesen Erfolg wollen wir nicht so
schnell wieder hergeben und unsere Aktivitäten deshalb auch im
Juli weiterführen.
Die als Treffpunkt beliebte Vorplatz-Belebungs-Bar, der rege genutzte
Pingpong-Tisch, eine Tangonacht, acht
Konzerte und acht DJ-Acts sollen im Juli der Bevölkerung
Berns durch das Sommerloch helfen und weiterhin für eine angenehme
Atmosphäre auf dem Vorplatz sorgen.
Details zum Kulturprogramm entnehmen Sie bitte dem Anhang oder auf
www.reitschule.ch/reitschule/vorplatz.
Die Reitschule Bern stellt mit
Befriedigung fest, dass sich die Stimmung auf dem Vorplatz in den
letzten Monaten deutlich verbessert hat. Dank dem Bar- und
Kulturbetrieb hat sich der Vorplatz zum Treffpunkt für
unterschiedlichste Menschen entwickelt. Der Konsum und Verkauf von
harten Drogen findet nicht mehr vor dem Haupteingang der Reitschule
statt.
• Die Drogenkonsumierenden zeigten viel Verständnis für das
Vorplatz-Belebungs-Projekt und liessen sich 30m weiter unter der
Eisenbahnbrücke und vor dem Tor der Grossen Halle nieder - was
deren Betrieb beeinträchtigt. Dort bilden sie, wie bis anhin, nach
der Schliessung der Drogenanlaufstelle Hodlerstrasse um 21.30 Uhr eine
offene Drogenszene.
• Die noch verbliebenen Dealer mussten sich aufs Trottoir und die
Schützenmatte zurückziehen.
• Die von vielen als kontraproduktiv empfundenen Securitaspatrouillen
haben sich seit 1. Juni von der Eisenbahnbrücke
zurückgezogen. Einzig einige Polizeipatrouillen vertreiben zum
Ärger der Vorplatz-Bar-BetreiberInnen und -besucherInnen in
unregelmässigen Abständen die DrogenkonsumentInnen unter der
Eisenbahnbrücke wieder auf den Vorplatz.
Gleichzeitig sind wir sehr besorgt
über die desolate Situation für die Drogenkonsumierenden vor
unserem Kultur- und Begegnungszentrum - Der grösste gesundheits-
und drogenpolitische Skandal der Stadt Bern existiert nach wie vor:
Vor, während und nach den Öffnungszeiten der
Drogenanlaufstelle Hodlerstrasse konsumieren Drogenabhängige oft
unter der Eisenbahnbrücke vor der Reitschule, am Aarehang und in
den Seitengassen Berns unter katastrophalen hygienischen Umständen
Drogen. Hinzu kommen repressionsstress-bedingte Phänomene wie
unvorsichtiges Spritzen und Spritzentausch unter Süchtigen.
DrogenkonsumentInnen riskieren insbesondere wegen dieser
Konsumbedingungen ihre Gesundheit und ihr Leben.
Unseres Erachtens verharmlosen die Verantwortlichen der Stadt diesen
gesundheits- und drogenpolitischen Notstand zu oft als
"Sicherheitsproblem", das mit dem medienwirksamen Aufmarsch von
Polizei, Securitas und Pinto "gelöst" werden könne. Doch der
teure Einsatz von Uniformierten hat überhaupt keine Verbesserungen
der Situation (der Drogenabhängigen) gebracht.
Die Reitschule Bern fordert deshalb
(erneut) die sofortige Eröffnung einer 2. Drogenanlaufstelle mit
versetzten Öffnungszeiten und die Aufhebung von
Eintrittsbeschränkungen:
KonsumentInnen von harten Drogen müssen aus gesundheitspolitischen
Überlegungen (Schadensverminderung, Überlebenshilfe) in
zeitlicher wie platzmässiger Hinsicht genügend
Möglichkeiten für hygienischen Konsum geboten werden.
Dass es in Bern in diesem Bereich grosse Mankos gibt, ist seit Jahren
bekannt. Schon im Jahre 2003 - lange vor der "Aktion Marathon" und der
skandalösen Anlaufstellen-Verweigerungshaltungs Thuns - stellte
ein im Auftrag der Stiftung Contact verfasster Evaluationsbericht fest
(siehe auch www.infodrog.ch/txt/brr/EvalKuABern.pdf), dass in Bern punkto Platzverhältnissen
und Öffnungszeiten dringender Handlungsbedarf besteht.
Eintrittsbeschränkungen, z.B. für Ausserkantonale,
süchtige MigrantInnen mit den "falschen" Papieren oder ab Herbst
2008 für Süchtige aus dem Raum Thun, sind fehl am Platz, da
sie die Gesundheit der Betroffenen gefährden.
Die Reitschule Bern fordert von der
Stadt, der Stiftung Contact und dem Kanton Bern, dass sie ihre
gesundheits- und drogenpolitische Verantwortung wahrnehmen.
