MEDIENGRUPPE REITSCHULE BERN
Bern, 16.1.09
Reitschule Bern zum dringlichen Postulat Henri-Charles Beuchat (CVP):
«Sicherheitsprobleme spitzen sich zu – Todesfall vor der
Reitschule» vom 11. September 2008, diskutiert an der
Stadtratssitzung vom 15. Januar 2009.
Sehr geehrte Damen und Herren
Werte Medienschaffende
Gestern Abend hat der neue Stadtrat über das oben genannte
Postulat diskutiert. Wir erlauben uns, Ihnen hierzu einige weitere
Informationen zukommen zu lassen.
Die Reitschule war ebenso wie die ParlamentarierInnen schockiert
über den Todesfall unter der Eisenbahnbrücke von Ende August:
Zitat aus unserer Medienmitteilung vom 9. September:
«Die Reitschülerinnen und
Reitschüler sind bestürzt über den Tod des Mannes, der
am 29. August unter der Eisenbahnbrücke auf der Schützenmatte
so schwer verletzt wurde, dass er nun im Spital verstorben ist. Leider
sind damit unsere schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Die
Situation auf dem Vorplatz hat das erste Todesopfer gefordert.
Tagtäglich beobachten wir die unhaltbaren Zustände der
offenen Drogenszene unter der Eisenbahnbrücke zwischen der
Reitschule und der Schützenmatte. Einmal mehr wollen wir
festhalten, dass nicht die Reitschule, sondern die städtische
Drogenpolitik solche Zustände verursacht.»
- Wie sicher den alten und neuen StadträtInnen bekannt
ist, haben sich seit letzten September die Zustände auf dem
Vorplatz radikal geändert. Die Drogenszene inklusive Dealer ist
«verschwunden». Dies insbesondere, weil nach den oben
genannten Vorfällen die Polizei- und AWR-Massnahmen stetig
zugenommen hatten.
- Seit der Pensionierung des Kultursekretärs Christoph
Reichenau hat die Reitschule auf Stadtseite keine Ansprechsperson mehr.
Wie in den letzten Jahren ist die Reitschule auch in Zukunft gewillt,
an den Leistungsvertraglich vereinbarten Gesprächen mit der Stadt
teilenhmen – sobald die Stadt die Zuständigkeit geklärt hat.
Die Reitschule hat im Übrigen ihre Traktanden schon vorbereitet
und wartet auf eine(n) Gesprächspartner(in) und auf einen Termin –
wir sind also im wahrsten Sinne des Wortes gesprächsbereit.
- Die Reitschule hat seit längerer Zeit
regelmässig ihre Besorgnisse über die Zustände (bis
Herbst 2008) auf dem Vorplatz geäussert. Mit nicht repressiven
Massnahmen, z.B. dem Kulturprogramm auf dem Vorplatz von Mai-September
2008, hat sie deshalb nicht ohne Erfolg versucht, eine andere Stimmung
aufzubauen.
- Am 4. Dezember 2008 hat der Stadtrat leider gegen eine
Verlängerung der Öffnungszeiten bei der Drogenanlaufstelle
Hodlerstrasse (bis zur Eröffnung einer zweiten Drogenanlaufstelle)
gestimmt. Mit diesem Entscheid leistet er u.E. selber einen Beitrag zu
einer erneuten (kultur-, sozial- und gesundheitspolitischen)
Unsicherheit auf der Schützenmatte und vor der Reitschule.
- Betreffend Sinn und Wirkung von Videoüberwachung
unter der Eisenbahnbrücke verweisen wir auf die bereits mehrfach
geführten Diskussionen im Stadtparlament.
- Des Weiteren bezweifeln wir die Nützlichkeit sowie
den sachlichen Zusammenhang zwischen der Problematik einer offenen
Drogenszene und einer missglückten städtischen Drogenpolitik
unter der Eisenbahnbrücke vor der Reitschule und
«unangekündigten Hausdurchsuchungen» in der Reitschule.
- Nicht das Herumhacken auf der Reitschule, sondern nur eine
ganzheitlich-durchdachte Politik nützt gegen die Probleme im Raum
Bollwerk-Schützenmatte. Wir meinen, der beste Beitrag zur
Erhaltung und Verbesserung der Sicherheit vor der Reitschule und auf
der Schützenmatte ist und bleibt die Unterstützung eines
lebendigen, vielfältigen und kreativen Kultur- und
Begegnungszentrums Reitschule inklusive Belebung des Vorplatzes.
Die nächste «einfache» Gelegenheit, die
Reitschule und ihre vielfältigen Aktivitäten zu besuchen
steht vor der Türe: Die Reitschule und all ihre
Veranstaltungsräume machen mit bei der «Tour de
Lorraine» - http://www.tourdelorraine.ch.
Besucht uns, wir sind da!
Mit freundlichen Grüssen
Mediengruppe Reitschule
Bern 16.1.2009
Beiträge der Medienkonferenz vom
17.9.2008:
- Der Reitschule-Alltag (.pdf)
- Mangelnde Dialogbereitschaft und Vertragsbruch? - Eine
Richtigstellung (.pdf)
- Unvollständiger historischer Rückblick: Reitschule,
Drogenszene und Drogenanlaufstellen
oder: das harte Los von 2. Drogenanlaufstellen in der Stadt Bern
(.pdf)
- Der Einfluss der Öffnungszeiten der Drogenanlaufstelle
Hodlerstrasse auf die Reitschule.
Provisorische statistische Auswertung einer Datenerhebung
über die Anzahl Drogenabhängigen auf dem Vorplatz
(5.-30.8.08) (.pdf)
- Die aus der Innenstadt vertriebene Drogenszene auf der
Schützenmatte, Vorplatz und Neubrückstrasse und die
Uniformpräsenz sorgen für Spannungen (.pdf)
- Kurzfristige Forderungen bis zur Eröffnung einer 2.
Drogenanlaufstelle:
- Sofortige Verlängerung der
Öffnungszeiten bis mindestens 24 Uhr sowie
die tägliche Öffnung der Drogenanlaufstelle an der
Hodlerstrasse
- Tolerierung der Bildung von Kleinszenen in der
ganzen Stadt
(.pdf)
- Zusätzliche Forderungen für eine vernünftige
Drogenpolitik in der Stadt Bern (.pdf)