MEDIENSPIEGEL
19. - 25. SEPTEMBER 2011
Bund 24.9.11
Reitschule und Polizei werfen sich Gewalt vor
Am Donnerstagabend kam es in der Reitschule nach der Verhaftung
eines Mannes zu einer Auseinandersetzung zwischen Zivilbeamten und
Reitschülern. Während die Polizei mitteilt, Zivilfahnder
seien massiv angegriffen worden, sagen die Reitschüler, Gewalt sei
einzig von den Polizisten der Spezialeinheit Krokus ausgegangen. Ein
Video, das dem "Bund" vorliegt, zeigt keine
Tätlichkeiten gegen Polizisten. (tik) - Seite 23
-
Reitschule und Polizei bezichtigen sich gegenseitig der Gewalt
Die Polizei soll am Donnerstag in der Reitschule "massiv
angegriffen" worden sein. Doch ein Video stützt die
Darstellung der Reitschule.
Timo Kollbrunner
"Polizisten in Reitschule angegriffen und
festgehalten", teilte die Kantonspolizei gestern mit. Sie
schildert die Vorkommnisse vom Donnerstagabend um 18.30 Uhr
folgendermassen: Zwei Zivilfahnder seien in der Reitschule "massiv
angegriffen" worden, als sie "eine
verdächtige Person" verhaftetet hätten. Der Mann selbst
habe keine Gegenwehr geleistet. Doch die Polizisten seien "durch
anwesende Drittpersonen bedrängt und auch am Verlassen der
Örtlichkeit gehindert worden". Im Innenhof seien die
Polizisten "tätlich angegangen" worden, weshalb sie
Verstärkung angefordert hätten. Es sei ihnen gelungen, eine
Person anzuhalten, welche "mit den Fäusten auf die
Polizisten eingeschlagen hatte". Die Polizisten seien dann "von 30 bis
40 Personen massiv bedrängt" worden, es
sei auf sie eingetreten worden. Erst durch Reizstoff-Einsatz sei es
gelungen, die Personen auseinanderzutreiben.
Keine Angriffe auf Polizisten
Die Mediengruppe der Reitschule zeichnet ein ganz anders Bild der
Vorkommnisse. Sie gelangte gestern - noch vor der Polizei - von sich
aus an den "Bund", weil sie den Polizeieinsatz als absolut
unverhältnismässig betrachtet und sagt, Gewalt sei einzig von
den Zivilbeamten ausgegangen. Die Reitschüler belegen ihre Version
mit einem Video - gedreht von einem Gast. Die Mediengruppe will das
Video am Montag veröffentlichen. Der "Bund" hat es
bereits gesehen.
Zu Beginn liegt ein junger Mann in Handschellen am Boden. Ob der
Reitschüler vorher tatsächlich auf Polizisten eingeschlagen
oder sich lediglich verbal gegen die vorhergehende Verhaftung gewehrt
hat, wie die Mediengruppe beteuert, ist nicht eruierbar. Als die
Zivilpolizisten den Mann aufrichten, klammern sich vier oder fünf
Reitschüler an ihn, um eine Abführung zu verhindern. Es gibt
ein Gedränge, ein Gezerre, ein Zivilpolizist fordert per Telefon
Verstärkung an. Doch die Lage scheint recht ruhig, von einem
massiven Bedrängen der Beamten durch 30 bis 40 Personen kann keine
Rede sein. Hektischer wird es erst, als ein Zivilbeamter einer Frau,
die sich am Verhafteten festhält, mit der Hand ins Gesicht
fährt. "Schlag sie nicht", schreit der
Reitschüler in Handschellen, worauf ihn der Zivilpolizist
würgt. Nun gibt es Tumulte, ein Polizist geht einen Mann an, ein
anderer wird von einem Zivilbeamten aus dem Knäuel gezogen,
während ihm ein zweiter Polizist Reizgas ins Gesicht zu sprayen
scheint - warum, ist nicht ersichtlich. Als die Polizisten die beiden
Verhafteten abtransportieren, versetzt ein Zivilbeamter einem Mann
unvermittelt einen Kniestoss. Dann verlassen die mittlerweile acht
Zivilpolizisten die Reitschule. Auf dem Video ist kein tätlicher
Angriff gegen einen Polizisten zu erkennen.
Die Reitschule verurteile den Polizeieinsatz gestern Abend "aufs
Schärfste". Sie schreibt, die Darstellungen der
Geschehnisse vonseiten der Polizei "entbehren jeglicher Grundlage
und sind als Schutzbehauptung zur Rechtfertigung des gestrigen
unverhältnismässigen Polizeieinsatzes zu werten". Die
Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule Bern (Ikur) werde mit
einer Aufsichtsbeschwerde gegen die fehlbaren Beamten vorgehen. "Die
gestrigen Übergriffe von Zivilfahndern gegen
Reitschüler stellen einen neuen Tiefpunkt im Verhältnis
zwischen Reitschule und Polizei dar", schreibt die Mediengruppe.
