MEDIENSPIEGEL 29.1.09
(Online-Archiv: http://www.reitschule.ch/reitschule/mediengruppe/index.html)
Heute im Medienspiegel:
- Reitschule-Kulturtipps (Kino)
- Stadt drückt sich: Regierungsstatthalterin als
Reitschule-Vermittlerin und -Ansprechsperson
- Voodoo-Rhythm in Suisa-Finanz-Nöten
- Progr: 2 Möglichkeiten für Stadtrat
- Grundrechte-Anti-WEF-Demo Bern
- WEF-Cops gegen Tibet
- Anti-WEF-Demo Basel: Schuhe und Farbe gegen UBS
- Anti-WEF-Demo Genf
- Anti-WEF-Demo Davos
- Anti-WEF-Demos-Feature
- Anti-WEF-Aktion in Davos
- Public Eye Awards
- Das andere Davos ZH
- Gipfel-Soli-News 28.1.09
- PNOS: Verurteilungen in Aarau
- Neonazischläger: Verurteilungen in Aarau
- Antisemitismus: Knatsch in Deutschland
- Zwangsmassnahmen gekürzt
- Taser: Studie über Auswirkungen
- Rassismus in Clubs
- Katholizismus in der Krise
- Wegweisung LU
- Juso-Squatters Baden
- Schnüffelstaat: Kein Einsichtsrecht; Interview mit Spion
- Griechenland: Analyse Bewegung
- Anti-Atom: Beznau-Ersatz, Vorarlberg, Veranstaltung Biel
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REITSCHULE
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- Jan 09: Beteiligt Euch an der
Vorplatz-Präsenz!!!
PROGRAMM:
Do 29.01.09
18.00 Uhr - Heiliggeistkirche - Spontankundgebung
für die Wahrung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit
20.30 Uhr - Kino - UNCUT: Was
am Ende zählt, Julia von Heinz, D, 104 Min.
Fr 30.01.09
21.00 Uhr - Frauenraum - Words are
not enough. Sister`s Funky Tounge feat. Die Rosastunde mit Rosa
& Munde.
21.00 Uhr - Kino - Gemeinsam verändern, alles gewinnen: Grundeinkommen, Daniel Häni und
Enno Schmidt, Schweiz 2008. Anschliessend
Diskussion mit den Autoren Daniel Häni, Enno Schmidt sowie
Therese Wüthrich Gewerkschafssekretärin Comedia
Sa 31.01.09
21.00 Uhr - Kino - Gemeinsam verändern, alles gewinnen: La Estrategia del caracól,
Sergio Cabrera, Kolumbien 1993.
22.00 Uhr - SousLePont - Esperanto
#2: Conchez Connected No-Stars: Direct Raption, Collie Herb,
Mer2we, DJ Jango, King Killa SoundBoy Squad (Rap, Hip-Hop, Ragga,
Reggae)
23.00 Uhr - Dachstock - Diskoquake:
Radioclit (UK/SWE) & Round Table Knights (BE)
So 1.2.09
08.00 - Grosse Halle/Vorplatz - Flohmarkt
09.00 - Sous le Pont - Café
& Brunch
Infos: www.reitschule.ch
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WoZ 29.1.09
Kurdischer Zyklus
Der Film ist für die KurdInnen wichtig, da er es ihnen erlaubt,
auf die
eigene Lage aufmerksam zu machen, die in Staaten wie der Türkei,
Syrien
und im Iran schwierig ist. Noch immer setzen sich kurdische
FilmemacherInnen bei ihren Dreharbeiten grossen Gefahren aus. Der
Dokumentarfilmer Halil Uysal kam 2008 bei Gefechten mit der
türkischen
Armee gar ums Leben. Immerhin hat das irakische Kulturministerium vor
einiger Zeit im kurdischen Teil des Landes ein Kinodepartement
eingerichtet, so können pro Jahr mehrere Spielfilme produziert
werden.
Die Kurdischen Filmtage im Kino in der Reitschule ermöglichen
einen
Einblick in das vielfältige kurdische Filmschaffen. In Anwesenheit
mehrerer RegisseurInnen werden Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme
gezeigt, nach den Vorführungen besteht jeweils die
Möglichkeit zur
Diskussion. Das Festival wird mit einem Konzert des kurdischen Trios
Adem, Tarik und Kendal eröffnet, und vor der Filmprojektion geben
der
Filmemacher Mano Xalil und die Sozio login Claudia Paiano eine
Einführung ins kurdische Filmschaffen. süs
Kurdischer Filmzyklus in: Bern Kino in der Reitschule und Progr. Mi, 4.
Februar, 19 Uhr, Eröffnung in der Reitschule. Bis Sa, 28. Februar.
www.reitschule.ch
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STADTGESPRÄCHE
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Bund 29.1.09
Mader vermittelt zwischen Stadt und Reitschule
Stadt Bern Die seit längerer Zeit eingeschlafenen Gespräche
zwischen
Stadtverwaltung und Reitschule sollen wieder in Gang kommen.
Statthalterin Regula Mader bestätigt entsprechende Gerüchte,
wonach sie
als Vermittlungsperson fungieren soll. "Ich habe mich dem Gemeinderat
angeboten, und er ist darauf eingetreten", sagt Mader. Als
Statthalterin sei sie ohnehin Aufsichtsbehörde von Verwaltung und
Polizei. Zudem habe sie im gastgewerblichen Bereich bereits diverse
Male mit der Ikur verhandelt.
Mader wird ihre Funktion übergangsweise bis Ende Jahr wahrnehmen,
da
sie auf diesen Termin hin auch ihr Amt als Statthalterin abgibt. Sie
wolle nun das Gespräch mit Stadt und Ikur suchen und nach den
Sportferien über das Vorgehen informieren, sagt Mader.
Heikle Gespräche
In ihrer Vermittlungsfunktion tritt die Statthalterin die Nachfolge des
einstigen Kultursekretärs Christoph Reichenau an, der bis Mitte
letzten
Jahres periodisch zu sogenannten Delegationssitzungen von Stadt und
Reitschul-Betreibern eingeladen hat. Bei diesen Gesprächen ging es
unter anderem auch um die Situation auf dem Vorplatz und die Einhaltung
der Sicherheitsvereinbarungen. Reichenau hatte nie einen Hehl daraus
gemacht, dass diese Gespräche oft heikel sind. "Die
Basisdemokratie in
der Reitschule wäre dann eine gute Sache, wenn einmal getroffene
Beschlüsse besser verankert würden", sagte er Mitte letzten
Jahres
anlässlich seiner Pensionierung gegenüber dem "Bund". Er habe
den
Eindruck, dass es oft schwierig sei, überhaupt Beschlüsse zu
fassen,
sagte Reichenau.
Die Stadtberner Sozialdirektion bestätigt das Engagement Maders.
Generalsekretär Sven Baumann betont, dass Mader die Aufgabe kraft
ihres
Amtes wahrnehme. Sie erhalte dafür keine separate
Entschädigung und
habe keine Weisungsbefugnis. Gemäss Baumann wird ab sofort eine
definitive Ansprechperson aus der Verwaltung gesucht, welche die
Gespräche ab 2010 weiterführen kann. (bob)
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bernerzeitung.ch 29.1.09
Streit um Reitschule - Mader vermittelt
Im Streit um den Kulturbetrieb Berner Reitschule wird die
Regierungsstatthalterin Regula Mader zwischen den Beteiligten
vermitteln.
Sie werde Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei und der Reitschule
zu periodischen Gesprächen einladen.
Diese Gespräche ersetzen die ehemaligen "Delegationssitzungen"
zwischen
den Beteiligten, wie die Stadt Bern am Donnerstag mitteilte.
Daran teilnehmen werden Vertretende des Jugendamts der Stadt Bern, der
Koordinationsstelle Sucht, sowie je eine Vertretung der Direktion
für
Sicherheit, Umwelt und Energie, der Abteilung Kulturelles, der
Kantonspolizei und je nach Bedarf der Stadtbauten Bern.
Vorübergehende Lösung
Die Vermittlung durch die Regierungsstatthalterin ist als
Übergangslösung gedacht. Dabei sollen Erfahrungen gesammelt
werden über
die Aufgaben und den Arbeitsumfang der Reitschule- Ansprechperson. Im
Herbst 2009 will der Berner Gemeinderat die Situation auswerten und das
weitere Vorgehen bestimmen, wie es weiter heisst.
Im vergangenen Herbst war das Kulturzentrum Reitschule nach einem
gewaltsamen Todesfall wegen vermehrter Probleme mit Gewalt und Drogen
auf dem Vorplatz der Reitschule erneut ins Zentrum des Interesses
geraten. Die Betreiber der Reithalle forderten unter anderem eine
zweite Drogenanlaufstelle, um die Szene rund um das Kulturzentrum zu
entlasten.
Bürgerliche Kreise forderten ein neues Konzept für die
Reitschule, das
der Gemeinderat und die Betreiber ausarbeiten sollen. Sogar die
vorübergehende Schliessung der Reitschule wurde verlangt.
Das alternative Kulturzentrum erhitzt seit Jahren die Gemüter.
Für die
einen ist es ein Schandfleck im Herzen der Bundesstadt, für andere
eine
Kulturoase ausserhalb gängiger Konventionen. Bereits viermal haben
sich
die Berner Stimmbereichtigten hinter das Kulturzentrum gestellt.
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bern.ch 28.1.09
Regierungsstatthalterin übernimmt Rolle der Vermittlungs- und
Ansprechperson gegenüber IKuR
In ihrer Funktion als Regierungsstatthalterin übernimmt Regula
Mader im
Sinne einer Übergangslösung die Aufgabe als Ansprechperson
für IKuR,
Stadtverwaltung und Kantonspolizei. Sie wird zu periodischen
Gesprächen
zwischen allen Beteiligten einladen.
Die Regierungsstatthalterin ist sowohl Bewilligungsbehörde im
Gastgewerbebereich als auch Aufsichtsbehörde gegenüber
Stadtverwaltung
und polizeilichen Organen. Sie verfügt damit nebst ihren
persönlichen
auch über umfangreiche funktionale Kompetenzen. Sie würde zu
periodischen Gesprächen einladen. Analog der ehemaligen
"Delegationssitzungen" würden seitens Stadtverwaltung bzw. Polizei
Jürg
Haeberli (Leiter Jugendamt), Regula Müller (Leiterin
Koordinationsstelle Sucht) sowie je eine Vertretung der Direktion
für
Sicherheit, Umwelt und Energie, der Abteilung Kulturelles, der
Kantonspolizei und je nach Bedarf der Stadtbauten Bern teilnehmen.
Für
die stadtinterne Koordination steht Regula Müller, Leiterin
Koordinationsstelle Sucht, zur Verfügung.
Diese Übergangslösung ermöglicht das Sammeln von
Erfahrungen betreffend
die Aufgaben und den Arbeitsumfang der Reitschule-Ansprechperson. Dies
umso mehr, als das EURO 2008-Jahr mit den reduzierten polizeilichen
Ressourcen kein repräsentatives Jahr für den
tatsächlichen
Handlungsbedarf ist.
Der Gemeinderat wird im Herbst 2009 die Situation auswerten und das
weitere Vorgehen bestimmen.
Informationsdienst der Stadt Bern
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VOODOO RHYTHM
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Telebärn 28.1.09
Reverend Beat-Man kämpft um sein Plattenlabel
Von telebärn/bernerzeitung.ch
Berner Musiker kämpft um sein Plattenlabel: Suisa verlangt von
Reverend Beat-Man über 40'000 Franken.
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reverend-BeatMan-kaempft-um-sein-Plattenlabel/story/14676176
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20min.ch 28.1.09
Monströse Rechnung
Benefiz für Musikproduzent - wegen Suisa
von Patrick Marbach
Rund um den Erdball rollt eine enorme Solidaritätswelle für
den Berner
Musikförderer Beat-Man an. Grund: Die Suisa bedroht mit einer
ruinösen
Forderung sein Lebenswerk.
"Ich kämpfe um die Existenz", sagt Beat Zeller alias Beat-Man. Mit
ungehobeltem Rock'n'Roll macht sein Musiklabel Vooodoo Rhythm eine
weltweite Fangemeinde glücklich, aber leider niemanden reich. Dass
seine Underground-Bands überhaupt Platten veröffentlichen
können,
ermöglicht der musikbesessene Voodoo-Chef, indem er von der
Albumgestaltung bis zu Gitarrenaufnahmen auf dem Klo alles selber
macht. Dazu kommt ein kleiner Kniff: "Statt Urheberrechtsgebühren
zu
bezahlen, gebe ich den Bands Platten." Der Erlös aus dem Verkauf
dieser
Freiexemplare entschädige die Musiker direkt und fair.
Doch nun hat die Urheberrechtsgesellschaft Suisa dem mehrfachen
Kulturpreisträger 42 500 Franken in Rechnung gestellt. "Dazu sind
wir
im Auftrag der Komponisten verpflichtet. Voodoo Rhythm Records hat
allein letztes Jahr zehntausende Tonträger produziert, jedoch
nicht
angemeldet", so Suisa-Sprecher Martin Wüthrich. Man sei aber
daran, die
Höhe der Forderung zu überprüfen. Verzweifelt hat
Beat-Man einen
Spendenaufruf verschickt und damit ein riesiges Echo ausgelöst:
Neben
Schweizer Clubs planen auch das Amsterdamer Paradiso und Bands in den
USA Benefizkonzerte, um sein Label zu retten.
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PROGR
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Bund 29.1.09
Progr: Stadtrat hat die Wahl
Stadt Bern Der Gemeinderat hält an den Plänen für ein
Gesundheitszentrum im Progr fest. Er beantragt dem Stadtrat, das
Projekt unverändert dem Volk vorzulegen. "Der Gemeinderat kann gar
nicht anders", sagt Stadtpräsident Alexander Tschäppät
(sp) unter
Anspielung auf den Architekturwettbewerb, aus dem das
Gesundheitszentrum als Sieger hervorgegangen ist. Der Stadtrat hatte
die Vorlage Anfang November letzten Jahres an die Stadtregierung
zurückgewiesen. Dies sollte es den Progr-Künstlern
ermöglichen, den
Finanzierungsnachweis für ihr Alternativprojekt zu erbringen. Die
Künstler gingen auf Spendenjagd und haben Ende letzten Jahres ein
Budget von 10,5 Millionen Franken für Kauf und Sanierung des
Gebäudes
eingereicht. Die Hälfte davon hat eine Bank als Hypothek
zugesichert.
Beim Rest handelt es sich grösstenteils um
Absichtserklärungen von
bisher anonymen Geldgebern.
Ist Betrieb langfristig gesichert?
Der Stadtrat wird voraussichtlich am 5. März erneut über das
Geschäft
befinden. Die Volksabstimmung ist für den 17. Mai vorgesehen. Ob
dannzumal nur über das Gesundheitszentrum entschieden wird oder ob
es
zu einer Variantenabstimmung kommt, entscheidet laut
Tschäppät der
Stadtrat. "Das Stadtparlament muss entscheiden, ob der
Finanzierungsnachweis für das Künstlerprojekt genügt
oder nicht", sagt
Tschäppät. Der Gemeinderat erachte die Finanzierungsgrundlage
für Kauf
und Sanierung als "unproblematisch". Etwas mehr Fragezeichen gebe es
beim langfristigen Betrieb. Hier komme es darauf an, von welchen
Annahmen man bei der Höhe der Mieteinnahmen zum Beispiel ausgehe.
"In
diesem Punkt müssten die Progr-Künstler noch mehr Angaben
machen", sagt
Tschäppät.
"Unser Finanzierungskonzept zeigt, dass es auch langfristig
möglich
ist, den Progr zu betreiben", sagt Peter Aerschmann, Sprecher der
Progr-Künstler. Die für den Erwerb des Gebäudes
vorgesehene Stiftung
werde nach der Abstimmung im Mai gegründet. Der Stiftungsrat soll
aber
noch vor der Stadtratsdebatte präsentiert werden, sagt Aerschmann.
(bob)
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bern.ch 28.1.09
"Proger"-Vorlage: Gemeinderat hält am Projekt "Doppelpunkt" fest
In seiner überarbeiteten Vorlage zur Nutzung des ehemaligen
Progymnasiums ("Proger") legt der Gemeinderat dem Stadtrat
auftragsgemäss sowohl das bisherige Projekt "Doppelpunkt" als auch
das
neue Projekt "Kulturzentrum" zum Entscheid vor. Die Stadtregierung
selbst hält am Projekt "Doppelpunkt" fest. Die erste Vorlage war
vom
Stadtrat zurückgewiesen worden, um den im "Proger" tätigen
Kunstschaffenden zu ermöglichen, nachträglich bis am 31.
Dezember 2008
eine Kaufofferte einzureichen. Die Stimmberechtigten werden
voraussichtlich am 17. Mai 2009 über die Zukunft des "Proger"
befinden.
Die Stadt will das ehemalige Progymnasium am Waisenhausplatz 30
verkaufen und die entsprechende Parzelle im Baurecht abgeben. Daher
lancierte sie einen Wettbewerb mit dem Ziel, eine neue langfristige,
dem Standort gerecht werdende Nutzung zu finden. Im Frühling 2008
gab
der Gemeinderat bekannt, dass das Projekt "Doppelpunkt" als Sieger aus
einem öffentlichen Wettbewerb nach den Regeln des Schweizerischen
Ingenieur- und Architektenvereins hervorgegangen sei. Als Investorin
des Siegerprojekts tritt die Allreal Generalunternehmung AG aus Bern
(Allreal) auf, die für das Gebäude 2,4 Millionen Franken und
für den
Boden einen Baurechtszins von 320 000 Franken pro Jahr offerierte. Zu
diesen Konditionen will der Gemeinderat den "Proger" an die Allreal
verkaufen.
Frist für Künstler-Initiative
Nachdem dies bekannt war, machte der Verein Künstlerinitiative Pro
PROGR publik, dass er die Liegenschaft zum gleichen Preis und
Baurechtszins wie die Allreal übernehmen könne. Der Verein
Künstlerinitiative Pro PROGR setzt sich aus Kunstschaffenden
zusammen,
die im Sinne einer Zwischennutzung im "Proger" tätig sind. An
seiner
Sitzung vom 6. November 2008 entschied der Stadtrat, dass die Gruppe
bis 31. Dezember 2008 Zeit habe, bei der Stadt eine konkrete Offerte
für die Übernahme der Liegenschaft einzureichen.
Die Offerte des Vereins Künstlerinitiative Pro PROGR traf
fristgerecht
beim Gemeinderat ein und wurde inzwischen verwaltungsintern
geprüft.
Punkto Kaufpreis und gebotenem Baurechtszins stimmen die beiden
Offerten überein. Die Pläne für die zukünftige
Nutzung sind dagegen
unterschiedlich. Der Verein Künstlerinitiative Pro PROGR sieht
eine
vorwiegend kulturelle Nutzung vor (Kulturzentrum), während das
Siegerprojekt "Doppelpunkt" von einer gemischten Nutzung mit einem
Gesundheitszentrum, einer Schule sowie einem Kultur- und
Gastronomieangebot für die Öffentlichkeit im heutigen Rahmen
ausgeht.
Gemeinderat unterbreitet dem Stadtrat eine Variantenabstimmung
Der Gemeinderat ist dem Auftrag des Stadtrates nachgekommen und legt
ihm in der überarbeiteten Vorlage die beiden Projekte
"Kulturzentrum"
und "Doppelpunkt" zur Beschlussfassung vor. Nun liegt es am
städtischen
Parlament zu entscheiden, in welcher Form es das Geschäft den
Stimmberechtigten unterbreiten will - mit oder ohne Variantenabstimmung.
Stadtregierung für "Doppelpunkt"
Der Gemeinderat selbst spricht sich in der überarbeiteten Vorlage
weiterhin nur für das Projekt "Doppelpunkt" und die Investorin
Allreal
aus. Er zeigt zwar Verständnis dafür, dass die
Kunstschaffenden das
Projekt "Kulturzentrum" am angestammten Ort weiterführen
möchten, zumal
im "Proger" ein Kulturbetrieb entstanden ist, der weit über die
Stadt
hinausstrahlt. Die Stadtregierung ist aber der Ansicht, dass für
eine
längerfristige Finanzierung des Kulturbetriebs noch weitere
Anstrengungen nötig sind.