Wir bitten Sie, die Sommerbar des Vorplatz-Belebungs-Projektes und die
Forderung nach sofortiger Eröffnung einer zweiten
Drogenanlaufstelle in ihrer Berichterstattung zur berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüssen
Reitschule Bern
Mediengruppe
Kopie an:
- Gesundheitsdienst Stadt Bern
- Gesundheits- und Fürsorgedirektion Kanton Bern
- Contact Bern
- Gemeinderat der Stadt Bern
- RGM-Parteien (ohne GFL), GPB, PDA
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VORPLATZ PROGRAMM JULI 2008
- Di-Sa Vorplatz-Belebungsbar ab 16 Uhr geöffnet
- Jeden Mi Lounge
- www.reitschule.ch/reitschule/vorplatz
Mi 2.7. 20 Uhr
The all time favourites Lounge:
Need more Blues night
Do 3.7., 19h/20.30
Tangonacht: 19h-20h30
Crashkurs ab 20h30 Milonga
Er ist nicht vom Himmel in die feinen Pariser Salons gefallen. Vor etwa
150 Jahren tanzten in Buenos Aires die Ärmsten der meist
italienischen Einwanderer im Hafenviertel La Boca - inmitten von
Bordellen, Spielhöllen und schmutzigen Hinterhöfen - den
ersten Tango. Seither ist er weit gereist, hat sich mehr als einmal um
die eigene Achse gedreht, Generationen stets wieder neu zum Tanzen und
Musizieren inspiriert, und klingt doch immer noch wunderschön nach
Verzweiflung und Heimweh. So brauchen wir denn auch keine edlen
Wildledersohlen und keinen glänzenden Massivholzparkett um diesen
traurigen Gedanken zu tanzen. Uns reicht das Niemandsland Vorplatz mit
seinem zwielichtigen Charme. Uns reichen die Scheinwerfer der
vorbeifahrenden Autos und die flackernden Lichter der Züge wenn es
langsam dunkel wird über der Stadt und DJ Esteban uns nur die
schönsten Themen zuspielt.
Luc und Simone machen ab 19Uhr einen Crashkurs für Neueinstiege
oder Auffrischungen.
Hier sind Paarformationen empfohlen.
Crashkurs: 19.00 - 20.30 Uhr (10 Franken pro Person)
Milonga: ab 20:30 Uhr (Eintritt frei, Kollekte)
Fr 4.7., 20 Uhr
Stan or Itchy (Burgdorf) -
Ska-Pop
Frecher, selbst gemachter Ska-Pop mit mitreissenden Refrains und
relaxten Songpassagen aus Burgdorf.
www.stanoritchy.ch
Sa 5.7., 20 Uhr
The Nutcutters (Bern) -
College-Punkrock
Für alle, die auf College-Punkrock und Chuck Norris stehen!
www.nutcutters.ch
So 6.7., 08 Uhr
Flohmarkt
Mi 9.7., 20 Uhr
The all time favourites Lounge:
Punk’s not dead
Do 10.7., 20 Uhr
DJ Electric (Bern) -
Indie-Rock, Blues, Funk & more
Als alter Reitschule-Hase freut sich DJ "Dänu Sutter" Electric
schon darauf, nach Auftritten in Ifluss, Cafeteria und Dachstock jetzt
auch das Publikum auf dem Vorplatz an seiner legendären
Plattensammlung teilhaben zu lassen. Zu unser aller Freude verzichtet
er dabei auf Goa, Techno und Disco-Mainstream.
www.djelectric.ch
Fr 11.7., 20 Uhr
Kommando Trash (CH) -
Minimal-NewWave-DeutschPop
Kommando Trash erinnert wohltuend an alte Elektropop-Platten aus den
1980ern (z.B. Weltschmertz), die man nur noch auf Flohmärkten oder
in Brockenstuben finden kann und die einem in Erinnerung rufen, dass es
ja damals auch noch gute Musik jenseits der heilen
Deutsche-Welle-Pop-Welt à la Nena gab. Ein Muss für
NostalgikerInnen und Neo-Elektropopfans!
www.myspace.com/bimmele
Mi 16.7., 20 Uhr
The all time favourites Lounge:
Mums & Dads record collection
Do 17.7., 20 Uhr
DJ Rinderherz - Punk, Crust
& anderer Schund
Iltis sei dank, wiedermal Punk: Rinderherz Records ist ein junges
aufstrebendes do-it-yourself-Label für Punk, Crust und anderen
Schund inklusive Mailorder und ab-und-zu-Plattenstand an
einschlägigen Konzerten.
www.rinderherzrecords.ch.vu
Fr 18.7., 20 Uhr
Summer Jam mit Angle Baye Fall
Soundsystem (Dakar/Bern) - Reggae meets Afrofunk
Erfrischend anders sind Angle Baye Fall Soundsystem, welche schon im
Mai im Rahmen von Culture Factory den Vorplatz mit Reggae, Afrofunk und
Hiphop beschallten und einem daran erinnern, dass es auf und aus dem
grossen Kontinent südlich von uns spannende Plattensammlungen zu
durchstöbern gäbe.