Die Vorlage des Gemeinderats wird voraussichtlich noch vor den
Frühlingsferien vom Stadtrat behandelt. Danach befinden am 17. Mai
2009
die Stimmberechtigten über den Verkauf des Gebäudes und die
Abgabe des
Bodens im Baurecht.
Informationsdienst der Stadt Bern
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ANTI-WEF-PRO-MEINUNGSFREIHEIT-DEMO BERN
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Bund 29.1.09
Die Tibet-Demo wirft Wellen
Links-grüne Organisationen rufen zu einer Protestkundgebung auf,
nachdem am Dienstag 21 friedliche Tibet-Aktivisten auf dem Bundesplatz
festgenommen wurden
Nach dem harten Durchgreifen an der Tibet-Demo wird Kritik an der
Kantonspolizei und am Berner Gemeinderat laut. Nun steht Bern gar eine
brisante Solidaritätsdemo ins Haus. Sie könnte zum Testlauf
der
Anti-WEF-Demo vom Samstag in Genf werden.
"Mein Kopf brummt noch ein wenig, ansonsten geht es mir gut",
erzählt
Loten Namling gestern Nachmittag. Die Polizisten haben hart zugepackt,
als sie den wehrhaften Tibet-Aktivisten vorgestern auf dem Bundesplatz
verhafteten. Dort wollte Loten Namling mit rund 50 weiteren Tibetern,
darunter vielen Frauen und Kindern, für ein freies Tibet
demonstrieren.
Anlass war der Arbeitsbesuch des chinesischen Premierministers Wen
Jiabao. Die friedliche Demonstration wurde jedoch durch
Polizeikräfte
aus den Kantonen Bern und Aargau verhindert (siehe "Bund" von gestern).
Insgesamt kam es zu 21 vorübergehenden Festnahmen.
Tatsächlich zur
Anzeige gebracht wird nun lediglich eine Person, wie die Berner
Kantonspolizei mitteilt.
Polizeieinsatz wird Politikum
Dennoch: Das resolute Einschreiten der Polizei auf dem Bundesplatz
erhitzt die Gemüter. Am Dienstag rief die Junge Alternative (JA)
gemeinsam mit der globalisierungskritischen Organisation Attac Bern
für
heute Donnerstag zu einer Kundgebung auf (siehe Box). Aus den Reihen
der GB/JA-Fraktion soll heute Abend im Berner Stadtrat ein Vorstoss zum
Polizeieinsatz und der Rolle des Gemeinderates bei der Tibet-Demo
eingereicht werden. Ferner haben etliche "Bund"-Leser ihr
Unverständnis
für den Polizeieinsatz in Leserbriefen zum Ausdruck gebracht
(siehe
Seite 28). Den Behörden wird vorgeworfen, wirtschaftliche
Interessen
über die Grundrechte gestellt zu haben.
"Die Verhältnismässigkeit dieses Polizeieinsatzes kann ich
nicht
beurteilen", verteidigt sich der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause
(cvp). "Für das operative Geschäft während Demos ist die
Kantonspolizei
Bern zuständig." Diese habe strikte Vorgaben des
Bundessicherheitsdienstes befolgen müssen. Der Gemeinderat sei
aber
hinsichtlich der Tibet-Demo keineswegs unvorbereitet gewesen. "Der
Waisenhausplatz ist vorsorglich freigehalten worden, um den Aktivisten
eine Plattform zu bieten", sagt Nause. "Ich bedauere es, dass die
Demonstranten nicht auf dieses Angebot eingegangen sind."
"Sicher, ruhig und ungestört"
Bei der Kantonspolizei wird der resolute Einsatz weiter verteidigt:
"Die Massnahmen waren notwendig, um die Sicherheit für den
ausländischen Gast zu gewährleisten", teilt Jürg
Mosimann,
Informationschef der Kantonspolizei, mit. Beim Premierminister der
Volksrepublik China handle es sich um eine der meistgefährdeten
Persönlichkeiten der Welt. Das Sicherheitsdispositiv ergebe sich
aus
der Schutzpflicht der Schweiz und der besonderen Lage. "Offizielle
Besuche sollten sicher, ruhig und ungestört über die
Bühne gehen
können."
"Ich bin immer noch enttäuscht, dass es nicht möglich war,
frei zu
demonstrieren", sagt Loten Namling. Er hätte erwartet, dass dies
in der
Schweiz möglich sei. Letztlich habe er drei Stunden in
Polizeigewahrsam
verbracht. "Kurz nach 18 Uhr wurde ich freigelassen." Vom Demonstrieren
will Loten Namling sich aber nicht abbringen lassen. Schon heute Abend
will er wieder für ein freies Tibet auf die Strasse gehen. Und ein
bisschen auch für die Freiheit in der Schweiz.
--
Spontandemo: Bewilligt, aber brisant
Mit einer Spontankundgebung wollen zwölf links-grüne Parteien
und
Organisationen heute in der Altstadt für die Wahrung der Meinungs-
und
Versammlungsfreiheit einstehen. "Diese Werte zählen in der Schweiz
nicht mehr viel, sobald wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel
stehen", schreiben die Junge Alternative JA und Attac Bern in ihrem
Demo-Aufruf. "Wenn das WEF im Land ist gelten die Grundrechte nicht
mehr." Der WEF-Kontext der Demonstration gibt Anlass zu Besorgnis: Am
Samstag kam es an einer Anti-WEF-Demo in Solothurn zu
Zwischenfällen.
Gestern nahmen 300 Demonstranten an einem Anti-WEF-Umzug in Basel teil.
Auch dort wurden Petarden und Feuerwerk gezündet. Am kommenden
Samstag
werden Globalisierungskritiker und Autonome in Genf zur unbewilligten
nationalen Anti-WEF-Demo erwartet.
"Ich kann nur hoffen, dass es den Demonstranten in Bern
tatsächlich um
Solidarität mit Tibet geht", sagt Sicherheitsdirektor Reto Nause
(cvp).
Spezielle Vorkehrungen für heute Abend seien nicht getroffen
worden, so
Nause. "Wir werden das Geschehen vor Ort aber genau beobachten."
Die Route für den bewilligten Umzug wurde gestern mitgeteilt. Die
Demo
führt ab 18 Uhr von der Heiliggeistkirche via Spitalgasse,
Zeughausgasse, Kornhausplatz und Amtshausgasse zum Bundesplatz. (len)
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BZ 29.1.09
Nach Tibet-Demo
Streit um Polizeieinsatz
Nach der verhinderten Tibeter-Demo vom Dienstag wird heute in Bern
für die freie Meinungsäusserung demonstriert.
An die 50 Exiltibeter wollten am Dienstag vor dem Bundeshaus gegen den
Arbeitsbesuch des chinesischen Premiers Wen Jiabao demonstrieren. Die
Polizei löste die Kundgebung auf und verhaftete nach einem
Ultimatum 21
Demonstranten (Ausgabe von gestern), eine Person wurde schliesslich
angezeigt.
Dieses Vorgehen sei "unverhältnismässig" gewesen, rügen
linke Parteien
und Organisationen. "Die grossflächige Absperrung der Innenstadt,
das
riesige Polizeiaufgebot und der Einsatz der Polizeikräfte zeigen,
dass
der Bundesrat seine wirtschaftlichen Interessen höher gewichtet
als die
Versammlungsfreiheit", schreiben sie in einem Communiqué. Sie
rufen
deshalb heute zu einer Spontankundgebung "Für die Wahrung der
Meinungsfreiheit" auf. Die Demo startet um 18 Uhr bei der
Heiliggeistkirche. Die "mit den Behörden vereinbarte" Route
führt durch
die Innenstadt und endet auf den Bundesplatz.
"Hohe Gefährdung"
Die Polizei weist die Vorwürfe zurück: "Beim Premierminister
Chinas
handelt es sich um eine der meistgefährdeten Personen der Welt",
sagt
Sprecher Jürg Mosimann. Laut Völkerrecht hätten
Vertreter anderer
Länder im Gastland Anrecht auf Schutz. Bei der Sperrung des
Bundesplatzes sei es nicht um die Einschränkung von
Freiheitsrechten
gegangen, sondern um eine "unabdingbare Sicherheitsmassnahme", sagt
Mosimann. Im Übrigen habe es nie ein Gesuch für eine Demo auf
dem
Bundesplatz gegeben.
Anders als in Bern konnten die Exiltibeter gestern in Davos
demonstrieren: Rund 200 nahmen an der bewilligten Kundgebung teil.
Per Zug zurück nach Bern
Die 130-köpfige chinesische Delegation nächtigte letzte Nacht
übrigens
erneut im Berner "Bellevue". Die Rückreise gestern Abend vom WEF
in
Davos erfolgte wie schon die Hinreise mit dem Zug.
azu
---
bern.ch 29.1.09
Richtigstellung zur heutigen Spontankundgebung
In verschiedenen Medien ist heute davon die Rede, dass die geplante
Spontankundgebung von heute Abend bewilligt worden sei. Dies stimmt so
nicht: Spontankundgebungen bedürfen keiner Bewilligung.
Bei der für heute Abend in der Stadt Bern geplanten Kundgebung
"Für die
Wahrung der Meinungsfreiheit" handelt es sich um eine
Spontankundgebung. Spontankundgebungen bedürfen gemäss dem
städtischen
Kundgebungsreglement keiner Bewilligung. Entsprechend wurde seitens der
Stadt Bern weder für die Kundgebung noch für die Route eine
Bewilligung
erteilt. Hingegen haben die Organisatoren der Kundgebung den Anlass
gemeldet, wie es das Kundgebungsreglement vorsieht. Als
Spontankundgebungen gelten Kundgebungen, die als unmittelbare Reaktion
auf ein unvorhergesehenes Ereignis spätestens am zweiten Tag nach
Bekanntwerden dieses Ereignisses durchgeführt werden.
Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie
---
Blick am Abend 28.1.09
Noch eine Demo in der Hauptstadt
Gestern demonstrierten Tibet-Aktivisten, morgen gehen Menschen für
die Meinungsfreiheit auf die Strasse. - bern 5
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REAKTION → Die "JA!" Bern ist über den Polizeieinsatzempört
und ruft zu einer Demo auf.
markus.ehinger
@ringier.ch
Es ist skandalös, dass in unserem Land, welches sich Demokratie
und
Meinungsfreiheit auf die Fahnen schreibt, die genannten Werte nicht
mehr viel gelten, sobald wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel
stehen", sagt die "Junge Alternative (JA!)". Sie ruft für morgen
Donnerstag, 18 Uhr, zu einer spontanen Kundgebung für die Wahrung
der
Meinungs- und Versammlungsfreiheit auf. Hintergrund sind die gestrigen
Verhaftungen von Tibet-Aktivisten, die friedlich gegen den Besuch des
chinesischen Premiers demonstrierten. Die Stadt hat von der Demo
Kenntnis genommen, "eine Bewilligung ist bei Spontankundgebungen nicht
nötig", sagt Hans- Rudolf Lüdi vom Polizeiinspektorat der
Stadt Bern.
--
Tibetfahnen vom Märit
Mit Kastenwagen versperrte die Polizei die Sicht zum Bundeshaus, so
dass der chinesische Gast keine Tibetfahnen zu Gesicht bekam. Aber in
Sichtweite des Bundesplatzes konnte man auf dem Märit Tibetfahnen
für
zehn und 18 Franken kaufen. ehi
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WEF-COPS VS TIBET
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WoZ 29.1.09
Wef- und Tibet-Demos
Beijinger Methoden
Der Polizeieinsatz anlässlich des "Arbeitsbesuches" von Chinas
Premierminister Wen Jiabao vom Dienstag in Bern wirft Fragen auf.
Gelten, wenn es um die wirtschaftlichen Beziehungen der Schweiz geht,
die bürgerlichen Freiheitsrechte noch? Kann der Bundesrat im
Gespräch
mit chinesischen Vertretern noch, ohne rot zu werden, die
Menschenrechte ansprechen, wenn er, wie ein Passant am Dienstag bemerkt
hat, "selber Beijinger Methoden" anwendet?
PolizistInnen aus Bern und dem Kanton Aargau hatten am Rande des
Bundesplatzes, hundert Meter von jener Stelle entfernt, die Jiabao in
seiner Limousine passieren sollte, 21 Tibeter festgenommen und weitere
Personen für 24 Stunden vom Platz weggewiesen. Es ging offenbar
darum
zu verhindern, dass der Premierminister auch nur aus der Ferne eine
tibetische Fahne zu sehen bekommt. Zu diesem Zweck war gar ein
Sichtschutz aus Polizeifahrzeugen errichtet worden.
Dazu der Stadtberner Polizeidirektor Reto Nause (CVP): "Klar war das
für die Tibeter vielleicht ein harter Eingriff, andererseits hat
der
Bundessicherheitsdienst der Polizei ziemlich rigide Vorschriften
gemacht." Und diese Weisung, so Jürg Mosimann von der
Kantonspolizei,
sei sehr klar gewesen: "Keine Störung in keiner Art und Weise ist
zu
dulden." Um dies zu erreichen, habe die Polizei im Vorfeld Hausbesuche
bei mindestens einem bekannten Tibet-Aktivisten durchgeführt, so
Mosimann. Die Polizei habe den Dialog gesucht, es sei dabei "sicherlich
nicht" um Einschüchterung gegangen.
Angesichts des "völlig unverhältnismässigen Vorgehens
der Polizei" ruft
nun Berns Linke für Donnerstagabend zu einer Spontandemonstration
"für
die Wahrung der Meinungsfreiheit" auf. Die Organisationen weisen in
ihrem Aufruf auch auf das Verbot der Genfer Wef-Demo vom Samstag und
auf die polizeilich verhinderte Demonstration zum selben Thema vom
letzten Samstag in Solothurn hin. Die chinesische Delegation hat Bern
bereits in Richtung Davos verlassen. dg
Spontankundgebung "Für die Wahrung der Meinungsfreiheit - auch
während
des Wef!", Donnerstag, 29. Januar, 18 Uhr, Heiliggeistkirche Bern.
---
20min.ch 29.1.09
Wef-Absurdistan
Tibet-Fahne: "Ich darf doch zeigen, was ich will"
von Adrian Müller und Lukas Mäder
Die Bündner Polizei ging gestern gegen die "Kundgebung" im
Schaufenster
von Margrit Merz vor und verbot das Zeigen einer Tibet-Fahne. Selbst
beim Bündner WEF-Ausschuss wundert man sich über das Vorgehen.
Den Graubündner Kantonspolizisten war gestern morgen sofort klar:
In
diesem Schaufenster findet eine Kundgebung für Tibet statt.
Margrit
Merz hatte in ihrem Geschenkladen in Davos tibetische Bücher,
Gebetsfahnen sowie eine Flagge von Tibet ausgestellt. Das WEF-Dorf in
den Bergen erwartete an diesem Tag die chinesische Delegation. Deshalb
handelten die Beamten rasch: Sie ordneten mündlich an, Merz
müsse die
tibetischen Gegenstände entfernen. "An diesem Tag war nur am
Bahnhof
von Davos Platz eine Kundgebung zu Tibet erlaubt", sagt André
Kraske
vom WEF-Ausschuss der Bündner Regierung. Die
Demonstrationsbewilligung
schliesse weitere Kundgebung ausdrücklich aus.
Einsatzleitung korrigiert Entscheid
Ganz sicher waren sich die Bündner Polizisten dann aber doch
nicht. Sie
fragten bei der Einsatzleitung nach, ob ihr Handeln korrekt gewesen
sei. Diese kam zum Schluss, dass die Bücher und die Gebetsfahnen
nicht
an der Kundgebung im Schaufenster teilgenommen hatten. Margrit Merz
bekam die Erlaubnis, ihr Schaufenster wieder herzurichten. Einzig die
tibetische Flagge durfte sie nicht zeigen. Ob die Einsatzleitung einen
Augenschein vor Ort unternommen hat, weiss Kraske nicht.
"Wir sind nur ein kleiner Wurm"
"Dass ich die Fahne und Bücher wegräumen musste, hat mich
wahnsinnig
betroffen gemacht", schildert Margrit Merz ihre Gefühlslage
gegenüber
20 Minuten Online. Seit Jahren engagiere sie sich in der Tibeter
Familienhilfe in Davos und habe sogar ein Patenkind in Lhasa. Die
Tibeter-Gemeinde im WEF-Dorf sei empört und wütend über
den
Polizeieinsatz. "Wir sind halt nur ein kleiner Wurm, die Mächtigen
treffen sich am WEF", meint Merz.
Zu den Mächtigen gehört auch die chinesische Delegation,
welche am
Mittwochnachmittag an ihrem Laden vorbeibrauste. "Hoffentlich haben die
Chinesen meine Gebetsfahnen gesehen", sagt Merz. Und betont: "Ich darf
doch in mein Schaufenster legen, was ich will." Heute darf sie das zwar
wieder. Trotzdem werde sie die tibetische Nationalflagge erst am 10.
März wieder aufhängen, dem Nationalfeiertag.
Rekurs möglich — unklar ist, wo
Rechtlich ist der Fall umstritten (20 Minuten Online berichtete). "Wir
berufen uns auf die Demonstrationsbewilligung", sagt Kraske vom
Bündner
WEF-Ausschuss. Dort würden Kundgebungen ausschliesslich am Bahnhof
Davos Platz erlaubt. Wegen dieser expliziten Formulierung könne
die
Polizei Kundgebungen an anderen Orten in der Gemeinde verbieten. Die
Demonstrationsbewilligung durfte 20 Minuten Online bisher nicht
einsehen.
Mündliche Polizei-Verordnungen sind laut Kraske von mehreren
Bundesgerichtsentscheiden gestützt. Den Fall einer Kundgebung im
Schaufenster habe man aber noch nie gehabt. Die Laden-Besitzerin Merz
könnte aber Rekurs einlegen, sagt Kraske — ob mit einer
Dienstaufsichtsbeschwerde oder beim Verwaltungsgericht, müsste
aber
zuerst angeschaut werden. Denn auch Kraske muss zugeben: "Es ist
möglich, dass die Polizisten eine Fehleinschätzung
vorgenommen haben."
Die Bündner Polizeidirektorin hat vom Fall Kenntnis genommen, so
Kraske. "Ob es aber zu einer Nachbearbeitung kommt, muss noch beurteilt
werden."
---
punkt.ch 29.1.09
Nause sagt: "Die Auflagen des Bundes waren rigid"
Die Sicherheitskräfte verteidigten ihren Einsatz beim Besuch des
chinesischen Premiers Wen Jiabao.
Für Guido Balmer, Sprecher der Bundespolizei, ist der Fall klar.
"Die
Meinungsfreiheit war nicht eingeschränkt", sagte er dem
"Tages-Anzeiger" nach den Szenen auf dem Bundesplatz. Kritischer sieht
Polizeikommandant Stefan Blättler den gestrigen Einsatz gegen eine
Handvoll friedlich demonstrierender Tibeter. Die Frage nach der
Verhältnismässigkeit des Einsatzes stelle sich, sagt er dem
"Bund".
Sprecher Jürg Mosimann meinte auf Anfrage, dass es sich beim
chinesischen Premier um eine der meist gefährdeten
Persönlichkeiten der
Welt handelt. Es sei nie das Ziel gewesen, die Freiheistrechte
einzuschränken. Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause betont: "Ich
habe
Verständnis für die Unzufriedenheit der Demonstranten." Der
Waisenhausplatz sei für eine Demonstration zur Verfügung
gestanden.
Dieses Angebot sei von den Tibetern aber ausgeschlagen worden.
Gesehen hätten die Chinesen nichts
"Die Auflagen des Bundessicherheitsdienstes waren rigid", verteidigt
Nause das Vorgehen der Polizei. Und Mosimann ergänzt: "Ziel war
es,
einen geordneten Ablauf des Arbeitsbesuchs zu ermöglichen." Im
Übrigen
sei von den 21 Angehaltenen nur eine Person angezeigt worden.
Ob es der ältesten Demokratie der Welt nicht gut angestanden
wäre, die
Tibeter auf dem Bundesplatz zu lassen, ist eine andere Frage. Sie
wären
für Wen Jiabao auf seiner Fahrt über den Bundesplatz sowieso
nicht zu
sehen gewesen.
peter.camenzind@punkt.ch
---
Rundschau 28.1.09
Heikle Staatsvisite
Der Empfang des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao wird
zum
geheimen Staatsakt. Die Rundschau-Reportage zeigt die
Sicherheitsvorkehrungen in Bern und Davos. Und Ex-Bundesrat Adolf Ogi
erinnert an das Fiasko beim Besuch des ehemaligen Präsidenten Jang
Zemin vor zehn Jahren.
http://www.sf.tv/videoplayer/embed/63485834-fe30-45bf-a6c1-96f87cdb76ad&live=false
---
Radio RaBe 28.1.09
News: Schweizer Polizei schirmt Chinesischen Premier ab
Gestern war Wen Jiabao in Bern zu einem Arbeitstreffen. Der Platz vor
derm Bundeshaus wurde von der Polizei abgeschirmt. 21 friedlich
protestierende (mit Fahnen und Parolenrufend) Tibet-AktivistInnen
wurden verhaftet.
Dazu NEWS mit 2 OT
http://www.freie-radios.net/mp3/20090128-newsschwei-26019.mp3
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ANTI-WEF-DEMO BASEL
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Basler Zeitung 29.1.09
Turnschuhe gegen die UBS
WEF in Davos wird zum Krisengipfel
"Patient Weltwirtschaft" soll ins Sanatorium - in Basel flogen
Farbbeutel
Geregelte Globalisierung statt grenzenlose Gier: Das diesjährige
Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) begann gestern mit
Aufrufen für eine Neugestaltung der Finanz- und Wirtschaftswelt.
Bundespräsident Hans-Rudolf Merz ermunterte die Teilnehmer des
Wirtschaftsgipfels zum Auftakt zu einer "neuen Wertediskussion".
Wachstum müsse durch Nachhaltigkeit und Qualität unterlegt
sein.
Forumsgründer Klaus Schwab drückte seine Hoffnung aus, Davos
möge ein
"Sanatorium für die Wirtschaft" sein. Der russische
Ministerpräsident
Wladimir Putin stellte in der offiziellen Eröffnungsansprache
fest, die
Finanz- und Wirtschaftskrise habe sich in ungeahntem Tempo verbreitet
und längst alle Länder erfasst. Eine Kurskorrektur sei
nötig, ein
gemeinsames Vorgehen von zentraler Bedeutung. Eine Flucht in
Isolationismus und Protektionismus wäre verhängnisvoll,
mahnte Putin:
"Wir sitzen alle im selben Boot." Der russische Regierungschef warb wie
zuvor Merz für ein Gleichgewicht zwischen staatlichen Eingriffen
und
den Marktmechanismen. Putin sprach sich zudem für eine
Stärkung der
Realwirtschaft aus. Sie müsse allen Ländern den Zugang zu den
lebenswichtigen Ressourcen gewährleisten.
Demo in Basel
Zeitgleich mit der WEF-Eröffnung demonstrierten in Basel knapp 400
Menschen gegen das Weltwirtschaftsforum. Die bewilligte Kundgebung
verlief weitgehend friedlich. Allerdings flogen in der Aeschenvorstadt
Farbbeutel und Schuhe gegen das UBS-Gebäude; das Rathaus wurde mit
dem
Spruch "Wipe out WEF" besprayt. SDA/los > Seiten 14, 20
--
Knapp 400 Menschen demonstrierten gestern Abend gegen das
Weltwirtschaftsforum
Philipp Loser
Die bewilligte Anti-WEF-Demonstration verlief weitgehend friedlich. Bei
der UBS am Bankenplatz und beim Rathaus kam es aber zu
Sachbeschädigungen. Überwacht wurde die Demo auch aus der
Luft.
Bei jedem anderen Anlass in dieser Stadt müsste man
spätestens heute
von einer Tradition reden. Was bei einer Anti-WEF-Demo natürlich
nicht
geht. Doch Ritualcharakter, das hat der jährliche Stopp der
Demonstranten beim Bankenplatz ganz sicher. Die Rollläden der UBS
sind
unten (wie jedes Jahr), per Megafon werden der Kapitalismus im
Allgemeinen und die Boni im Speziellen gegeisselt - und das
Grüppchen
schwarzvermummter Menschen im vorderen Teil des Demonstrationszugs
beginnt auf die Bank loszurennen.
Eben, wie jedes Jahr. Neu - und beinahe schon orginiell - waren am
Mittwochabend die Wurfgegegenstände, mit denen die Demonstranten
gegen
die Bank vorgingen. Nach dem Vorbild des irakischen Journalisten, der
bei einer Pressekonferenz in Bagdad George W. Bush mit seinen Schuhen
bewarf (und verfehlte), warfen die Demonstranten Turnschuhe,
Absatzschuhe und Halbschuhe gegen das UBS-Gebäude (und trafen).
Dazu
flogen einige Farbbeutel, und ein akrobatisch begabter Demonstrant
löschte das Licht der UBS-Werbetafel über dem Eingangstor der
Bank mit
einem Fusstritt.
Friedlicher Umzug
Zwei Stunden danach - auch das hat fast schon rituelle Züge - war
von
den Beschädigungen am Gebäude nichts mehr zu sehen.
Länger hält da
wahrscheinlich die Parole "Wipe out WEF", die während des Stopps
auf
dem Marktplatz ans Rathaus gesprüht wurde.
Abgesehen von diesen Zwischenfällen blieb die Demonstration
friedlich.
Kurz nach 18.30 Uhr zogen rund 400 Menschen (die Organisatoren sprachen
von 500) vom Barfi über den Bankenplatz, die Freie Strasse
hinunter und
über die Mittlere Brücke zum Claraplatz, wo sich die
Kundgebung kurz
nach 20 Uhr auflöste. Via Megafon und mit Sprechchören
brachten die
Teilnehmer ihre Anliegen unter die Leute: Kampf dem WEF, Kampf dem
Kapitalismus, Kampf den Kriegstreibern.
Die Polizei hielt sich während der Demonstration im Hintergrund.
"Das
war unsere Absicht", sagte Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass (FDP)
nach der Kundgebung auf dem Claraplatz. Man habe nicht unnötig
provozieren wollen. Gass hatte die Demonstration während der
gesamten
Dauer begleitet und machte einen zufriedenen Eindruck. Genau wie sein
Polizeikommandant ad interim, Rolf Meyer, der sich nach dem Einsatz in
der Clarastrasse einen Imbiss gönnte: "So muss das sein. So sind
alle
glücklich", sagte er und nahm einen weiteren herzhaften Biss von
seinem
Dürüm.
Das Gesuch für die Bewilligung der Demo hatte BastA!-Grossrat Urs
Müller eingereicht. Er begleitete den Zug an der Spitze und war -
wie
die Vertreter des Sicherheitsdepartements - zufrieden mit der
Demonstration. "Wir haben gezeigt, dass eine solche Demo in einem
vernünftigen Rahmen in Basel durchgeführt werden kann."
Luftüberwachung
Die Kundgebung in der Innenstadt hatte auch Auswirkungen auf die
Menschen in den Aussenquartieren. Um die Demo besser überwachen zu
können, hatte die Polizei bei der Armee einen Helikopter bestellt,
der
während zwei Stunden Kreise über der Stadt zog. Eher
mühsam war auch
die Situation im öffentlichen Verkehr: Während der
Demonstration waren
die Innenstadt-Linien unterbrochen, und auch bei den Trams ausserhalb
soll es zu längeren Wartezeiten gekommen sein, wie verschiedene
Anwohner gestern Abend der BaZ meldeten.
---
Basellandschaftliche Zeitung 29.1.09
Anti-WEF-Demo verlief friedlich
Kundgebung Schuhattacke auf die UBS war der "Höhepunkt" einer
weitgehend gewaltlosen Demonstration
Die befürchteten Ausschreitungen blieben an der diesjährigen
Anti-WEF-Demo aus. Die Polizei trat diskret auf, während die
Demonstranten friedlich protestierten.
Ein paar Knallpetarden und Farbbeutel, dazu ein kaputtes Firmenschild
der UBS: Wer die grossen Strassenschlachten anlässlich der
diesjährigen
Anti-WEF-Demonstration erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt.
Auf Seiten der Demonstranten wie auf Seiten der Polizei verlief die
Demo in geordneten Bahnen.
"Ich bin glücklich über den Verlauf", gab der Vorsteher des
Sicherheitsdepartements Hanspeter Gass zu Protokoll. Er mischte sich
unter die Demonstranten und lief die ganze Strecke mit. "Es gab
während
der Demo keinen Kontakt zwischen Demonstranten und der Polizei", sagte
Gass. Für ihn sei die Demo ein Erfolg gewesen.
Anspannung im Vorfeld
Zum gleichen Urteil kam BastA-Grossrat Urs Müller. Er hatte das
Gesuch
für die Demonstration gestellt und sich als Vermittler zwischen
Polizei
und Demonstranten zur Verfügung gestellt. Er beurteilte das
Verhalten
beider Seiten positiv: "Alle haben sich an die Abmachungen gehalten."
Dass auch Regierungsrat Gass unbehelligt habe mitmarschieren
können,
wertete er als Erfolg für alle Beteiligten.
Dass vornehmlich Basler Demonstranten anwesend waren, dürfte laut
Müller ebenfalls zum gewaltfreien Ablauf beigetragen haben. "Es
war
keine Ausweichveranstaltung für Genf", sagte er in Anspielung auf
die
dortige, verbotene Anti-WEF-Demo.
Nachdem in den letzten Jahren sowohl Demonstranten als auch Polizei mit
Fehlverhalten aufgefallen waren, lautete die Frage im Vorfeld der
gestrigen Anti-WEF-Demo vor allem: Welche Seite wird diesmal für
die
Negativschlagzeilen sorgen? Die erfreuliche Antwort nach dem gestrigen
Abend: Niemand.
Das freute auch Müller: "Jetzt können die Medien endlich
wieder über
die Anliegen der Demonstranten berichten." Schliesslich gehe es bei der
Demonstration nicht um Gewalt, die immer die Schlagzeilen dominiert
habe, sondern um den Widerstand gegen die Politik des World Economic
Forums.
Schuhattacke gegen die UBS
Kurz vor 18 Uhr begannen sich die ersten Demonstranten auf dem
Barfüsserplatz zu versammeln. Um 18.30 Uhr war die Gruppe auf rund
400
Leute angewachsen, wie Klaus Mannhart vor Ort schätzte. Der
Medienbeauftragte des Sicherheitsdepartements wertete die Kundgebung
ebenfalls als Erfolg. Alles sei friedlich verlaufen, "abgesehen von
drei Farbbeuteln." Damit sprach Mannhart den einzigen Zwischenfall an,
der sich während der Demo ereignete: Am Bankverein wurde die
UBS-Filiale mit Schuhen und Farbbeuteln beworfen. Ein Demonstrant
schaffte es ausserdem unter Mühen, die Beleuchtung der Werbetafel
am
Eingang zu zerstören. Urs Müller hielt daraufhin die
Demonstranten an,
keine weiteren Sachbeschädigungen zu begehen.
Der Demonstrationszug führte danach weiter durch die Freie
Strasse,
über die Mittlere Brücke und endete auf dem Claraplatz, wo
sich die
Kundgebung gegen 20 Uhr langsam auflöste.
Diskrete Polizeiarbeit
Während der gesamten Dauer der Demonstration sahen die
Demonstranten
lediglich zwei Polizisten auf ihren Motorrädern vorausfahren. "Es
war
unsere Absicht, im Hintergrund zu bleiben", sagte der Medienbeauftragte
des Sicherheitsdepartements, Klaus Mannhart. Das bedeute nicht, dass
die Polizei nicht präsent gewesen sei. Man habe lediglich den
Demonstranten keine Möglichkeit geben wollen, sich provoziert zu
fühlen.
Verletzte oder in Gewahrsam genommene Personen musste Mannhart bis 22
Uhr keine vermelden. Die Anti-WEF-Demo 2009 habe lediglich Sachschaden
in geringer Höhe zur Folge gehabt. Damit sind die
Farbbeutelwürfe gegen
die UBS gemeint, sowie Sprayereien auf dem Weg der Kundgebung, auch am
Rathaus. (ty)
---
Indymedia 28.1.09
Presseerklärung zur Anti-WEF-Demonstration in Basel ::
AutorIn : Revolutionäres Anti-WEF-Bündnis Basel
Revolutionäres Anti-WEF-Bündnis Basel:
AkuS, BfS, BIR-KAR, Igif, neue PdA Basel, Revolutionärer Aufbau
Schweiz, TKIP, Villa Rosenau, Einzelpersonen
Am 28. Januar 2009 demonstrierten gut 600 Menschen in Basel gegen das
Weltwirtschaftsforum in Davos. Im Zentrum der Demonstration stand die
Tatsache, dass viele Menschen nicht zufrieden sind mit einer
Lebensweise, wie sie von WEF symbolisiert wird.
Es ist dies eine Welt, in der Politik sich in etwa folgendermassen
zusammenfassen lässt: Sozialkürzungen für die einen und
Rettungsaktionen für die anderen; Hunger und Krieg für die
einen, fette
Gewinne für die anderen. Analog fassen die DemonstrantInnen die
Ökonomie zusammen: im Zentrum steht das Kapital, zu dienen hat ihm
der
Mensch, solange er nicht zu der erlesenen Minderheit gehört, die
von
dieser Art des Wirtschaftens profitiert. Vom WEF erhoffen sich die
DemonstrantInnen entgegen dessen Slogans gar nichts, vielmehr finden
sie es gut, wenn am WEF keine Entscheidungen getroffen werden, sondern
nur geredet und dekadente Partys gefeiert werden - für die
DemonstrantInnen ist es nicht von Bedeutung, ob Champagner oder
Weisswein serviert wird zu den fatalen Entscheidungen, die von der
globalen Elite getroffen werden. Diese Entscheidungen haben für
die
Mehrheit der Menschen nämlich katastrophale Auswirkungen: Krisen,
die
tausende Arbeitsplätze, Wohnungen und soziale Sicherheiten kosten.
Das
WEF symbolisiert den Kapitalismus und dieser hat in den Augen der
DemonstrantInnen keine Fehler, sondern ist der Fehler!
Es wurden an der Demonstration vier längere Reden gehalten zu den
Themen: Krise des Kapitalismus, Palästina und Krieg in Gaza,
Solidaritätsrede mit den Verhafteten in Zürich. Vor der UBS
flogen in
guter arabischer Tradition Schuhe zum Zeichen der Abscheu. Für die
10000 Franken Steuergelder pro Kopf für die UBS halten die
DemonstrantInnen einen Schuh an die Fassade für das Mindeste.
Auch dieses Jahr sind WEF und Polizei/Militär zwei Seiten einer
Medaille. Nach Davos fliessen weitere Milliarden Steuergelder für
tausende von Polizisten und Militärs. In Lörrach wurden
DemonstrantInnen nicht über die Grenze gelassen, in Genf die
Demonstration gleich ganz verboten. Alle Bündnisorganisationen
mobilisieren weiterhin nach Genf - jetzt erst recht!
Die Parolen, unter denen mobilisiert worden ist, sind die Folgenden:
Behaltet die Boni - überlasst uns die Produktion!
WEF angreifen!
Der Kapitalismus hat keine Fehler, er ist der Fehler!
---
20min.ch 28.1.09
Anti-Wef-Protest
Demonstranten werfen Farbbeutel gegen UBS
Rund 400 Anti-WEF-Demonstranten sind lautstark protestierend durch
Basel gezogen. Beim Vorbeimarsch am UBS-Sitz flogen Farbbeutel und
Schuhe gegen das Gebäude.
Die Kundgebungsteilnehmer unterschiedlichen Alters zogen via
Steinenberg zum Bankenplatz und von dort über Freiestrasse,
Marktplatz
und Kleinbasel zum Claraplatz. Das UBS-Gebäude am Bankenplatz ist
von
den Demonstranten mit PET-Flaschen, Farbbeuteln und - in Anspielung auf
den irakischen Schuhwerfer - mit Dutzenden von Schuhen beworfen worden.
Auch gegen das mittelalterliche Rathaus flog anschliessend ein
Farbbeutel. Dieser prallte jedoch ab und zerbarst am Boden. Das Rathaus
wurde aber mit dem Spruch "Wipe out WEF" (Weg mit dem WEF) besprayt.
An der Kundgebung nahmen nach Angaben eines Polizeisprechers gegen 400
Personen teil. Angeführt wurde der Demonstrationszug von
Fackelträgern
und linken Lokalpolitikern. "Stoppt den Tanz der Vampire, Ausbeuter und
Kriegstreiber" war auf einem Transparent zu lesen. "Ein anderes Leben
ist möglich - Sozialismus" lautet eine andere Parole. Zu sehen
waren
auch Fähnchen mit Hammer und Sichel.
Während der Kundgebung wurde immer wieder die internationale
Solidarität heraufbeschworen. Zudem wurden gefälschte
Beilagen der
Gratiszeitung "20 Minuten" verteilt. Ebenfalls kritisiert wurde auch
das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser. Etwa zwei Dutzend
schwarz
vermummte Teilnehmer feuerten immer wieder Petarden in die Richtung von
Polizisten.
Die Polizei hielt sich während des rund eineinhalbstündigen
Umzugs bis
an den Claraplatz im Hintergrund, allerdings waren mehr Kräfte in
Zivil
im Einsatz als in den Vorjahren. Der Basler Justiz- und
Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass bescheinigte den Demonstranten auf
Anfrage ein diszipliniertes Verhalten. Sie hätten sich an die
vorgelegte Route gehalten.
Da das Demonstrieren offenbar durstig macht, wurden in einem
Einkaufswägelchen Thermosflaschen mit Tee, Kaffee und Schnaps
mitgeführt.
Vor Ort war auch ein Kleinwagen mit Lautsprecher. Die Demonstranten
wurden aufgefordert, am Samstag auch an der unbewilligten Anti-WEF-Demo
in Genf teilzunehmen. Hierfür stünden verbilligte
Bahn-Tageskarten zur
Verfügung. Um 19.30 Uhr löste sich die Demonstration wieder
auf. Der
Tramverkehr durch die Innenstadt war während der Kundgebung
zeitweise
unterbrochen.
Quelle: SDA/AP
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ANTI-WEF-DEMO GENF
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Demoaufruf:
http://ch.indymedia.org/de/2009/01/66264.shtml
Antirep-Info:
http://ch.indymedia.org/de/2009/01/66773.shtml
Trotz Verbot - Demo in Genf
http://ch.indymedia.org/de/2009/01/66769.shtml
---
Tribune de Genève 29.1.09
Manifestation anti-WEF: même l'Hôpital se tient prêt
Pour parer à toute éventualité, les HUG ont
partiellement déployé leur
plan catastrophe. Une version allégée du dispositif mis
en place lors
de l'Euro.
Les Hôpitaux universitaires de Genève sont en alerte. Nom
de code de
l'opération: HOCA, pour HOpital CAtastrophe. Et pour cause, le
défilé
anti-WEF est interdit, mais il aura tout de même lieu samedi
après-midi. Conséquence: police et manifestants vont se
regarder en
chiens de faïence. La probabilité que les admissions aux
Urgences
augmentent ce week-end est réelle. "Compte tenu du
caractère
imprévisible des répercussions de la manifestation, la
Direction
générale des hôpitaux a décidé de
préparer ses effectifs de manière
graduelle", explique Pierre Brennenstuhl, délégué
à la sécurité des HUG.
Dans le sillage du déploiement partiel d'OSIRIS, le dispositif
promulgué par le Conseil d'Etat, les HUG ont également
retrouvé de
vieux réflexes datant de l'Euro. Le but: préserver au
maximum les
Urgences. "Nous traiterons en priorité les accidentés
graves, comme les
polytraumatisés et les personnes aspergées de liquide ou
de gaz
lacrymogènes qui nécessitent d'être
rincées", souligne le délégué à la
sécurité. En s'appuyant également sur un
dispositif préhospitalier
renforcé (144/ambulances). "Contrairement à
l'été 2008, il s'agit d'une
mise sur pied restreinte de l'état-major HOCA, ajoute Pierre
Brennenstuhl. Tout collaborateur présent peut être
amené à effectuer
des heures supplémentaires et, selon le degré de
gravité de la
situation, les HUG pourront appeler à domicile d'autres
infirmières,
chirurgiens, anesthésistes, etc. en renfort. " Un
mécanisme allégé et
progressif que les HUG utilisent notamment en cas d'"alerte
aéronef"
lors d'atterrissage critique à l'aéroport.