Sa 19.7., 20 Uhr
Gasmac Gilmore (Wien) -
Crossover-Balkanrock
Seit 2003 führen Gasmac Gilmore ihr Publikum quer durch die
unterschiedlichsten Musikspektren. Der oft praktizierte Versuch, Musik
in spezifische Stil-Schubladen zu stecken, wird bei Gasmac Gilmore
nicht funktionieren können. Die vier Wiener spielen über
Genregrenzen zwischen Ost und West hinweg, sprühen vor
beschwingten Riffs und schrägen Hooklines und schlagen
Brücken zwischen sanften Balladen und hemmungslosem Balkanrock,
zwischen wütenden, aus der Hüfte geschossenen Punksalven und
humorvoll-grotesken Folklore-Attacken. Mitreißend spielfreudig
geben sich Gasmac Gilmore auch live - halsbrecherische Stunts, absurde
Tanzeinlagen und irrwitzige Breaks sind garantiert, wenn Gasmac Gilmore
bei Spontan-Konzerten wie in der Wiener U-Bahn oder auf einem Schiff am
Donaukanal, bei intimen Clubgigs oder auf Open-Air-Bühnen die
Bildfläche betreten.
Die Band vereint tanzbaren Balkanpunk, Rock und Ska mit Instrumenten
wie Mandoline, Akkordeon, Posaune und Cello.
www.gasmacgilmore.com
www.myspace.com/gasmacgilmore
Mi 23.7., 20 Uhr
The all time favourites Lounge:
A movement and its sounds
(Black Panthers, Black Power & American Civil rights movement)
Do 24.7., 20 Uhr
Ciel Rouge (Bern) - Instrumental Rock
Mit ihrem abgefahrenen Instrumental-Rock wecken "Ciel Rouge" die
Erinnerung an die Gitarrenbands der 60-er und 70-er Jahre.
Spätestens seit Jan Hammer's Einsatz des Mini Moog Synthesizers
weiss man, dass es für die verzerrten Gitarrensoli nicht unbedingt
eine Gitarre braucht, da dem Mini Moog ebenbürtige
Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Für perlende Klangteppiche greift der Tastenmann Jürg Bernet
auf das altbewährte Fender Rhodes zurück und gibt Heidi Moll
den Raum mit dem Bass auch mal gitarristisch loszulegen. Wo in den
heutigen Rockbands das Schlagzeug eher spärlich gespielt wird,
lässt "Ciel Rouge" das virtuose und impulsive Spiel des Drummers
Peter Horisberger voll zum Zug kommen.
Nebst Eigenkompositionen umfasst das Repertoire des Trios auch
Stücke von Herbie Hancock, Jeff Beck und von John McLaughlins
legendärem Mahavishnu Orchestra.
www.nikmusik.ch/index.php?id=7
Fr 25.7., 20 Uhr
The Weightlifters (Fribourg) -
Two Men Garage Rock’n’Roll
Seit Februar 2007 versuchen sich die beiden Gewichtheber NicoB
und NicoW zu zweit. Das Prinzip ist einfach: 1-man-band +
1-man-band = 2-men-1-man-Band! Wenn einer mit den Füssen
Schlagzeug und mit den Händen Stromgitarre spielt und der
andere mit den Händen dasselbe tut und mit dem Mund singt, dann
endet es in einer testosteronschwangerer Rock'n'Roll Poardy mit
vielen Muskeln, Schweiss und Garage-Rock!
www.myspace.com/weightlifters
Sa 26.7., 20 Uhr
Eugene Chadbourne solo
(USA) - Surreal Country Bluegrass & Rock
Seit 1975 produziert Eugene Chadbourne eine Platte nach der anderen.
Hierzulande (z.B. im Dachstock) machte er sich einen Namen durch
Auftritte mit Improvisationsmusikgrössen wie Fred Frith, Elliot
Sharp und John Zorn. Und dann plötzlich verblüffte er vor ein
paar Jahren uns alle mit seiner frechen Countrymusik. Dieser ist er
auch in den letzten Jahren treu geblieben und tourt mit Titeln wie
"Rebuild New Orleans in Iraq" durch die Welt. Am 26.7. macht er einen
Halt auf dem Vorplatz.
www.eugenechadbourne.com
Mi 30.7., 20 Uhr
Offene Bühne - Street Art
Do 31.7., 20 Uhr
DJ Durium (Bern) - Funk, Easy
Listening, Acid & Future Jazz, Triphop
Man kann auch einfach an der Vorplatz-Bar anfragen, ob man mal auflegen
könne. So jedenfalls ist DJ Durium zu seinem Auftritt gekommen.
Ausblick August:
Fr 1.-So 3.8. Antifa-Festival
So 3.8. 08h Flohmarkt
Fr. 8.8. 20h The Monofones (Bern) - Garage-House-Punk-Trash
15.8. 20h Wazomba (Langenthal/CH) -
Ska-Reggae-Swing-Trash-Klezmer-Polka-Balkanjazz