De leur côté, les organisateurs de la manifestation
anti-WEF se
préparent aussi pour samedi. Hier soir, ils tenaient une
assemblée
publique dans les locaux du Parti du travail pour faire un dernier
point de la situation et pour battre le rappel des troupes. Les forces
de l'ordre, elles, semblent prêtes à réagir
fermement à toute velléité
de rassemblement, comme l'a laissé entendre le porte-parole de
la
police genevoise, Eric Grandjean, mardi soir sur la TSR. Le commandant
de la gendarmerie, Christian Cudré-Mauroux, sera en charge des
opérations sur le terrain, sous la supervision de sa
hiérarchie. Une
hiérarchie que l'on a peu entendue ces temps. Selon nos sources,
nombre
de policiers regrettent la "discrétion" de la cheffe de la
police
Monica Bonfanti. Laquelle, notamment, ne prendrait pas assez la
défense
de l'institution lorsqu'elle est attaquée. Au service de presse
de la
police, on répond que si elle ne se met pas en avant en ce
moment,
c'est parce qu'elle travaille à son niveau, stratégique,
alors que les
demandes des médias concernent surtout le domaine
opérationnel.
Dejan Nikolic
Antoine Grosjean
---
GHI 29.1.09
MANIF ANTI-WEF DE SAMEDI
Qui a peur du grand méchant black block?
Manifestation pacifique annulée par un gouvernement castrateur
des
libertés ou razzia programmée de l'ultra-gauche dans les
rues
genevoises? La manif du 31 janvier provoque peurs et fantasmes.
"Nous manifesterons de façon pacifique, mais avec un contenu
radical",
martèle Cédric, membre de la Gauche anticapitaliste. Pour
Eric,
représentant de l'alliance Révolutionnaire contre le WEF,
le black
block [réd: frange violente des manifestations de la gauche
anticapitaliste] est même "un fantasme journalistique. Il s'agit
d'une
manière de manifester pour des militants
révolutionnaires, pas de
groupes de casseurs". Ce que craint l'ultra-gauche toutefois, c'est
"une provocation de la part de la police. Si elle arrête nos
militants,
nous réagirons."
Pas de peur
La police justement, ne semble pas envisager les black blocks comme un
pur concept. "Nous craignons que ces groupuscules suisses allemands
n'agissent de manière dispersée", analyse Jean Sanchez,
le chef de la
police adjoint. "L'avantage de l'interdiction, c'est que nous n'aurons
pas un cortège de 8'000 citoyens dans lequel les groupes
violents
pourraient se cacher." Pour M. Sanchez, banques, commerces des rues
Basses et McDonald pourraient se trouver en première ligne.
Les commerçants justement qui avaient les premiers et avec le
plus de
vigueur demandé l'interdiction du rassemblement semblent revenir
à plus
de mesure. Fabienne Gautier, présidente de la
Fédération du commerce
genevois, "n'a pas peur. La décision de Conseil d'Etat donne
à la
police la possibilitié d'intervenir efficacement."
Censure
Les moyens policiers, c'est bien ce qui préoccupe la droite.
"A-t-on
donné des ordres clairs aux forces de l'ordre afin qu'elles
protègent
les biens et les commerces?", s'interroge, Sonia Gatti,
secrétaire
générale du PDC. Une inquiétude qui touche aussi
les libéraux et que le
député Yvan Slatkine résume ainsi: "Il faut les
arrêter avant la
manif." Sinon, ajoute Bérengère Miffon, secrétaire
générale du parti
radical, "les débordements seront inévitables".
A gauche les critiques sont plus mesurées. Pour René
Longet, président
du parti socialiste genevois, "il n'est jamais anodin d'annuler une
manifestation, mais le gouvernement a pesé les risques avant
d'interdire". Salika Wenger, d'A gauche toute, avoue même sa
méfiance à
l'égard "des ces Suisses allemands qu'on ne connait pas", tout
en
fustigeant "la censure imposée par le Conseil d'Etat."
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ANTIWEF-DEMO DAVOS
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Indymedia 26.1.09
31.01.09 Anti-WEF Demo in Davos ::
AutorIn : irgendwer
Wie jedes Jahr organisieren lokale Gruppen und Einzelpersonen am
WEF-Samstag in Davos eine Demo.
Die Demo beginnt am 31. Januar 09 um 12 Uhr beim Bahnhof Davos-Dorf,
führt über die Talstrasse am Kongresshaus vorbei und endet in
Davos
Platz beim Kirchgemeindehaus. Dort wird das ganze mit Vorträgen,
Diskussionen und Konzerten abgeschlossen.
Hier der Aufruf zu Demo und Aktionstag:
Ein weiteres Mal pilgern die selbst ernannten Global Leader ins
Landwassertal, um die Welt zu verbessern. Scheinbar haben die
vergangenen Bemühungen, dies zu erreichen wenig gefruchtet. Die
Finanzkrise, welche zu einer Finanzkatastrophe und globalen
Wirtschaftskrise am auswachsen ist, lässt den gegenteiligen
Schluss zu.
Die Banker wurden sogar von Klaus Schwab persönlich abgemahnt und
werden dieses Jahr nur noch bescheiden feiern.
Wenigstens sind im Angesicht der Krise alle ein bisschen gleicher als
gleich. Der Staat soll's nun richten, meinen sogar die neoliberalen
Wirtschaftkapitäne. Forderungen nach mehr Regulierungen? Nein, das
ist
völlig ungerechtfertigt, unverschämt populistisch gar.
Die Verluste sollen alle tragen. Und um ein bisschen Aufschwung
herbeizuführen, könnten ja die Sozialwerke etwas
kostengünstiger
gestaltet werden.
Wiederum werden wichtige Themen diskutiert in Davos. Diktatoren und
CEOs kümmern sich im Alltag jedoch wenig um diese Anliegen.
Menschenrechte, Umweltschutz sind gut um der Öffentlichkeit eine
tadellose Fassade zu präsentieren, fürs Tagesgeschäft
sind sie nur
hinderlich.
Angesicht der zur Schau gestellten Tadellosigkeit scheint es sogar
berechtigt, dass für die Privatparty im Landwassertal auch der
Steuerzahler einen schönen Batzen springen lässt. Doch auch
der
schönste Rahmen wird ein hässliches Bild nicht schöner
machen.
Grund genug um am Samstag 31. Januar in Davos in Form eines Aktionstag
wider das WEF loszutadeln. Das Programm besteht aus der Kundgebung,
Vorträgen, Diskussionen und einem musikalischen Rahmenprogramm.
Die
Grüne Partei, die JUSO, die Ortsgruppe Amnesty International und
der
Verein AJD rufen alle dazu auf am Event unter dem Motto "WEF - Gut
für
Davos? Gut für die Welt? Tadel Los!" friedlich teilzunehmen.
--
Programm Aktionstag
15-21 Uhr Kirchgemeindehaus, Obere Strasse 12, Davos Platz
Verpflegung: Kaffee & Kuchen / Barbetrieb / Vegane Küche
Moderation: C. Allemann (Journalist / Musiker / Komiker)
Referate:
Flüeli Valzeina - D. Stirnimann - www.vmv.ch
Close Guantanamo! - L. Labhardt - www.amnesty.ch
Grundeinkommen - www.initiative-grundeinkommen.ch
Multiwatch Agrotreibstoffe - S. Suhner & kolumbianische
Gewerkschafter - www.askonline.ch
Diskussion:
Cedric Wehrmut (Vizepräsident SP Schweiz)
Jo Lang (Nationalrat Grüne Partei)
Roman Bürki (SP Davos)
Rolf Marugg (Grüne Davos)
Musik:
GEIGERZÄHLER (D) - www.myspace.com/geigerzaehler
ANTILLECTUAL (NL) - www.myspace.com/antillectual
AutorIn: irgendwer | Web:: http://www.gruene-davos.ch/
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ANTI-WEF-DEMOS-FEATURE
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Indymedia 28.1.09
Mehr: http://ch.indymedia.org/de/2009/01/66776.shtml
Die andere Seite des World Economic Forum (WEF) - mächtig
widerständig ::
AutorIn : mafalda ;)
Plakat des überregionalen revolutionären Bündnis Auch
dieses Jahr
treffen sich in Davos wieder die Wichtigen und Mächtigen aus
Wirtschaft
und Politik zum World Economic Forum (WEF). Nachdem die Treffen in den
letzten Jahren zu Luxuspartys verkamen, soll dieses Jahr wieder Ruhe
einkehren, um unter dem Titel "Shaping the Post-Crisis World" über
die
Gestaltung der Zukunft der Welt zu diskutieren. Wie auch in den
vergangenen Jahren, formieren sich auch dieses Jahr Protestbewegungen
gegen das WEF.
Widerstandsformen gibt es viele - es wird gegen das WEF getanzt, gegen
das Genfer Demoverbot petitioniert, Farbe gegen Banken gebeutelt und
demonstriert - und der Staat kennt nur eine Antwort: Repression. Nun
befinden sich ein 15-jähriger und ein 16-jähriger
Schüler, die im
Rahmen einer Nahbereichsfahndung nach der Einfärbung der UBS
Fassade am
Paradeplatz in Zürich am 17. Januar verhaftet worden sind, nach
wie vor
in Untersuchungshaft. Diese zwei jungen Menschen brauchen unsere
Unterstützung! Des Weiteren wurde eine anti-WEF Demonstration in
Solothurn von der Polizei mit Gummischrot angegriffen und die
Grossdemonstration in Genf, die für den 31. Januar geplant ist,
wurde
von Polizei und Behörden verboten. Es wird jedoch weiter auf diese
Demonstration mobilisiert. [ Smash WEF! 14 Uhr, Rue due Mont Blanc,
31.01.09, Genf ] Die Antirepressions-Telefon (Deutsch): 077 414 99 60 -
und weitere Antirep Informationen.
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ANTI-WEF-AKTION
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Indymedia 29.1.09
Aktion gegen das World Economic Forum ::
AutorIn : Aktion gegen WEF
Heute morgen, den 29.01.2009, um fünf Uhr früh haben wir
Pyrotechnisch
den Telefonverteiler von Davos Tourismus - Congress Center und der
Davoser Zeitung an der Promenade 60 in Davos mit einem lauten Knall
lahmgelegt. Eines der pyrotechnischen Elemente des Böögs aus
Zürich
lässt grüssen. Die Leitungen für ADSL und EC Kartenleser
des
Kongresszentrum führen durch diesen Verteiler.
Seit 30 Jahren lädt Mister Schwab die Elite der AusbeuterInnen und
KriegstreiberInnen ans WEF nach Davos ein, angeblich um "den Zustand
der Welt zu verbessern". Bekanntlich konnten sie die schwere Krise des
Kapitalismus nicht abwenden. Darum haben sie heuer die Parole "Die Welt
nach der Krise gestalten" herausgegeben.
Die Verantwortlichen für diese Zustände, die sie entgegen
ihren leeren
Worten nur verschlechtern können, sind dieses Jahr noch promineter
versammelt als früher. Es werden neben den üblichen 2000
Wirtschaftsführern ca. 50 Staats- und Regierungschefs erwartet.
Das Davoser Programm wurde an einem Treffen von 700 ExpertInnen im
November in Dubai vorbereitet. Sie kamen dort zum Schluss, dass es
einen "fundamental reboot" (Neustart) für Wirtschaft, Märkte
und
Gesellschaft brauche. Dieser fromme Wunsch zeigt nicht viel mehr als
ihre Ratlosigkeit gegenüber der Vernichtung von Billionen an
Börsenwerten, dem Zusammenbruch des Kreditsystems, dem Kollaps der
Autogiganten in Detroit und der Vernichtung von Millionen an
Arbeitsplätzen weltweit.
Sie können gar nichts neu starten, was nicht schon längst
gestartet
ist: die zynische Politik von Arbeitshetze, Entlassungen, Lohnabbau,
Rentenklau, staatlicher Sparpolitik, verschärfter Repression,
Anheizen
kriegerischer Auseinandersetzungen um Erdöl, Erdgas, Wasser,
Einflussphären und die weitere Ausbreitung von Hunger und Elend
weltweit. Ihre einzige Strategie sind die alten Rezepte der
neoliberalen Wirtschaftspolitik. Als ob nicht genau diese die Krise so
richtig angeheizt hätte.
Es gibt nur einen "fundamental reboot", für den wir einstehen:
eine
revolutionäre Entwicklung hin zur Abschaffung des Privateigentums
und
damit der kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung.
Für eine revolutionäre Perspektive!
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PUBLIC EYE ON DAVOS
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WoZ 29.1.09
Public Eye Awards-Mit der Eröffnung des Wef 2009 verliehen die
Erklärung von Bern und Greenpeace Schweiz die Schmähpreise
für
unverantwortliche Unternehmensführung.
Schurken kennen keine Krise
Bad news from Davos: Mitten in der Krise verkündete
Wef-Gründer Klaus
Schwab im letzten Oktober, man habe in den letzten Jahren zu viel
gefeiert. Deshalb gibt es dieses Jahr weniger Partys am
Weltwirtschaftsforum. Schinken statt Kaviar und Weisswein statt teuren
Champagners. So sieht die Krise in Davos aus.
Schlechte Nachrichten aus Davos gab es auch für die Berner
Kraftwerke
und die US-Goldgräber Newmont Mining: Sie gewinnen dieses Jahr die
Public Eye Awards. Seit zehn Jahren veranstaltet die
entwicklungspolitische Organisation Erklärung von Bern - dieses
Jahr
erstmals gemeinsam mit Greenpeace Schweiz - das Public Eye, die
kritische Gegenveranstaltung zum Wef in Davos. Seit fünf Jahren
verleiht sie zudem die Public Eye Awards, die Schmähpreise
für
besonders verantwortungslose Unternehmensführung. In der
Vergangenheit
gehörten etwa der Zuger Rohstoffkonzern Glencore (2008), Novartis
(2007) oder der Finanzdienstleister Citigroup (2006) zu den unfre
iwilligen Gewinnern der "Anti-Oscars".
Spionieren, spekulieren, erpressen
Vielleicht macht die aktuelle Wirtschaftskrise die Awards nötiger
denn
je. Aktienkurse fallen, Häuser stürzen, Paläste krachen,
doch die
Schurken kennen keine Krise. Sie machen weiter wie bisher,
verschmutzen, unterdrücken, schnüffeln und spekulieren. Das
Public Eye
will solche "Verstösse gegen ethische und nachhaltige
Unternehmensführung" brandmarken.
Nominiert war dieses Jahr etwa die französische Bank BNP Paribas,
die
seit letztem Jahr in einem bulgarischen Erdbebengebiet den Bau eines
AKWs finanziert. Oder der Schweizer Nahrungsmittelhersteller
Nestlé,
der die private Sicherheitsfirma Securitas damit beauftragte, die
globalisierungskritische Organisation Attac auszuspionieren. Auch die
von Bund und Nationalbank (vorerst) gerettete Grossbank UBS war
nominiert - für ihre Hochrisikospekulationen, die die Schweizer
Volkswirtschaft beinahe an die Wand gefahren hätten. Die Bank,
welche
mit einer Erpressung 68 Milliarden Franken kassierte, dabei die
Demokratie aushebelte und mit staatlicher Unterstützung zwei
Milliarden
Franken Boni auszahlt, hätte den Award verdient. Und
wahrscheinlich
auch alle anderen Nominierten. Gewonnen haben am Ende aber nur zwei
Firmen.
Der Positive Award
Der US-Goldminenkonzern Newmont Mining wurde gleich doppelt
ausgezeichnet: von der Fachjury und vom Internetpublikum. Die "Gold-
Company", wie sie sich selbst nennt, will in Ghana eine bestehende Mine
aus bauen und im Osten des gleichen Landes eine neue Goldmine
errichten. Rund 10 000 Kleinbauern verlieren dabei ihr Land und
müssen
zum Teil umgesiedelt werden. Um das Gold aus dem Gestein zu lösen,
benützt Newmont das Gift Zyanid. Die Folgen: tonnenweise
Giftmüll,
verschmutztes Trinkwasser und verseuchte Böden, was eine
Subsistenzwirtschaft unmöglich macht. Deshalb lehnte die
ghanaische
Umweltbehörde das Projekt 2006 wegen ökologischer und
sozialer Bedenken
ab. Trotzdem strebt Newmont Mining weiterhin den Ausbau ihrer
Tätigkeiten in Ghana an.
Den Swiss Award gewannen dieses Jahr die Berner Kraftwerke (BKW) und
ihr CEO Kurt Rohrbach. Die Berner Kraftwerke planen, im deutschen
Niedersachsen für rund 1,6 Millionen Franken ein Kohlekraftwerk zu
bauen. Während sich die BKW in der Schweiz einen grünen
Anstrich zu
geben versuchen, so die Begründung der Jury für die
Auszeichnung,
exportierten sie tonnenweise CO2 ins nördliche Nachbarland.
Aber es gab auch gute Nachrichten aus Davos: Das Public Eye ehrte die
zwei kolumbianischen Gewerkschafter Jairo Quiroz Delgado und Freddy
Lozano mit dem Positive Award. Sie engagieren sich in der Gewerkschaft
Síntracarbon für die Gemeinschaften, die von den
gesundheitsschädigenden Folgen des Kohleabbaus der Glencore-Mine
in El
Cerrejón betroffen sind.
---
Südostschweiz 29.1.09
BKW und Newmont kriegen Schmähpreise
Die Bernischen Kraftwerke (BKW) und der US-Baukonzern Newmont Mining
sind gestern am Rande des World Economic Forum mit den
diesjährigen
"Public Eye Awards" ausgezeichnet worden.
Davos. - Die BKW erhielten den Schmähpreis, weil sie sich am Bau
eines
Kohlekraftwerks im norddeutschen Dörpen beteiligen wollten,
erklärten
die Organisatoren der Anti-WEF-Veranstaltung "Public Eye on Davos" (die
Erkärung von Bern und Greenpeace) vor rund 200 Interessierten.
Für
diesen so genannten "Swiss Award" nominiert waren auch die Grossbank
UBS für ihr "desaströses Risikomanagement" sowie der
Nahrungsmittelkonzern Nestlé, weil er wiederholt
Globalisierungskritiker von Attac bespitzeln liess.
Der "Global Award" ging an den US-Bergbaukonzern Newmont Mining, weil
er ein "skandalöses Goldminenprojekt" in Ghana plant. Das
Unternehmen
wurde ausserdem mit dem Publikums-Schmähpreis ausgezeichnet. Mit
den
Awards werden "besonders krasse Verstösse gegen ethische und
nachhaltige Unternehmensführung gebrandmarkt".
Geisslers Kritik am WEF
Auch dieses Jahr sparten die geladenen Redner nicht mit markigen Worten
gegen das WEF. Für den ehemaligen CDU-Spitzenpolitiker Heiner
Geissler,
der mit seinem Beitritt zur Organisation Attac vor knapp zwei Jahren in
Deutschland für Aufsehen gesorgt hatte, legt das WEF gleich zwei
"enorme Fehlstarts" an den Tag. Dass der ehemalige russische
Präsident
Wladimir Putin die Eröffnungsrede halte, zeuge von der "miserablen
moralischen Kompetenz dieses Anlasses". Ausserdem sei das Leitthema des
WEF verfehlt. Das Motto "Die Welt nach der Krise gestalten" suggeriere,
dass die Krise bereits vorbei sei. Man könne aber nicht zur
Tagesordnung übergehen.
Geissler befürchtet zudem, "dass die Diskussionen auf dem Forum
wieder
beherrscht werden von derselben Crème de la Crème
einäugiger und
selbstgefälliger Fachleute aus den Konzernen und
Wirtschaftswissenschaften, die die Finanzkatastrophe schon längst
hätten erkennen müssen". (sda)
---
Radio Rabe 29.1.09
Public Eye Awards: Schmähpreise für unverantwortungsvolle
Unternehmen
Die BKW, die Bernischen Kraftwerke, gewinnen den Swiss Award bei den
Public Eye Awards.
Diese wurden gestern in Davos vergeben. Die Awards gingen an Firmen die
besonders schwer gegen ethische und nachhaltige
Unternehmensführung
verstossen.
Zum ersten Mal gab es auch einen Positiv- Award für die mutigsten
Mitarbeiter.
Cheyenne Mackay berichtet
http://www.freie-radios.net/mp3/20090129-publikeyea-26045.mp3
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DAS ANDERE DAVOS ZH
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Berner Rundschau 29.1.09
Auf der Suche nach Alternativen von unten
Das andere Davos Globalisierungskritiker tagen auf Einladung von Attac
Schweiz im Zürcher Kongresshaus
Bereits zum neunten Mal findet am kommenden Freitag die
WEF-Gegenveranstaltung "Das andere Davos" statt. Im Zürcher
Kongresshaus wollen Globalisierungskritiker Alternativen zum
"neoliberalen Desaster" diskutieren.
Im Zentrum der diesjährigen Gegenveranstaltung zum
Weltwirtschaftsforum
(WEF) unter der Federführung der globalisierungskritischen
Organisation
Attac Schweiz steht die Frage, ob in Zeiten der Krise eine Reparatur
des Systems reiche oder ein grundlegender Wechsel nötig sei. In
diesem
Jahr sei zudem die Frage nach der Legitimität des WEF berechtigter
denn
je, hält Attac fest. Nach der Zunahme des weltweiten Hungers sei
auch
die Finanzkrise ein interessanter "Erfolg". Das WEF sei schlicht nicht
interessiert, die Spielregeln der Wirtschaft und des Sozialen zu
ändern, um Ungleichheiten zu bekämpfen. Deshalb habe das
Forum auch
keine Legitimität.
Mit der Konferenz im Kongress-haus Zürich wollen die Organisatoren
eine
Plattform bieten, um Alternativen "von unten" zu debattieren. Neben der
Finanzkrise steht der Nahrungsmittelmulti Nestle im Fokus. Dies nicht
nur wegen der im vergangenen Sommer bekannt gewordenen Affäre,
wonach
Securitas-Angestellte im Auftrag von Nestle Attac ausspioniert haben
sollen. Auch wird die Tätigkeit Nestles in Kolumbien unter die
Lupe
genommen.
Protest auch in Genf und Basel
In Genf wollen die WEF-Gegner trotz Demonstrationsverbot am kommenden
Samstag auf die Strasse gehen. "Die widrigen Umstände der
Repression
werden uns nicht den Mut nehmen, in Genfs Strassen unsere Kritik zu
äussern", teilte ein Anti-WEF-Bündnis mit und drohte mit
dezent-ralen
Aktionen in den Einkaufsstrassen, falls die Polizei die Demonstration
zu verhindern versuche. Das Kundgebungsverbot sei absurd und unhaltbar.
Bewilligt war hingegen eine Demonstration gegen das WEF in Basel
gestern Mittwochabend. Mit rund 400 Teilnehmenden verlief sie
grösstenteils ruhig. Statt Reden wurde lautstarke Musik
abgespielt. Auf
grossen Transparenten machten die Teilnehmer auf ihre Forderungen
aufmerksam. Es kam zu einzelnen Sachbeschädigungen. So wurde ein
UBS-Gebäude Ziel von Farbbeutel-Anschlägen. (ap)
---
Indymedia 26.1.09
Das Andere Davos 2009 am Freitag den 30. Januar ::
AutorIn : attac schweiz : http://www.otherdavos.net/
Das Andere Davos 2009
Internationale Konferenz gegen das WEF
Widerstand gegen die Globalisierung des Kapitals - für
Alternativen von unten
DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI - Reparatur oder Systemwechsel in Zeiten
der Krise?
Freitag 30. Januar ab 15:00 bis 22:30 im Kongresshaus Zürich
15.30 - 17.30 Uhr:
Kassenkampf - ein Film von attac Schweiz
Weitere Filme zur Krise und zum WEF
Demo gegen das WEF: Slogans und Transpis zum selber machen
18.00 - 20.00 Uhr: Nestlé: Eine Weltmacht macht, was sie will
Avec Patti Rundall, Baby Milk Action
Ein Mitglied der Gewerkschaft der Nahrungsmittelbranche in Kolumbien
(SINALTRAINAL)
Béatrice Schmid (Spionageaffäre "Nestlégate")
20h30 - 22h30: UBS und Co.: Selbstentlarvung der Finanzdiktatur
Mascha Madörin, feministische Ökonomin
Christian Zeller, Professor für Wirtschaftsgeographie in Salzburg,
Mitglied von attac
Alain Bihr, Soziologieprofessor, Besancon, Frankreich
!!! Ab 18:00: KINDERBETREUUNG !!!
Jahr für Jahr treffen sich die 1000 grössten transnationalen
Unternehmen und politischen Führer am World Economic Forum (WEF)
in
Davos, dieses Jahr vom 28. Januar bis zum 1. Februar 2009 unter dem
Motto "Shaping the Post-Crisis World", um gemeinsam "den Zustand der
Welt zu verbessern".
Das ist der Kapitalismus!
Die so genannte Finanzkrise ist, ausgegangen von der
US-Hypothekenkrise, mittlerweile weltweit spürbar. Die UBS,
weltweit
der grösste Vermögensverwalter und Top-Anbieter im Investment
Banking
und im Private Banking, hat bis heute über 50 Milliarden Franken
abgeschrieben und 6000 Stellen abgebaut. Ohne die Injektion von mehr
als 60 Milliarden von der Schweizer Nationalbank hätte das
transnationale Unternehmen den Konkurs riskiert. Die darauf folgende
Verschiebung der Spekulationen auf natürliche Ressourcen und
Nahrungsmittel haben Hungerrevolten in der südlichen Welt
hervorgerufen. Diese Entwicklungen zeigen auf, inwiefern diese Krise
einen klassischen Widerspruch innerhalb des globalisierten Kapitalismus
darstellt: Die räuberische Spekulation der Herrschenden
prekarisiert
das Leben einer grossen Mehrheit dieses Planeten.
Gewinner und Verlierer
Die Machenschaften der multinationalen Konzerne greifen tagtäglich
die
Rechte der Arbeiter und der Zivilbevölkerung an. Das Beispiel
Nestlé
spricht für sich. Der Multi ist der grösste
Nahrungsmittelkonzern der
Welt und beschäftigt weltweit ca. 250'000 Personen. Im 2006 konnte
er
CHF 98'500 Mio. Umsatz verzeichnen (+ 8.1% gegenüber 2005) und
dabei
CHF 9'200 Mio. Gewinn einstreichen (+ 13.8%). Der Multi scheint keine
Grenzen zu kennen. Doch die Entwicklungen weltweit zeigen andere,
problematischere Seiten auf. In Lateinamerika und Asien wird von
Konflikten mit der Zivilgesellschaft und Gewerkschaften berichtet, in
der Schweiz zog er die Aufmerksamkeit durch die Spionage von attac auf
sich. Was als tadelloses Beispiel für ein gut funktionierendes
Unternehmen schien, ertappt sich als aktiver Akteur des globalen
Wachstums von sozialen Ungleichheiten. Und Nestlé beleibt bei
weitem
nicht das einzige Schweizer Grossunternehmen, welches auf global
für
Probleme sorgt: Novartis, ABB, Glancore, Xstrata…
Ein globaler Kampf
Gegen das neoliberale Projekt der globalen Enteignung entsteht
Widerstand, weltweit, wie auch in der Schweiz. Im Rahmen der
Mobilisierungen gegen das WEF organisiert attac Schweiz zum neunten Mal
die internationale Konferenz das "Andere Davos". Dieses Jahr wollen wir
die Zusammenhänge zwischen der Finanzwelt und der Politik der
multinationalen Unternehmen durchleuchten, die Widersprüche des
globalisierten Kapitalismus aufzeigen und konkrete, emanzipatorische
Alternativen von unten entgegnen.
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GIPFEL-SOLI-NEWS 28.1.09
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gipfelsoli.org/Newsletter
28.1.09
28.1.2009 Genua -- Strasbourg/ Baden-Baden -- Huntsville -- Maddalena
- Bolzaneto, der Staat verweigert die Schadensersatzleistung
- Heribert Rech sperrt weg
- NATO: A Zeppelin at Strasbourg ?
- "Bis zum Gipfel haben wir noch sehr viel zu tun"
- Kehl: Stadt sucht Gelände für Camp
- Details on G8 security may come next month: mayor
- The moored G8 Ship
Mehr: http://www.gipfelsoli.org/Newsletter/6007.html
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PNOS
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20min.ch 29.1.09
Antirassismus-Strafnorm
PNOS-Exponenten verurteilt
Wegen Rassendiskriminierung sind fünf Exponenten der
rechtsextremen
Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) vom Bezirksgericht Aarau
zu Geldstrafen verurteilt worden. Das frühere Parteiprogramm
verstiess
gegen die Antirassismus-Strafnorm.
Das Bezirksgericht reduzierte damit die vom Bezirksamt im Oktober 2007
verhängten Geldstrafen von 10 bis 25 Tagessätzen. Das
Bezirksgericht
verurteilte die Exponenten zu Geldstrafen von 5 bis 10 Tagen. Diese
Entscheide gab Gerichtspräsident Thomas Müller am Donnerstag
auf
Anfrage der Nachrichtenagentur SDA bekannt.
Eine Geldstrafe von 5 Tagen sprach das Gericht unbedingt aus, vier
Geldstrafen zu 5 oder 10 Tagen bedingt auf zwei Jahre. Das Gericht
reduzierte auch die Bussen für die Exponenten, vier Männer
und eine
Frau, auf je 150 Franken. Eine Busse wurde unbedingt ausgesprochen. Das
Bezirksamt hatte Bussen zwischen 600 und 1800 Franken verhängt.
Gemäss Urteil machten sich die Verurteilten der Widerhandlung
gegen das
Antirassismusgesetz schuldig. Die Exponenten wurden wegen eines
Absatzes im Parteiprogramm verurteilt. Darin stand, es sei ein Irrtum
anzunehmen, der Mensch müsse in jedem Land der Erde die gleichen
Rechte
haben.
Im Internet veröffentlicht
Die Verurteilten hatten das Parteiprogramm zwischen August 2005 und
März 2006 im Internet in ihrer Funktion als Vorstandsmitglieder
veröffentlicht. Die Exponenten seien für das Programm
mitverantwortlich, auch wenn dieses von einem Vorgänger
übernommen
worden sei, hält das Gericht fest.
Die fünf Exponenten hatten gegen die Strafbefehle des Bezirksamtes
Einsprachen eingereicht. Die Verhandlungen am Bezirksgericht fanden am
Mittwoch statt. Der Verteidiger verlangte Freisprüche vom Vorwurf
der
mehrfachen Rassendiskriminierung.
Die Verurteilten im Alter zwischen 22 und 38 Jahren stammen aus den
Kantonen Bern, Freiburg und Solothurn. Eine Frau und ein Mann
gehören
noch immer dem Bundesvorstand der PNOS an.
Quelle: SDA/ATS
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Aargauer Zeitung 29.1.09
Pnos-Spitze zeigt sich barmherzig
Rassendiskriminierung Ehemalige und aktive Vorstandsmitglieder wiesen
Vorwürfe zurück
Im alten 20-Punkte-Programm der Partei National Orientierter Schweizer
(Pnos) wurde die "Rückführung kulturfremder Ausländer"
gefordert. Dies
sei nur ein Missverständnis, verteidigten sich die fünf
Pnos-Exponenten
gestern vor Bezirksgericht Aarau. Weit spannender als der Prozess war
der spektakulär inszenierte Abgang der Angeklagten.
Michael Spillmann
Vor Prozessbeginn stellte sich gestern die Frage: Ziehen die
Pnos-Exponenten die Einsprachen gegen den Strafbefehl wegen
Rassendiskriminierung doch noch zurück? So wie dies der
Parteivorstand
› in völlig anderer Zusammensetzung › bereits im Sommer 2006 getan
hatte (MZ von gestern). Die gute Nachricht: Der Prozess fand statt, das
Gericht fällte einen Entscheid. Aber: Das Urteil wird erst heute
Morgen
bekannt gegeben.
Die fünf ehemaligen und aktiven Pnos-Politiker nahmen gemäss
Anordnung
von Ge- richtsspräsident Thomas Müller auf den Stühlen
Platz. Darunter
die Bernerin Denise Friedrich und der Freiburger André Gauch,
die nach
wie vor im Vorstand aktiv sind und › im Gegensatz zu ihren ehemaligen
Vorstandskollegen › vom Bezirksamt Aarau eine unbedingte Geldstrafe
aufgebrummt bekamen. Auslöser war eine Strafanzeige des Fricktaler
"Neonazi-Jägers" Heinz Kaiser.
"Kollektive Schmähung"
Die Staatsanwaltschaft klagte wegen mehrfacher Rassendiskriminierung.
Dies wegen zweier Abschnitte im alten 20-Punkte-Parteiprogramm, das
zwischen August 2005 und März 2006 auf der parteieigenen
Internetseite
aufgeschaltet war. Im Strafbefehl des Bezirksamts heisst es dazu: "Das
Parteiprogramm der Pnos beinhaltet eine kollektive Schmähung der
Ausländer, indem ihnen in Punkt 4 Menschenrechte abgesprochen
werden
und in Punkt 7 ein Aufruf zur Rückführung kulturfremder
Ausländer
erfolgt." Auf die Frage des Gerichtspräsidenten meinten alle
fünf
Angeklagten unisono: "Ich wusste, was der Inhalt des Programms war. Ich
bin aber nicht der Ansicht, dass der Inhalt gegen die
Antirassismus-Strafnorm verstossen hat." Aussagen, die der Verteidiger
der ehemaligen und aktiven Pnos-Spitze, der Kulmer Rechtsanwalt Fritz
Tanner, weiter ausführte. "Es handelt sich dabei nur um eine
Äusserung
bezüglich der Ausländerpolitik." Die Idee bei Punkt 7 sei
eigentlich
diese: Um nicht viel Geld für nicht assimilierte Ausländer
auszugeben,
solle dieses besser über eine internationale Organisation vor Ort
gespendet werden. Weitere Punkte der Verteidigung: Das Programm stamme
noch vom vorhergehenden Vorstand, die Angeklagten seien keine Juristen
und schliesslich sei das Programm später auch geändert worden.
Niemand wusste von nichts
Nächstes Traktandum: Der "Taschenkalender des nationalen
Widerstands
2006", in welchem unter anderem die jüdische Kippa mit dem
Gesslerhut
gleichgestellt wurde. Ein Pnos-Mitglied › das in einem Schreiben die
volle Verantwortung dafür übernahm › vertrieb das 256 Seiten
starke
Büchlein übers Internet. Die Seite war auch auf der
Pnos-Homepage
verlinkt. "Ich habe nicht gewusst, das dieser Kalender dort verkauft
wurde", so die Aussage eines Ex-Vorstandmitglieds. Man habe erst aus
den Medien davon erfahren.
Abgang unter Polizeischutz
Während sich die Pnos-Exponenten vor Gericht meist kurz fassten
und der
Prozess absolut emotionslos ablief, war der Abgang aus dem Saal dann
umso spektakulärer: Auf Wunsch der Angeklagten › und schliesslich
auf
richterliche Anweisung › mussten die Prozessbeobachter im Saal bleiben,
bis die in der Öffentlichkeit auftretenden aktiven
Vorstandsmitglieder
und ihre kamerascheuen Ex-Kollegen › in Begleitung von Polizisten ›
ausser Reichweite und in "Sicherheit" waren.
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Basler Zeitung 29.1.09
Verteidigung fordert Freispruch
Aarau. Bezirksgericht gibt Urteil gegen Pnos-Mitglieder heute
bekannt
Franziska Laur
Vor dem Bezirksgericht Aarau standen gestern fünf Mitglieder der
rechtsextremen Pnos, die sich wegen mehrfacher Rassendiskriminierung
verantworten mussten.
Unschuldig seien sie, machten die fünf Angeschuldigten vor dem
Bezirksgericht Aarau gestern geltend. Die Mitglieder der Partei
national orientierter Schweizer (Pnos) mussten sich wegen mehrfacher
Rassendiskriminierung verantworten. Bereits im Herbst 2007 hatte das
Bezirksamt Aarau die Vorstandsmitglieder wegen Rassendiskriminierung
schuldig gesprochen und sie zu einer Geldstrafe verurteilt. Dagegen
reichten die fünf Berufung ein. Das 20-Punkte-Parteiprogramm der
Pnos
habe eine kollektive Schmähung der Ausländer beinhaltet. Auch
seien den
Ausländern im Parteiprogramm Menschenrechte abgesprochen worden,
hatte
das Bezirksamt im Jahr 2007 befunden. Das Programm habe zudem zur
"Rückführung kulturfremder Ausländer" aufgerufen.
Drei der Beschuldigten sind mittlerweile aus dem Pnos-Vorstand
ausgetreten, von den Beschuldigten verblieben noch ein Mann und eine
Frau im Gremium. Die fünf zwischen 20- und 38-Jährigen
präsentierten
sich in Aarau adrett bekleidet und mit gewandtem Auftreten. Ihre
beruflichen Tätigkeiten reichten vom Handwerker bis zum
Betriebswirtschaftsstudenten.
Das zur Debatte stehende Parteiprogramm sei noch unter der Ägide
des
ehemaligen Parteipräsidenten, dem Fricktaler Jonas Gysin,
entstanden.
Nachdem die Angeschuldigten Gysin als Vorsitzenden abgelöst
hatten,
hätten sie im Mai 2006 auch die Änderung des Parteiprogramms
in Angriff
genommen. Dieses kommt heute entschärft und mit einem grünen
Deckmäntelchen daher, stellt allerdings immer noch
fragwürdige
Forderungen in Bezug auf die Asyl- und Ausländerpolitik.
"Moderner Nationalismus". Der Verteidiger der jungen Leute
argumentierte, die Angeschuldigten seien nicht etwa Schläger,
sondern
Personen mit einer politischen Meinung. Seine Mandanten verfolgten
lediglich einen "modernen Nationalismus". In einem Parteiprogramm sei
Kritik an der heutigen Politik erlaubt. Er verlangte Freispruch
für
alle Beschuldigten sowie auch für die vier Exponenten, die vom
Bezirksamt zusätzlich wegen des Verkaufs eines Taschenkalenders
verurteilt worden waren. Gemäss Bezirksamt wurde in dem Kalender
die
Kippa, ein Symbol der jüdischen Religion, dem Gesslerhut
gleichgestellt. Streitpunkt war auch ein im Internet aufgeschalteter
Text: Es gebe "in Negerafrika kein richtiges Liebesleben".
Ein Nebenaspekt war die Klage der Juso Bern, die sich verunglimpft
fühlte. Sie seien von Pnos-Mitgliedern auf deren Homepage als
Strassenschläger, die Gewalt unterstützten und tolerierten,
bezeichnet
worden. Der Anwalt der Juso fordert eine Genugtuung.
Arbeit verloren. Der Verteidiger der Pnos machte in seinem
Plädoyer
auch geltend, dass eine anonymisierte Berichterstattung vonnöten
sei.
Nach der vergangenen Verhandlung habe einer seiner Mandanten die RS
abbrechen müssen und ein anderer habe die Arbeit verloren.
Treibende Kraft hinter den bisherigen Schuldsprüchen von
Pnos-Mitgliedern wegen Rassismus ist der Fricktaler Heinz Kaiser.
Für
seine Bemühungen erhielt er vor eineinhalb Jahren den
Weltbürger-Preis.
Der 85-jährige Pionier der Weltbürger-Bewegung und
Präsident der
Schweizer Weltbürger, Claudius Schauffler, liess es sich gestern
nicht
nehmen, am Prozess mit dabei zu sein.
Der Einzelrichter wird das Urteil heute Donnerstagmorgen bekannt geben.
--
"Fremdenfeindlich und antidemokratisch"
Einschätzung des Bundesamts. Das Bundesamt für Polizei
(Fedpol) schätzt
die Anzahl der aktiven Rechtsextremisten in der Schweiz auf rund 1300.
Die Mitgliederzahl der Pnos umfasse etwas mehr als hundert. "Ihr
Programm und ihre Publikationen sind geprägt von
fremdenfeindlicher,
antidemokratischer und rechtsextremer Rhetorik", schreibt das Fedpol in
seinem aktuellen Jahresbericht 2007. Die Pnos habe auch Kontakte zu in-
und ausländischen rechtsextremen Gruppierungen, die teilweise
gewalttätig seien. Diverse Mitglieder seien mit dem Gesetz in
Konflikt
gekommen, unter anderem wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm. Bei
vielen seien im Berichtsjahr auch Waffen wie Schlagstöcke, Messer
und
Pfeffersprays sichergestellt worden. ffl
---
20min.ch 28.1.09
Rassendiskriminierung
PNOS-Exponenten verlangen Freispruch
Exponenten der PNOS stehen vor Gericht: Vier Männer und eine Frau
wurden im Oktober 2007 wegen Rassendiskriminierung verurteilt. Jetzt
findet vor dem Bezirksgericht Aarau der Berufungsprozess statt.
Der Einzelrichter am Bezirksgericht wird die Urteile am morgigen
Donnerstag bekanntgeben. Der Verteidiger der fünf Exponenten der
rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) verlangte
für die vier Männer und eine Frau einen Freispruch vom
Vorwurf der
mehrfachen Rassendiskriminierung.
Das Bezirksamt Aarau hatte die fünf Beschuldigten im Oktober 2007
zu
Geldstrafen und Bussen verurteilt. Zwei Geldstrafen zu 15 und 20
Tagessätzen erliess das Bezirksamt unbedingt, drei Geldstrafen zu
10,
20 und 25 Tagessätzen bedingt auf zwei Jahre.
Die Bezirksamt hatte zudem Bussen zwischen 600 und 1800 Franken
verhängt. Gegen die Strafbefehle reichten die Exponenten
Einsprachen
ein.
Die Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 38 Jahren stammen aus den
Kantonen Bern, Freiburg und Solothurn. Eine Frau und ein Mann
gehören
noch immer dem Bundesvorstand der PNOS an.
"Kollektive Schmähung der Ausländer"
Vor dem Einzelrichter wurden vor allem zwei Tatbestände
verhandelt. In
der Zeit zwischen August 2005 und März 2006 hatten die fünf
Personen,
die damals dem Bundesvorstand angehört hatten, auf der Website der
Partei ein 20-Punkte-Parteiprogramm veröffentlicht.
Gemäss Strafbefehlen des Bezirksamtes beinhaltete das Programm
eine
"kollektive Schmähung der Ausländer", in dem ihnen
Menschenrechte
abgesprochen wurden. Auch habe das Programm einen Aufruf zur
Rückführung kulturfremder Ausländer beinhaltet, hiess es.
Die fünf Beschuldigten führten aus, das Programm sei schon
aufgeschaltet gewesen, als sie dem Vorstand beigetreten seien. Es habe
nicht gegen die Antirassismusstrafnorm verstossen. Die Exponenten
machten bei den Befragungen einen unscheinbaren Eindruck.
"Moderner Nationalismus"
Laut dem Verteidiger verfolgt die PNOS einen "modernen Nationalismus".
In einem Parteiprogramm sei Kritik an der Asyl- und an der
Ausländerpolitik erlaubt. Es gehe letztlich um politische Fragen.
Einen Freispruch verlangte der Verteidiger auch für die vier
Exponenten, die vom Bezirksamt zusätzlich wegen des Verkaufs eines
Taschenkalenders verurteilt worden waren. Laut Bezirksamt wurde in dem
Kalender die Kippa, ein Symbol der jüdischen Religion, dem
Gesslerhut
gleichgestellt.
Die Strafanzeigen gegen die PNOS-Exponenten hatte im Oktober 2005 der
Aargauer Heinz Kaiser eingereicht, der seit langem die PNOS verbieten
will.
Quelle: SDA/ATS
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NEONAZIS
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Tagesanzeiger 29.1.09
Skins schlugen Hörbehinderten spitalreif
Das Bezirksgericht Aarau verurteilte drei Skinheads wegen eines
Angriffs auf einen Mann, der kaum hört. Die Rechtsextremen
traktierten
ihr Opfer noch, als es auf dem Boden lag.
Von Thomas Knellwolf, Aarau
Rechtsextreme gaben sich gestern im Aargauer Bezirksgericht die Klinke
in die Hand: Frühmorgens nahm der herausgeputzte frühere
"Bundesvorstand" der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) auf
der Anklagebank Platz, anschliessend - für einen zweiten
Strafprozess -
ein kahl rasiertes Schlägertrio. Die Pnos-Spitze musste sich wegen
rassistischer Schriften verantworten, die drei Skinheads wegen einer
Attacke auf einen Hörbehinderten. Zu diesem Gewaltakt war es
bereits in
der Nacht auf den 14. Januar 2008 gekommen, doch bislang wurde weder
der rechtsradikale Hintergrund der Täter noch die Behinderung des
Opfers publik. Die Aargauer Kantonspolizei hatte diese Umstände
nicht
genannt, als sie in einem dürren Communiqué von einer
"Auseinandersetzung" im Lokal Riders im aargauischen Densbüren
schrieb.
Im Western-Lokal hatten damals die jungen Täter den Geburtstag
eines
Kameraden gefeiert. Die kleine Festgesellschaft fühlte sich
provoziert
durch ein Mitglied eines Motorradklubs, das "auf einmal so komische
Gesten machte", wie einer der Angeklagten zu Protokoll gab. Niemand
will wahrgenommen haben, dass der Gast an der Bar in
Gebärdensprache
mit seinem Begleiter kommunizierte. Als die beiden Unbekannten das
Riders verliessen, folgten ihnen die Glatzköpfe. Vor dem Lokal
traktierten zwei der Rechtsradikalen den Hörbehinderten und
zertrümmerten dessen Hörgerät. Ihrem Opfer versetzten
sie noch
Fusstritte, als es auf dem Boden lag.
Von einem "verwerflichen Angriff" sprach Gerichtspräsident Thomas
Müller und verurteilte die einschlägig vorbestraften
Haupttäter wegen
Angriffs zu unbedingten Geldstrafen von 210 Tagessätzen von 90
beziehungsweise 120 Franken. Das gezeichnete Opfer erzählte
gestern dem
Gericht, es leide seit der Tat an Konzentrationsproblemen und sei
seither wegen Angstzuständen in ärztlicher Behandlung. Die
Täter müssen
nun laut dem Urteil für die verursachten gesundheitlichen Kosten
aufkommen. Der dritte Angeklagte, der den Begleiter des
Hörbehinderten
leicht verletzt hatte, kam mit einer bedingten Strafe von 150
Tagessätzen à 120 Franken davon.
Richterliches Geleit für Pnos
Im Gegensatz zu den geständigen Prüglern bestritten im
Prozess zuvor
die drei ehemaligen und zwei aktuellen Pnos-Vorstandsmitglieder
sämtliche Vorwürfe. So wollen sie nicht für das
frühere rassistische
Parteiprogramm verantwortlich sein.
Für Stirnrunzeln bei Prozessbeobachtern sorgte gestern
Gerichtspräsident Müller. Persönlich begleitete er die
Angeklagten nach
den Einvernahmen nach draussen, um Filmaufnahmen des Lokalfernsehens zu
unterbinden. Kein Verständnis für diese Fürsorge bringt
der Freiburger
Strafrechtsprofessor Marcel Niggli auf: "Wer im Vorstand einer
nationalen Partei tätig ist, muss damit rechnen, dass er im
Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit in den Medien
genannt
oder gezeigt wird."
Das Urteil wird heute publik.
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ANTISEMITISMUS
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NZZ 29.1.09
Antisemitismus-Debatte in Deutschland
Herbe Kritik des Zentralrats der Juden am Bundestags-Protokoll
Die Finanzkrise und der Krieg Israels im Gazastreifen haben in
Deutschland nicht nur zu heftiger Kritik an Israel geführt,
sondern
auch die Entstehung neuer Formen des Antisemitismus begünstigt. So
werden Banker als Sündenböcke für die Wirtschaftskrise
kritisiert.
U. Sd. Berlin, 28. Januar
Die Weigerung des Zentralrats der Juden in Deutschland, an der
Holocaust-Gedenkfeier im Deutschen Bundestag teilzunehmen, hat eine
lebhafte Debatte über Antisemitismus ausgelöst. Der
Generalsekretär des
Zentralrats, Stephan Kramer, verteidigte am Mittwoch den Boykott mit
dem Argument, die Tatsache, dass es die protokollarische Ordnung des
Anlasses nicht erlaube, Überlebende des Holocausts auf der
Tribüne des
Bundestags zu begrüssen, sei an Respektlosigkeit kaum zu
überbieten.
Hier gehe es nicht etwa um Eitelkeiten, sondern darum, dass es 60 Jahre
nach dem Holocaust selbstverständlich sein sollte,
Solidarität mit den
Überlebenden und Loyalität zu den Nachgeborenen nicht nur
protokollarisch, sondern auch emotional zu dokumentieren. Dass dies an
"protokollarischer Kleingeisterei" scheitere, sei für die Juden in
Deutschland enttäuschend. Noch nie wurde eine Präsidentin
oder ein
Präsident des Zentralrats auf der Bundestags-Tribüne
begrüsst.
Charlotte Knobloch, die jetzige Präsidentin, ist eine der letzten
Vertreterinnen der Überlebenden.
Aufruf gegen das Vergessen
Der Bundestag hat den Vorwurf des Zentralrats inzwischen
zurückgewiesen. Bundestagspräsident Norbert Lammert, ein
Christlichdemokrat, sagte, ihm sei nichts von einer Bitte des
Zentralrats bekannt, Holocaust-Überlebende auf die geforderte
Weise zu
ehren. Diese halb enervierte, halb schuldbewusste Abwehr deutet auf
einen seit Jahren ausgesprochen mühseligen Dialog hin, in dem es
trotz
viel gutem Willen hüben wie drüben an Verwirrtheit und
unschönen Tönen
nicht mangelt. Nicht, dass es nur Grund zum Klagen gäbe.
Zahlreiche
Politiker wenden sich immer wieder entschlossen gegen jede Form des
Vergessens oder Verdrängens, und kein Geringerer als
Bundespräsident
Horst Köhler erinnerte an der Holocaust-Gedenkfeier daran, dass
Erinnerung von Unmittelbarkeit und Authentizität lebe. Angesichts
zunehmender antisemitischer Angriffe sei die Solidarität mit Juden
wichtiger denn je.
Wer allerdings etwas in die Gesellschaft hineinhört, kann
sich des
Eindrucks nicht erwehren, dass nicht nur die gewaltsamen
Übergriffe
militanter Rechtsradikaler zunehmen, sondern dass auch verbaler
Antisemitismus wieder an Boden gewinnt. Die Zeit scheint wie geschaffen
für jene fatalen politischen Vereinfachungen, die stets zulasten
von
Minderheiten gehen. Noch hat die Wirtschaftskrise keine
Massenarbeitslosigkeit gefordert, doch die Suche nach
Sündenböcken hat
bereits begonnen. Der Hohn etwa, mit dem derzeit Banker
überschüttet
werden, hat hie und da auch etwas Antisemitisches. Vor allem in
Radiosendungen mit Zuhörerbeteiligung kommt dies mitunter zum
Ausdruck.
Juden hätten im Bankenwesen seit Jahrhunderten eine starke
Stellung,
heisst es da, nicht zuletzt natürlich, weil sie von den Christen
selber
in ein Metier gedrängt worden seien, das ohne die Eintreibung und
Vergabe von Zinsen nicht funktioniert hätte.
Lust an der Diskrimination
Einen traurigen Höhepunkt hat der neue Antisemitismus
indessen bei
Kundgebungen in deutschen Städten gegen den Angriff Israels auf
die
Hamas im Gazastreifen erreicht. Gewiss, die Demonstrationen waren meist
klein, und selbstverständlich kann es nicht angehen, Kritik an der
Politik Jerusalems mit Antisemitismus gleichzusetzen. Doch einige
Plakate, die an diesen Anlässen auftauchten, überschritten
die
entscheidende Grenze - und zwar durchaus lustvoll. "War doch eine gute
Idee mit dem Gas damals", las der Korrespondent an einer Berliner
Kundgebung auf einem handgemalten Plakat, und auch Sprüche wie
"Ich bin
Antisemit, und das ist gut so" sind bereits aufgetaucht. Das enorme
Leiden der Zivilisten in Gaza scheint eine enthemmende Wirkung zu
haben, die sich im Übrigen nicht auf Private beschränkt. Dass
jüngst
Polizisten in Duisburg während einer Demonstration gegen Israel
eine
Wohnung stürmten und zwei israelische Flaggen daraus entfernten,
hat
nicht nur Juden in Deutschland entrüstet.
Auch vorsichtige Worte
Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats, forderte am
Mittwoch
allgemein mehr Sensibilität beim Thema Israel. Kritik sei legitim,
doch
zu häufig würden Juden pauschal für die Aktionen des
israelischen
Militärs haftbar gemacht. Scharf kritisiert wird
jüdischerseits auch
die Aufhebung der Exkommunikation des britischen Geistlichen und
Holocaust-Leugners Richard Williamson durch Papst Benedikt XVI.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, ein Sozialdemokrat,
machte am
Mittwoch auf einen "anderen" Antisemitismus aufmerksam, der im
Allgemeinen von islamistisch eingestellten Menschen in Deutschland
ausgehe. Diese neue Qualität in einer multikulturellen
Gesellschaft
habe zu einem aggressiven Antisemitismus geführt. Bei
"deutschstämmigen" Bürgern konnte Thierse hingegen keine
dramatische
Zunahme der Judenfeindlichkeit erkennen.
---
Basler Zeitung 29.1.09
Der Deutsche Zentralrat der Juden ist empört
Organisation bleibt Gedenken im Bundestag an den Holocaust erstmals
demonstrativ fern
Markus Sutter, Berlin
Der offizielle Holocaust-Gedenktag in Deutschland sorgt für
Ärger.
Anlass waren formale Fragen, Hintergrund ist aber der wachsende
Antisemitismus im Land.
"Hier wohnte Ernst Schein, Jahrgang 1895. Deportiert am 26. 2. 43,
Auschwitz, ermordet": Diese Angaben stehen auf einem kleinen goldenen
Plättchen am Boden eingangs der Strasse, in der ich wohne. 19
andere
Plättchen gleicher Grösse befinden sich zerstreut in
unmittelbarer
Umgebung.
Wer die Augen in Berlin offen hält, findet hier überall
Hinweise auf
die Verbrechen Deutschlands in der Nazizeit (1933-1945). Und kein Tag
vergeht, ohne dass ein Fernsehsender die traurige Vergangenheit
selbstkritisch unter die Lupe nimmt. Auch das offizielle Deutschland
hält die Erinnerung wach. Seit 1996 wird das dunkelste Kapitel in
der
deutschen Geschichte jeweils am 27. Januar in einer Gedenkstunde im
Bundestag gewürdigt.
Der 27. Januar war dieses Jahr der 64. Jahrestag der Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz. Kein Jubiläum also, das einem
bedeutenden Ereignis traditionellerweise noch mehr Gewicht verleiht.
Dieses Jahr war trotzdem ein spezielles: Denn der Zentralrat der Juden
blieb der Veranstaltung erstmals demonstrativ fern (vergleiche BaZ von
gestern).
Säuerlich
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) reagierte nach der
Veranstaltung leicht säuerlich. Erst von der Presse habe er
Kenntnis
von einer Beschwerde erhalten. Das sei "unverständlich und
bedauerlich", lautete seine Reaktion. Damit brachte er den Zentralrat
der Juden aber nur noch mehr in Rage.
Stein des Anstosses ist im Grunde genommen ein formeller. In einem
ellenlangen Satz führte Stephan J. Kramer, Generalsekretär
des
Zentralrates der Juden, in einem Kommentar auf "Welt Online" in die
Problematik ein: "Angesichts der heutigen Zeit, wo die Zahl
rechtsextremistischer Straftaten im vergangenen Jahr einen neuen
Höchststand erreicht hat, einer Situation, in der ein deutscher
Papst
nicht davor zurückschreckt, einen Holocaustleugner wieder in die
Reihen
der eigenen Kirche aufzunehmen (…), in einer Zeit, in der deutsche
Polizisten in Verkennung ihrer Pflichten gegenüber einem
gewaltbereiten
Mob israelische Fahnen abreissen, in einer Zeit, in der
propalästinensische Demonstrationen Rufe wie ‹Tod den Juden›
skandiert
werden (…), - in dieser Zeit findet im Deutschen Bundestag die
jährliche zentrale Gedenkveranstaltung für die Opfer des
Holocaust
statt."
Kramer kann nicht nachvollziehen, dass es unmöglich sein soll, die
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, im
Bundestag
zu begrüssen. Dieses Verhalten zeuge von mangelndem Respekt und
lasse
Zweifel am Fundament des bislang Erreichten aufkommen. Eitelkeit sei
nicht im Spiel, hielt er ausdrücklich fest.
Der Zentralrat der Juden hat in letzter Zeit schon mehrmals die
Befürchtung geäussert, dass der Antisemitismus in Deutschland
wieder
stärker um sich greife. Die zunehmenden Aktivitäten der NPD
können
hierfür als Beweis angebracht werden, ebenso die Zunahme der
"Hass-Mails" an die Adresse des Rates - dem Vernehmen nach
gegenwärtig
rund 200 bis 300 pro Woche. Das hat allerdings im Wesentlichen mit dem
Gaza-Krieg zu tun. In welchem Ausmass mit der grundsätzlichen
Kritik am
Krieg antisemitische Gefühle mitschwingen, ist schwer zu sagen und
wird
in Deutschland auch unterschiedlich interpretiert.
Besondere Verantwortung
Das offizielle Deutschland hat seine besondere Verantwortung für
Israel
jedenfalls stets ausdrücklich betont. Den Vorwurf eines
respektlosen
Verhaltens kann man in politischen Kreisen denn auch kaum
nachvollziehen. Die fehlende Namensnennung habe einen protokollarischen
Grund. Zu Beginn der Gedenkveranstaltung nennt der
Bundestagspräsident
in aller Regel nur die Vertreter der Verfassungsorgane.
Massnahmen
Neuen Auftrieb erhält mit dem jüngsten Eklat dagegen die
Forderung,
einen regelmässigen Bericht zum Antisemitismus in Deutschland zu
erstellen. Noch unklar ist die Zusammensetzung des Gremiums. Nach
Informationen des Berliner "Tagesspiegels" haben Innenpolitiker der
Union sowie der SPD vor Kurzem ein erstes Sondierungsgespräch
geführt.
Ein zweites soll im Februar folgen.
Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrates der Juden,
versuchte
gestern, die Wogen wieder zu glätten. Er wolle "diese Sache nicht
so
hochspielen und dramatisieren", sagte er im ZDF-Morgenmagazin.
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ZWANGSMASSNAHMEN
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BZ 29.1.09
Die Haftdauer wird gekürzt
Der Bundesrat übernimmt EU-Richtlinien und muss die maximale Haft
für Zwangsmassnahmen von 24 auf 18 Monate kürzen.
Der Bundesrat hat gestern die Übernahme der EU-Richtlinie
über
gemeinsame Normen und Verfahren zur Rückführung illegal
anwesender
Drittstaatsangehöriger gutgeheissen. Er hat das
eidgenössische
Justizdepartement beauftragt, eine Botschaft auszuarbeiten. Damit
fällt
die Verschärfung, die alt Bundesrat Christoph Blocher in seiner
Amtszeit durchgesetzt hatte.
Bei der sogenannten Rückführungsrichtlinie handelt es sich um
eine
Weiterentwicklung des Polizeiabkommens von Schengen. Deren Ziel besteht
in der Harmonisierung der Verfahren bei Personen ohne Bleiberecht.
Zwei Jahre Zeit
Die Richtlinie enthält Bestimmungen über die Beendigung des
illegalen
Aufenthalts, über Verfahrensgarantien und die Inhaftierung zur
Sicherstellung der Ausschaffung. Sie soll Normen und Standards bei der
Rückführung vereinheitlichen.
Die Übernahme der EU-Richtlinie erfordert eine Anpassung der
schweizerischen Gesetzgebung und muss vom Parlament genehmigt werden.
Die Änderungen betreffen das Bundesgesetz über die
Ausländerinnen und
Ausländer (AuG), das sogenannte Ausländergesetz. Dazu
gehört die
Kürzung der maximalen Haftdauer aller Zwangsmassnahmen von heute
24 auf
18 Monate. Die Dauer der einzelnen Haftarten bleibt jedoch gleich.
Zudem können illegal anwesende Ausländer nicht mehr formlos
weggewiesen
werden. Die Schweiz hat zwei Jahre Zeit, um die nötigen
Umsetzungsarbeiten durchzuführen.
Die SVP reagierte gestern enerviert auf den Beschluss des Bundesrates.
Dieser stelle erneut EU-Richtlinien über den Volkswillen. Dadurch
würden zentrale Aspekte des Asylgesetzes wieder aufgeweicht.
bzi
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TASER
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WoZ 29.1.09
Taser
Defibrillatoren für die Polizei
Seit Anfang Jahr ist das Zwangsanwendungsgesetz in Kraft. Es regelt,
wie AusländerInnen ausgeschafft werden - unter anderem darf die
Polizei
dabei Taser einsetzen, diese angeblich "nichttödlichen
Elektroschockwaffen". Eine neue Studie zeigt, dass die PolizistInnen
auch mit Defibrillatoren auszurüsten wären: US-amerikanische
Kardiologen haben in fünfzig Städten untersucht, welche
Auswirkungen
der Tasereinsatz hat. Sie stellten nach einem Jahr des Gebrauchs von
Elektroschockwaffen fest, dass die Zahl der plötzlichen
Todesfälle um
das Sechsfache angestiegen ist. Insgesamt starben in den USA in den
vergangenen acht Jahren über 300 Personen an den Folgen des
Taserschocks. Vor allem wenn jemand in der Herzgegend getroffen werde,
sei das Risiko für einen plötzlichen Herztod sehr hoch,
konstatieren
die WissenschaftlerInnen. Sie raten deshalb, die PolizistInnen
müssten
zumindest besser ausgebildet werden und eben auch einen Defibrillator
mitführen, um Taseropfer wiederzubeleben. sb
Quelle: "American Journal of Cardiology" (www.ajconline.org)
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RASSISMUS
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20min.ch 29.1.09
Apartheid in Clubs
Dunkelhäutige in St. Galler Clubs oft nicht erwünscht
von S. Schmid/U.-P. Zwingli
Gegen den Inhaber des O-Five-Pub läuft eine Untersuchung, weil er
keine
Ausländer ins Pub lässt. Aber auch gegen andere Clubs gibt es
solche
Vorwürfe.
"Wir lassen grundsätzlich keine Albaner, Jugoslawen oder Schwarze
in
unseren Laden", sagte Maarouf Itani, Besitzer des O-Five-Pub, am Montag
auf FM1. Diese Aussage hat Folgen: Das Untersuchungsamt St. Gallen hat
ein Verfahren gegen Itani wegen Verstosses gegen die
Antirassismusstrafnorm eröffnet. "Falls Herr Itani Personen
aufgrund
ihrer ethnischen Zugehörigkeit den Zutritt zum Lokal verweigert,
wäre
das strafbar", so Untersuchungsrichter Max Imfeld. Itani wollte dazu
keine Stellung nehmen. Am Montag aber sagte er gegenüber 20
Minuten,
dass andere Clubs in St. Gallen ähnlich vorgehen. Tatsächlich
gibt es
Hinweise auf Rassismus bei Clubs. So erzählt Heinz Wohnlich, der
mit
einem schwarzen Arbeitskollegen ins Seeger gehen wollte: "Sie liessen
uns nicht rein. Ein Kellner sagte uns, dass keine Schwarzen in den Club
dürfen." Daraufhin gründete Wohnlich die Facebook-Gruppe
"Whites only
irritiert". Darin ruft er dazu auf, das Seeger zu boykottieren und
ähnliche Fälle zu melden. Johnny Balas, Moderator der Gruppe,
kommt
auch nicht in den Club, wenn die Türsteher kontrollieren. Er hat
bereits Drohmails wegen der Gruppe erhalten. Mario Tomasini, Inhaber
des Seeger, bestreitet hingegen die Vorwürfe: "Wir lassen auch
Schwarze
rein."
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20min.ch 28.1.09
Horror-Pub
Türsteher verletzt Gast, Besitzer äussert sich rassistisch
Der Türsteher eines St. Galler Pubs hat einem IV-Rentner den
Zutritt
zum Lokal verweigert und den 45-Jährigen dabei schwer verletzt.
Zudem
läuft gegen den Besitzer ein Strafverfahren wegen Rassismus.
Max Imfeld, Untersuchungsrichter der Staatsanwaltschaft St. Gallen,
bestätigte am Mittwoch eine Medienmitteilung von Radio FM1. Der
Besitzer des Pubs hatte am Dienstag in einem Interview auf dem Sender
gesagt: "Wir lassen grundsätzlich keine Albaner, Jugoslawen und
Schwarze in unser Lokal".
Den Inhalt der Radiosendung kenne er noch nicht im Detail, sagte
Imfeld. Er prüfe aber, ob der Pub-Besitzer mit seiner Aussage die
Antirassismus-Strafnorm verletzt habe.
Amputation knapp verhindert
Eine Strafuntersuchung läuft auch gegen den Türsteher. Der
Mann sitzt
in Untersuchungshaft, wie Imfeld auf Anfrage sagte. Der Türsteher
hatte
den psychisch behinderten Mann am Freitag mit Gewalt am Betreten des
Lokals gehindert. Der 45-jährige Schweizer erlitt einen
komplizierten
Bruch des Oberarms.
Der schwer verletzte Mann sei durch Zufall auf dem Heimweg in
Romanshorn TG von der Polizei aufgegriffen und ins Spital gebracht
worden, sagte der Untersuchungsrichter. Nur dank einer sofortigen
Operation habe die Amputation des Armes verhindert werden können.
Quelle: SDA/A
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KATHOLIZISMUS
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Bund 29.1.09
Die Erklärung des Papstes
Die offizielle Rechtfertigung des umstrittenen Entscheids zu
Holocaust-Lügner
Dominik Straub, Rom
Benedikt XVI. hat die Aufhebung der Exkommunikation der vier
Lefebvre-Anhänger gestern als "Akt der väterlichen
Barmherzigkeit"
bezeichnet. Er erwarte aber, dass sich die Bruderschaft zum 2.
Vatikanischen Konzil bekenne. Gegenüber dem jüdischen Volk
bekräftigte
der Pontifex seine "volle und unbestreitbare Solidarität".
Lange hat es gedauert, bis er sein Schweigen gebrochen hat: Doch
gestern Mittwoch, vier Tage nach einem weltweiten Aufschrei der
Empörung wegen der Aufhebung der Exkommunikation des
Holocaust-Leugners
Richard Williamson sowie der drei anderen Bischöfe der
ultrakonservativen Lefebvre-Bewegung, hat Benedikt XVI. nun das Wort zu
seinem umstrittenen Entscheid ergriffen. "Ich habe diesen Akt der
väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Prälaten mir
wiederholt
ihr tiefes Leiden an der Situation, in der sie sich befanden,bekundet
haben", sagte der Papst am Ende der gestrigen Generalaudienz im Vatikan.
"Ich wünsche", fuhr der Pontifex fort, "dass auf diese meine Geste
das
umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen
Schritte zu unternehmen, um die volle Einheit mit der Kirche zu
realisieren. Auf diese Art sollen sie echte Treue und echtes Anerkennen
des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des 2.
Vatikanischen
Konzils bezeugen." Ob die vier Bischöfe mit der Aufhebung der
Exkommunikation ihr bisheriges, vom 1991 verstorbenen Erzbischof Marcel
Lefebvre im Jahr 1988 ohne Erlaubnis des Papstes verliehenes
Bischofsamt behalten können, bleibt allerdings auch nach der
gestrigen
Stellungnahme unklar.
"Für alle eine Mahnung"
In der Generalaudienz sprach der Papst zudem von seiner "vollen und
unbestreitbaren Solidarität mit unseren Brüdern", dem
jüdischen Volk.
"In diesen Tagen, in denen wir der Shoah gedenken, habe ich Bilder
meiner wiederholten Besuche in Auschwitz in Erinnerung, einem der
Lager, in dem der höhnische Mord an Millionen von Juden, den
unschuldigen Opfern eines blinden Rassen- und Religionshasses,
verübt
wurde." Ohne Richard Williamson, der den Holocaust und die Existenz von
Gaskammern im Dritten Reich weiterhin beharrlich leugnet, namentlich zu
erwähnen, erklärte der Papst weiter: "So sei die Shoah
für alle eine
Mahnung gegen das Vergessen, gegen die Leugnung oder die Reduzierung."
"Klärung von höchster Stelle"
Das lange Schweigen des Papstes nach der Aufhebung der Exkommunikation
der Lefebvre-Bischöfe - ganz besonders natürlich des
Holocaust-Leugners
Williamson - hatte in Israel und in der jüdischen Gemeinschaft
weltweit
grösste Irritation ausgelöst. Der israelische Botschafter
beim Heiligen
Stuhl, Mordechay Lewy, hatte gestern in einem Interview mit dem
"Corriere della Sera" eine Klärung "von höchster Stelle"
gefordert.
Dass die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" die Leugnung des
Holocausts als "inakzeptabel" und als "antisemitische Lüge"
bezeichnet
habe, sei zwar wichtig gewesen, doch es habe nicht genügt, sagt
Lewy.
"Ohne eine offizielle Erklärung könnte der Eindruck
entstehen, dass man
in der katholischen Kirche gewisse Dinge sagen darf." Das israelische
Grossrabbinat, das höchste jüdische Gremium in Israel, hat
die
Beziehungen zum Vatikan abgebrochen - mit "Kummer und Schmerz"
über die
Entscheidung des Papstes, heisst es in einem Schreiben an den Vatikan.
"Das Problem bleibt bestehen"
Drei der vier vom Papst rehabilitierten Lefebvre-Bischöfe hatten
bereits am Dienstag in einem offenen Brief an den Papst um Verzeihung
für die Leugnung des Holocaust durch ihren Mitbruder gebeten. Die
Äusserungen Williamsons widerspiegelten "in keiner Weise die
Überzeugungen unserer Priesterbruderschaft" und seien "nicht
opportun",
heisst es in dem von dem Leiter der Bruderschaft, Bernard Fellay,
unterzeichneten Brief. Warum sich Fellay beim Papst und nicht etwa bei
den Juden für die Leugnung des Holocaust durch einen seiner
Kollegen
entschuldigte, ist nicht klar.
Der Oberrabbiner von Rom, Riccardo Di Segni, hält das Schreiben
denn
auch für "zu weich". Das Problem liege darin, was die Bruderschaft
über
eine Öffnung gegenüber dem Judentum denke, sagt Segni.
"Solange hier
keine Klarheit geschaffen wird, bleibt das Problem bestehen."
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Rundschau 28.1.09
Erzkatholiken im Porträt
Sie sind glühende Anhänger der Mutter Gottes, protestieren
auf der
Strasse gegen den Schwangerschaftsabbruch und machen
Teufelsaustreibungen: Die Bewegung von Marcel Lefebvre, die vom Papst
rehabilitert wurde, zählt in der Schweiz rund 6000 Anhänger.
Ein
intimer Einblick in das Leben der Erzkatholiken.
http://www.sf.tv/videoplayer/embed/51683602-def5-4133-baa0-b26b14cb25eb&live=false
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Stuhl: Kurt Koch
Der Präsident der Bischofskonferenz äussert sich zum
umstrittenen Papstentscheid, die Lefebvre-Anhänger zu
rehabilitieren.
http://www.sf.tv/videoplayer/embed/40833e47-b80d-45d0-8e19-fb0b103c8b58&live=false
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WEGWEISUNG LU
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Bund 29.1.09
Luzern riskiert Abfuhr
Kanton Luzern stimmt über Wegweisungsartikel ab -
Stimmrechtsbeschwerde beim Bundesgericht hängig
Der Kanton Luzern urteilt am 8. Februar über einen
Wegweisungsartikel.
Doch möglicherweise sieht das Bundesgericht alles ganz anders.
Im Kanton Luzern sollen Personen, die ein öffentliches
Ärgernis
darstellen, von bestimmten Orten weggewiesen werden. So wollen es
Regierung und Parlament. Vor allem vor dem Kulturpalast KKL und auf dem
Bahnhofplatz stören herumhängende Personen das Bild der
herausgeputzten
Touristen- und renommierten Musikstadt.
Der Gesetzesartikel, der am 8. Februar in Luzern zur Abstimmung kommt,
sieht vor, dass Personen bis zu 24 Stunden weggewiesen werden
können.
Gleichzeitig ist in die Vorlage auch noch das Verbot verpackt, Strassen
und Plätze mit Abfällen zu verunreinigen sowie wild zu
plakatieren.
Polizisten in Zivil sollen Bussen gegen Abfallsünder aussprechen
dürfen
- eine Schweizer Premiere.
Einheit der Materie
Die Verquickung der verschiedenen Verbote sorgt für Kritik: Damit
werde
der juristische Grundsatz der Einheit der Materie verletzt, monieren
die Gegner. Beim Bundesgericht ist eine entsprechende
Stimmrechtsbeschwerde hängig.
Für den früheren Bundesrichter Giusep Nay ist die Kombination
des
Verbots von Littering und wildem Plakatieren mit der Wegweisung in
einer Revisionsvorlage "heikel". Anders wäre es, dem Volk
würde eine
Totalrevision des Polizeigesetzes unterbreitet. Eine Teilrevision
hingegen erfordere einen inneren sachlichen Zusammenhang der
Zielsetzungen, sagt Nay. Zwar lasse sich bezüglich des Litterings
und
des Plakatierens unter dem Aspekt der öffentlichen Ordnung ein
gleiches
Ziel annehmen. Fraglich hingegen erscheine ihm, ob das auch bei der
Wegweisung der Fall sei, zumal diese die Grundrechte in sehr
empfindlicher Weise einschränke. Die Vorlage verunmögliche es
dem
Stimmbürger somit, beispielsweise zwar das Littering- und
Plakatierverbot anzunehmen, zugleich jedoch die Wegweisung abzulehnen.
Trotzdem kommt die Vorlage zur Abstimmung. Die Luzerner Regierung will
sich juristisch genügend abgesichert haben: Littering, wildes
Plakatieren und unanständiges Verhalten in der Öffentlichkeit
seien
alles Erscheinungen, welche die Ordnung störten. Darum sei diese
Polizeigesetzänderung angebracht. Die federführende
Sicherheitsdirektion unter SP-Regierungsrätin Yvonne Schärli
nimmt zur
Abstimmungsbeschwerde nicht Stellung. Schärli steht bereits in der
Kritik aus dem eigenen Lager. Die SP-Delegierten stehen zwar hinter ihr
und haben die Ja-Parole gefasst. Sebastian Dissler vom kantonalen
Vorstand der Jungsozialisten aber sagt: "Der Wegweisungsartikel ist
nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich. Er öffnet
der
Polizeiwillkür Tür und Tor. Der Partei fehlt die kritische
Distanz zur
eigenen Regierungsrätin."
Auch in Basel-Stadt
Auch im Kanton Basel-Stadt wird am 8. Februar über einen
Wegweisungsartikel abgestimmt. Die Basler Vorlage sieht die Wegweisung
sogar bis zu 72 Stunden vor. Der SP geht dies zu weit. Die
Bürgerlichen
betonen, die Wegweisung richte sich nur gegen Personen, die andere
belästigen oder gefährden.
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JUSO-SQUATTERS BADEN
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AZ/MLZ 29.1.09
SP und Juso nehmen Stellung zu den Vorfällen
Reaktionen Nach der gestrigen Schelte melden sich die SP-Parteispitzen
Anliegen Günstiger Wohnraum
Die SP Bezirk Baden sieht die Notwendigkeit, dass günstiger
Wohnraum
angeboten wird. Für jüngere Personen wie aber auch für
Personen mit
tieferem Einkommen, allen voran Familien. Die Bezirkspartei
unterstützt
die Bemühungen der Stadt Baden im Bereitstellen von günstigen
Wohnungen. Dass die Juso mit einer friedlichen Besetzung ohne
Sachbeschädigungen und als Ergänzung zur eigentlichen
politischen
Arbeit auf sich aufmerksam machen, ist in Ordnung, dass es jedoch
Randalierer/-innen gibt, können wir nicht verstehen. Gewalt und
Verwüstungen sind nicht angebracht. Die Hausbesetzung wurde von
der
Juso Aargau organisiert und durchgeführt, dafür tragen sie
auch die
Verantwortung. Die weiteren Täter/-innen müssen zur
Rechenschaft
gezogen werden. Die Region ist gefordert, die Forderungen zu
überprüfen
und entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Yvonne Feri, Präsidentin SP Bezirk Baden
Juso verurteilt Vandalenakt
Die Juso wurde vom Lokalfernsehen als unreifer Haufen reumütiger
Aktionisten dargestellt, obwohl sie mit dieser Aktion sehr wohl auf
reale Missstände aufmerksam machen wollte. Wohnungsnot ist ein
gravierendes Problem der Gemeinde Baden, besonders in der eher
niedrigen Preisklasse. Statt bezahlbare Wohnungen im praktisch
verlassenen Bäderquartier zu schaffen, werden aber bloss
Wellnesspaläste geplant! Bei der Party ging es in erster Linie
darum,
auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Friedlicher Protest war von
jeher ein anerkanntes Mittel, um sich politisch Gehör zu
verschaffen.
Natürlich wurde in diesem Fall von der Juso der gesetzliche Rahmen
gesprengt, doch war es nicht schon bei der in diesem Jahr gross
zelebrierten, Jugendbewegung von 1968 üblich, die
gesellschaftlichen
Zwänge zu übergehen? Wir distanzieren uns ganz klar von der
verrichteten Zerstörung, doch wir selbst und die Mehrheit der
Teilnehmenden verhielten sich friedlich. De facto bereicherten sie die
Stadt Baden sogar um einen kulturellen Anlass!
Benjamin von Wyl,
Vorstandsmitglied Juso Aargau
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SCHNÜFFELSTAAT
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WoZ 29.1.09
Wef-2008-Nachspiel-Der in Basel wohnhafte "Le Monde
diplomatique"-Redaktor Kamil Majchrzak erhält keine Einsicht in
seine
Staatsschutzfichen. Warum? Und wen schützt Datenschützer
Hanspeter Thür?
Hartnäckige Datenschatten
Vor einem Jahr, am 26. Januar 2008, verhinderte die Basler Polizei mit
einem Grossaufgebot eine unbewilligte Kundgebung gegen das Wef. Sie
nahm 66 Personen in Gewahrsam, darunter eine Gruppe tschechischer
Architekturstudenten sowie Kamil Majchrzak, den in Basel wohnenden
Redaktor der polnischen Ausgabe von "Le Monde diplo matique", der sich
ordnungsgemäss mit seinem Presseausweis identifiziert hatte. Die
Festgenommenen wurden fotografiert und ihre Daten an den Dienst
für
Analyse und Prävention (DAP), den schweizerischen
Inlandgeheimdienst,
übermittelt. Nach fünf Stunden wurde Majchrzak wieder
freigelassen.
Die "Anhaltung" des Journalisten sei "nach dem damaligen Kenntnisstand"
rechtswidrig gewesen, hiess es Anfang März 2008 im Bericht von alt
Strafgerichtspräsident Christoph Meier, den das Basler
Sicherheitsdepartement nach heftigen Protesten gegen die Polizeiaktion
mit einer Administrativuntersuchung beauftragt hatte. Allerdings sei
"erst nachträglich" vom DAP bekannt geworden, dass gegen Majchrzak
eine
Einreisesperre vorgelegen habe. "Er wird als international agierender
und gewaltbereiter Globalisierungsgegner bezeichnet. Dieser Umstand
hätte eine Anhaltung grundsätzlich erlaubt", schrieb Meier.
"Aufgrund
einer Lücke im System war diese Tatsache den Polizeiorganen am 26.
Januar nicht bekannt."
Tatsache ist, dass die angebliche Einreisesperre nie vorgelegen hat.
Dies belegt ein der WOZ vorliegender Auszug aus dem Informationssystem
Zemis des Bundesamtes für Migration. Tatsache ist jedoch ebenso,
dass
sowohl der DAP als auch der Basler Staatsschutz Daten über
Majchrzak
führen, die offenkundig von ihren deutschen Partnerdiensten
stammen.
Widerrechtliche Festnahme
In Deutschland ist Majchrzak bereits mehrfach in seiner
journalistischen Arbeit behindert worden. "Der Verfassungsschutz des
Bundeslandes Brandenburg hatte sowohl mich selbst als auch meine
Mitbewohner in Frankfurt an der Oder unter Beobachtung", sagt
Majchrzak. Im Oktober 2004 griff ihn die Polizei heraus, als er
für die
Berliner Zeitschrift "telegraph" über eine Demonstration gegen die
Hartz-Gesetze berichten wollte. Im Juni 2007 verweigerte ihm das
deutsche Bundespresseamt für den G8-Gipfel in Heiligendamm die
Akkreditierung als "Le Monde diplomatique"-Redaktor.
Durch eine Klage vor dem Berliner Verwaltungsgericht erhielt Majchrzak
einen Tag vor Beginn des Gipfels dennoch die Zulassung, was aber nicht
verhinderte, dass die Polizei ihn festnahm - widerrechtlich, wie auch
hier ein Gericht bestätigte. Inzwischen musste der deutsche
Verfassungsschutz die Daten löschen.
Und in der Schweiz? "Der Kanton stellt sich auf den Standpunkt, dass
alle Staatsschutzdaten dem Bund gehören. Und auf
eidgenössischer Ebene
verweigert man meinem Mandanten mit einer nichtssagenden
Standardantwort die Einsicht", sagt Majchrzaks Basler Anwalt Guido
Ehrler.
Erheblicher Schaden
Für das Ficheneinsichtsverfahren beim Bund ist der
Eidgenössische
Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür zuständig. Gemäss
dem
Bundesgesetz über die innere Sicherheit muss er den Betroffenen im
Regelfall eine "stets gleich lautende Antwort" erteilen, nämlich,
"dass
in Bezug auf sie entweder keine Daten unrechtmässig bearbeitet
würden
oder dass er bei Vorhandensein allfälliger Fehler in der
Datenbearbeitung eine Empfehlung zu deren Behebung an den DAP gerichtet
habe". Von dieser vorgeschriebenen Auskunftsverweigerung kann Thür
jedoch abweichen, wenn dem Betroffenen ein "erheblicher Schaden"
entstünde und aus der Information keine "Gefährdung der
inneren und
äusseren Sicherheit" resultierte. Vergangenes Jahr hat Thür
in drei
Fällen - darunter der eines WOZ-Redaktors (siehe WOZ Nr. 32/08) -
von
dieser Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht.
Warum er Majchrzak solche Informationen verweigert, will Thür
nicht
sagen, weil dessen Beschwerde gegen die Standardantwort derzeit
hängig
sei. Er erklärt nur: "Wir holen beim DAP eine Stellungnahme ein,
in der
dieser die Staatsschutzgründe darlegen muss. Ob dem Betroffenen
ein
nicht wiedergutzumachender Nachteil entsteht, interpretieren wir anhand
seiner Eingabe." Das Bundesverwaltungsgericht muss nun entscheiden, ob
der Journalist mehr über seinen Datenschatten erfahren darf und
damit
die Gelegenheit erhält, sich zu wehren.
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WoZ 29.1.09
GEHEIMDIENSTE - Noch in diesem Jahr soll aus den beiden zivilen
Geheimdiensten der Schweiz ein einziger werden. Schon jetzt rücken
Inland- und Auslandnachrichtendienste im VBS zusammen. Die WOZ traf
einen Spion zum Gespräch.
"Dazu kann ich nichts sagen"
"Wovon man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen."
Ludwig Wittgenstein
Er legt seine Armbanduhr vor sich auf den Tisch, damit er die Zeit
nicht aus den Augen verliert. Er wird um die 45 sein, eher jünger,
aber
so genau lässt sich das nicht sagen. Er ist jemand, den man in
einer
Menschenansammlung leicht übersehen könnte. Sein Dialekt ist
eine
Mischung, irgendwo klingt das Wallis durch. Er lächelt und sagt:
"Nennen Sie mich Fred." Wie immer er auch heissen mag: Seine Bekannten
glauben, er mache Büroarbeit bei der Verwaltung.
Wir sitzen in einem tristen, kleinen Sitzungszimmer im mit
elektronischen Schranken gesicherten Verwaltungsgebäude des
Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
(VBS). Hier
befindet sich die Zentrale des Schweizerischen Nachrichtendienstes
(SND), des Auslandgeheimdienstes. Spione fangen meist erst im hohen
Alter zu reden an, wie eine Reihe von Biografien belegt - wie etwa jene
von Rafael Eitan, dem Mossad-Agenten, der an der Entführung von
Adolf
Eichmann beteiligt war. Eine solche Entführung aber geht weit
über das
hinaus, wofür sich der SND als zuständig sieht: als
Informationsbeschaffer. Und der Mann, den die WOZ aufgrund einer
offiziellen Anfrage trifft, steht auch noch nicht kurz vor der Pension,
sondern ist mitten im Geschäft. Und deshalb war eine der
häufigsten
Antworten in diesem Gespräch: Dazu kann ich nichts sagen.
WOZ: Sie sind ein Spion. Wo arbeiten Sie?
Fred: Ich bin inzwischen in verschiedenen Bereichen tätig. Mein
Spezialgebiet als Beschaffer war der Nahe und der Mittlere Osten.
Wo genau in dieser Region?
Wenn ich jetzt etwa Ägypten nennen würde, dann würde
sich Ägypten
sofort fragen, was ein Schweizer dort gewollt hat. Ich halte den
Begriff Spion übrigens für nicht ganz korrekt. Wir betreiben
vor allem
Nachrichtenbeschaffung, eigentlich ganz ähnlich wie eine Zeitung.
Mit dem Unterschied, dass eine Zeitung dies nicht im Geheimen tut. Und
dass Ihre Tätigkeit im Ausland illegal ist.
Aber wir halten uns an ethische Standards. Wir greifen ja nicht ein,
wie dies womöglich andere Geheimdienste tun. Unser Metier ist die
Informationsbeschaffung, und wir arbeiten dabei nicht mit unlauteren
Methoden.
Was heisst hier "unlauter"?
Erpressung etwa, das kommt nicht infrage. Das würde zum Bumerang.
Der CIA praktiziert Folter.
Sie können uns nicht mit einem US-Dienst vergleichen. Die USA mit
einer
grossen Geheimdiensttradition sind ein Thema für sich. Ich kann
nur für
den SND sprechen: Wir sind ein Teil der Verwaltung, wir stehen im
Dienst eines demokratischen Rechtsstaates. Wir haben kein Interesse
daran, Rambo zu spielen.
"Ich erfahre aus der täglichen Zeitungslektüre mehr als aus
den Nachrichten des Bundesnachrichtendienstes." Helmut Kohl
Wie kommen Sie an Ihre Informa tionen?
Wir verfügen über das Spionagesystem Onyx. Damit können
wir die
satellitengestützte Kommunikation abhören. Hinzu kommen die
Open
Sources: Zeitungen, Internet. Wir tauschen uns zudem mit anderen
Diensten aus.
Mit welchen Diensten?
Solche, die wir als Partner betrachten. Dienste westlicher
Rechtsstaaten. Das Herzstück aber ist die Human Intelligence, die
eigene Beschaffung. Gute, genau geprüfte, exklusive Informationen
machen die Qualität eines Dienstes aus.
Wie kommen Sie an entsprechende Quellen heran?
Nehmen wir als Beispiel ein mutmassliches Terrornetzwerk. Da fragen wir
uns: Wer könnte da nahe dran sein? Wer könnte zu wichtigen
Informationen Zugang haben?
Und dann?
Eine Person muss natürlich motiviert sein, uns zu helfen.
Wie motivieren Sie eine Person? Eben doch durch Erpressung?
Das kommt nicht infrage, und das zahlt sich nicht aus. Wir haben ja ein
mittel- bis langfristiges Informationsbedürfnis.
Motivieren Sie mit Geld?
Dazu kann ich nichts sagen. Oberste Priorität ist, die Quelle zu
schützen.
Wie?
Darüber kann ich nicht reden. Aber ich schreibe nicht von einer
VBS-Adresse aus eine E-Mail. Und wir lagern keine wichtigen
Informationen auf Computern, die ans Netz angeschlossen sind. Es gibt
nach wie vor genügend Mittel und Wege, sicher zu kommunizieren.
Der
Quellenschutz ist unsere Pulsader, Vertrauen ist alles.
Haben Sie schon eine Quelle verloren?
Das passiert höchst selten - vielleicht dann, wenn sich eine
Quelle
nicht an unsere Vorgaben hält. Gerade aber in Ländern, die
von
autoritären Regimes geführt werden, sind die Leute
sensibilisiert
dafür, wie gnadenlos ein Staat in der Bespitzelung seiner
Bürger sein
kann. Und deshalb sehen sie sich vor.
Es muss Ihre Quellen nervös gemacht haben, als durch ein Leck in
Ihrem
Dienst die Existenz der CIA-Geheimgefängnisse bestätigt wurde.
So etwas ist fatal. Wenn ein Dienst nicht mehr als
vertrauenswürdig betrachtet wird, kann er seine Arbeit aufgeben.
Gibt es eigentlich ein Kompetenzgerangel zwischen den Diensten?
Natürlich gibt es das. In der Schweiz hält sich das aber in
Grenzen.
Die Zusammenlegung von SND und dem Dienst für Analyse und
Prävention
(DAP), dem Inlandnachrichtendienst, die jetzt beide dem VBS unterstellt
sind, halte ich gerade deshalb für sinnvoll. So wird der Austausch
gefördert, zudem sind wir ja nicht verschwörerische
Schlapphüte, wie es
manchmal dargestellt wird. Wir sind ein moderner Dienst mit modernen
Leuten. Rund ein Drittel unserer Mitarbeiter sind Frauen.
Frauen?
Sie haben eine sehr gute Beobachtungsgabe. Und ihre soziale Kompetenz
ist gross, und das ist wichtig. Im Kalten Krieg war der Dienst stark
militärisch geprägt. Das ist heute nicht mehr so. Ich selbst
war gar
nie im Militär. Was wir betreiben, ist die hohe Kunst der
richtigen
Beurteilung: Ist die Information wasserdicht? Genügt das, um einen
Bundesrat aus dem Schlaf zu klingeln?
Lassen Sie es oft klingeln?
Darüber kann ich nicht reden.
Zurück zur Zusammenlegung von Inland- und Auslandnachrichtendienst.
Sie schafft Synergien. Terroristen halten sich nicht an Grenzen. Da
braucht es rasches Abgleichen von Informationen, gemeinsame
Bedrohungsanalysen. Praktisch heisst das, dass Mitglieder von DAP und
SND gemeinsam Berichte verfassen, gemeinsam in Projektgruppen arbeiten.
Das heisst, Sie kriegen überall Einblick?
Nein. Daten, die das Inland betreffen, sind dem SND nach wie vor
verwehrt - das sind noch Folgen der Fichenaf färe. Wir müssen
aber
wieder effektiver werden. Ich allein werde täglich mit Dutzenden
neuer
Fragen konfrontiert, es hört nie auf. Wir kreisen dabei, wie der
DAP,
um die drei grossen Themen: Terrorismus, Proliferation, organisierte
Kriminalität - all dies verbunden mit der Globalisierung. Im
Gegensatz
zur Zeit des Kalten Krieges findet heute ja ein viel regerer Austausch
zwischen Fachexperten verschiedener Dienste statt - dies natürlich
unter strengster Geheimhaltung. Der Kalte Krieg war letztlich eine
einfache, eine klare Welt. Inzwischen ist die Welt komplizierter
geworden. Es gibt viele Unsicherheiten: die Entwicklungen im
Energiesektor, die Rolle Russlands, jetzt aktuell die Finanzkrise.
Gleichzeitig hat sich auch einiges relativiert: Nehmen wir den Fall von
Brigadier Jean-Louis Jeanmaire, der durch die Weitergabe von
Informationen an die Sowjets als grösster Landesverräter des
20.
Jahrhunderts galt. Ich glaube nicht, dass diese Sache heute
ähnlich
heiss gekocht würde.
Sie sprachen die organisierte Kriminalität an: Deren
Bekämpfung ist Aufgabe der Bundeskriminalpolizei.
Natürlich. Wir bearbeiten bloss die Thematik an sich. Beispiel
Balkan:
Wie sehen dort die Netzwerke aus? Welches sind die massgebenden Clans?
Clans?
Die albanische Welt ist tribal organisiert. Wir erstellen ein Who is
who: Welcher Clan ist in welchem Tal massgebend?
Sie ermitteln.
Nein. Unsere Informationen sind nicht vor Gericht verwertbar, sie
liefern bloss einen Boden.
Wie lesen Sie eigentlich Zeitung? Mit anderen Augen?
Es gibt natürlich Meldungen, bei denen man sich so seine Gedanken
macht. Aber damit sind wir nahe bei Verschwörungstheorien.
Konkret: Kürzlich kursierte in den Medien das Gerücht, der
Brand in
einem Chalet in Gstaad sei womöglich ein Attentat auf den
ukrainischen
Ministerpräsidenten gewesen.
Diese Information wird unseren Ukraine-Spezialisten interessiert haben.
Aber wir hätten gar nicht die Ressourcen, ein eigenes
Ermittlungsteam
vorbeizuschicken, wenn Sie darauf hinauswollen.
Diese Woche hat das VBS in Bern eine erste Bilanz präsentiert:
Seit 1.
Januar sind die beiden zivilen Geheimdienste unter einem Dach. Der DAP
mit seinen 110 Vollzeitstellen ist nun nicht mehr dem
Eidgenössischen
Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) unterstellt, sondern dem VBS, wie
der SND (etwas mehr als 110 Vollzeitstellen, aber diese Angaben sind
geheim). Und der Übergang, der "Transfer", sei optimal verlaufen,
sagt
Jürg Bühler, Chef des DAP: "Wir sind neugierig, wie es
weitergeht. Die
Zusammenarbeit mit dem SND wurde bereits intensiviert."
Was das heisst, wollten und konnten weder er noch SND-Chef Paul
Zinniker sagen. Was nach der Fichenaffäre aufgebrochen wurde,
kommt
wieder zusammen: Die beiden zivilen Dienste der Schweiz unterstehen neu
demselben Departement, dem VBS. Die neuen erklärten Feinde -
Terrorismus, Proliferation und die organisierte Kriminalität -
seien
flinker als die starren Dienste.
Das Ziel ist klar, auch wenn es jetzt noch niemand laut ausspricht: ein
einziger ziviler Dienst, eine Zusammenlegung des SND und des DAP.
Unklar ist, wie das rechtlich funktionieren soll. Noch in diesem Jahr
aber wolle man, so VBS-Generalsekretär Markus Seiler zur WOZ,
mitteilen, ob der Schritt umsetzbar sei. Dem Beirat, der dabei helfen
soll, gehört "wegen der dortigen Erfahrungen und Umsetzungen" auch
ein
Mitarbeiter des Deutschen Bundesinnenministeriums für Verteidigung
an.
Projektgruppen sollen "die Fahrt ins Ziel zur optimalen Zusammenarbeit
von SND und DAP" beschleunigen, sagt SND-Chef Zinniker. Rund um die
Annäherung, die "Ressourcenoptimierung", ist in dieser
Schattenwelt
laut Zinniker ganz konkrete und erhebliche Nervosität zu
spüren: Auch
Spione fürchten um ihren Arbeitsplatz.
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GRIECHENLAND
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Freies Sender Kombinat (Hamburg) 28.1.09
Griechenland: Bewegungsabschwung und Diffrenzierung
Fortsetzung der Berichterstattung mit Ralf Dreis. Darin: Die
Erklärung der Schüsse auf Polizisten und Kritik derselbigen.
http://www.freie-radios.net/mp3/20090128-griechenland-26036.mp3
Die Poesie des Aufstands (1a)
http://www.freie-radios.net/mp3/20090129-diepoesied-26040.mp3
Die Poesie des Aufstands (1b)
http://www.freie-radios.net/mp3/20090129-diepoesied-26039.mp3
Die Poesie des Aufstands (2)
http://www.freie-radios.net/mp3/20090129-diepoesied-26038.mp3
Die Poesie des Aufstands (3)
http://www.freie-radios.net/mp3/20090128-diepoesied-26037.mp3
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ANTI-ATOM
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AZ/MLZ 29.1.09
"AKW-Standort in der Stadt"
Ersatz Beznau I und II Die Grünen reagieren
Neun Monate nach ihrem ersten Vorstoss melden sich die Grünen des
Bezirks Zurzach mit einer Medienmitteilung zum gleichen Thema zu Wort
und rügen die Informationspolitik des Energiekonzerns Axpo. Die
Grünen
bezichtigen den Energiekonzern, die Bevölkerung hinsichtlich des
Baus
neuer Kernkraftwerke selektiv zu informieren. Als Infoveranstaltungen
getarnte Kampagnenanlässe sollten spätestens seit dem Debakel
von UBS
und CS mit Vorsicht genossen werden, warnen die Grünen. Die
Aussagen
der Axpo zur Umweltdeklaration von Atomstrom würden einer
objektiven
Betrachtung nicht standhalten. Dass Strom aus dem KKW Beznau
bezüglich
klimaschädlichen CO 2-Emmissionen gleich gut bewertet werde wie
Wasserkraft und gar zwanzigmal besser als Photovoltaik, entspreche
nicht der Realität.
Die Grünen des Bezirks Zurzach beschäftigen sich in ihrer
Mitteilung
unter anderem auch mit dem Thema Ersatz für Beznau I und II. "Dass
ein
AKW-Ersatz ausgerechnet wieder in Beznau stehen soll, wirft bei der
betroffenen Bevölkerung Fragen auf. Die Verflechtung von
AKW-Betreiber,
Politik und Wirtschaft ist im Zurzibiet besonders eng, und in den
vergangenen 40 Jahren wurde mit viel Geld und Beharrlichkeit eine
echte, kritische Auseinandersetzung unterbunden." Als Alternative
für
Beznau III schlagen die Grünen einen Standort in der Stadt oder in
der
Agglomeration vor und nennen als Vorteile die Verbrauchernähe und
die
Möglichkeit, Abwärme zu nutzen. "Durch den Kühlturm
verpuffen
gigantische zwei Drittel der produzierten Energie ungenutzt in die
Umgebung", argumentieren die Grünen. Der geplante
Hybrid-Kühlturm
produziere mit lärmenden Ventilatoren zwar weniger sichtbaren
Dampf und
weise eine geringere Höhe auf, benötige aber zusätzlich
20 Megawatt
Leistung. Diese "rein kosmetische Massnahme" entspreche der Leistung
des Flusskraftwerks Wettingen. Das Fazit der Grünen: "Solche
energieverpuffenden Akzeptanzmassnahmen sabotieren eine Stromversorgung
mit erneuerbaren Energien und veranschaulichen, mit welcher veralteten
Technologie und zu welchem Preis neue Atomkraftwerke eine grüne
Energiezukunft behindern." (Za)
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NZZ 29.1.09
Vorarlberg gegen AKW und Endlager.
Vorarlberg gegen AKW und Endlager. Das österreichische Bundesland
Vorarlberg ist gegen die Verlängerung des Betriebs und den Bau
neuer
Kernkraftwerke sowie gegen ein Endlager für radioaktive
Abfälle in der
Schweiz. Deshalb soll eine Beschwerde am Europäischen Gerichtshof
für
Menschenrechte eingereicht werden. Die Menschenrechte auf Leben,
körperliche Integrität, Gesundheit und Unversehrtheit der
Umwelt seien
durch AKW nachweislich gefährdet, so die Begründung. Im
Vorarlberger
Landtag wurde ein entsprechender Antrag der Österreichischen
Volkspartei und der Freiheitlichen Partei behandelt. (sda)
---
Indymedia 26.1.09
04.02.2009 - Anti-AKW Veranstaltung - Biel
AutorIn : Nuc Leo : www.labiu.ch
Das AKW Mühleberg - Der Schrottreaktor in der Nähe von Bern
mit Rissen
im Kernmantel ist seit dem 6. November 1972 in Betrieb. Nun ist ein
Neubau geplant und dagegen regt sich Widerstand: 1900 Einsprachen sind
eingegangen doch die BKW Energie AG hält an ihren Bauplänen
fest.
Höchste Zeit also, dass wir unser Wissen über den
Risiko-Reaktor Mühleberg auffrischen und über
Energiealternativen nachdenken.
Ein Abend mit Jürg Joss von Fokus Anti-Atom: www.fokusantiatom.ch
Mittwoch, 4. Februar 2009, 20 Uhr - LA BIU - Wydenauweg 38, Biel www.labiu.ch