Auch die Junge Alternative kritisierte in einer Mitteilung "das
brutale und unverhältnismässige Vorgehen" der
Spezialeinheit Krokus wie auch "die lügengetränkte
Medienmitteilung der Kantonspolizei". Der verhaftete
Reitschüler wurde gestern gegen Abend aus der Haft entlassen und
wird gemäss der Polizei unter anderem wegen versuchter
Körperverletzung und Gewalt gegen Beamte verzeigt. Der
29-jährige Nigerianer, der als Erster verhaftet wurde, wird wegen
illegalen Aufenthalts angezeigt.
Im Stadtrat wird die Reitschule demnächst wieder zu reden
geben. Im November wird er über den mit dem Gemeinderat neu
ausgehandelten Leistungsvertrag befinden, der im Parlament auf
Widerstand stösst.
---
BZ 24.9.11
Zwei Polizisten in der Reitschule angegriffen
Stadt Bern. Bei einem Einsatz von Zivilfahndern sind in der
Reitschule Polizisten angegriffen und verletzt worden. Die Reitschule
sagt, die Aggressionen seien von der Polizei ausgegangen.
Ein Polizeieinsatz von Zivilfahndern in der Reitschule hat am
Donnerstagabend mit einer heftigen Auseinandersetzung und verletzten
Polizisten geendet. Zivilfahnder hatten einen Mann kontrolliert, der
ihnen verdächtig schien. Im Innern der Reitschule konnten sie ihn
schliesslich festhalten. Daraufhin kam es zu einem Gerangel, wobei die
Fahnder laut Polizei massiv bedrängt und leicht verletzt worden
seien. Erst dank der Unterstützung von weiteren Polizisten
hätten die Fahnder aus der Reitschule flüchten können.
Die Sichtweise der Reitschule decke sich "in keiner Weise" mit jener
der Polizei, meldet die Reitschule. Die Fahnder hätten den Mann in
die Reitschule getrieben. Dort seien die Aggressionen "alleine von der
Polizei ausgegangen". Einer der Polizisten habe einen Reitschule-Gast
angegriffen. Die Reitschule-Betreiber wollen am Montag Videomaterial
vom Vorfall veröffentlichen. "Im Bereich Sicherheit versagt die
Reitschule", sagt Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). Er
könne die Reitschule und ihre "Pseudodistanzierungen" nicht mehr
ernst nehmen. Die Ausschreitungen kommen zu einem heiklen Zeitpunkt:
Der Stadtrat entscheidet nach den Herbstferien über den
Leistungsvertrag.wrs Seite 3
-
Reitschule - Polizisten angegriffen
Reitschule und Polizei widersprechen sich
Am Donnerstagabend ist es in der Reitschule zu heftigen
Auseinandersetzungen gekommen. Nach einem Einsatz von Zivilfahndern
eskalierte die Situation im Innenhof. Polizisten wurden angegriffen und
verletzt. Die Reitschule stellt sich auf den Standpunkt, die Aggression
sei allein von den Fahndern ausgegangen.
Kurz nach 18 Uhr seien am Donnerstag zwei Zivilfahnder der
Kantonspolizei auf der Berner Schützenmatte auf eine
verdächtige Person aufmerksam geworden, so beschreibt die Polizei
den Beginn des umstrittenen Vorfalls in ihrer gestern verschickten
Medienmitteilung. Dieser Verdächtige sei zur Reitschule
geflüchtet. Dort hätten ihn die Fahnder anhalten können,
und der Mann habe zuerst auch keine Gegenwehr geleistet. Dafür
seien die Zivilpolizisten bedrängt und daran gehindert worden, den
Ort zu verlassen. Das sieht man bei der Reitschule anders: Laut deren
Mediengruppe flüchtete der Mann nicht, sondern wurde von den
Fahndern ins Restaurant Sous le Pont getrieben und auf der Toilette
festgenommen.
Gerangel mit 40 Personen
Im Innenhof eskalierte die Situation. Die Fahnder seien von einer
grösseren Gruppe "tätlich angegangen" worden, sagt die
Polizei. Nach Darstellung der Reitschule ging die Aggression von einem
der Fahnder aus. Dieser habe "äusserst aggressiv" reagiert, als er
von Gästen aufgefordert worden sei, das Gebäude zu verlassen.
Beim Gerangel sei ein Reitschüler gewürgt und in Handschellen
gelegt worden. Die Polizei forderte schliesslich Verstärkung an.
Diese kam durch einen Nebeneingang, weil das Grosse Tor verschlossen
war. Die Polizisten hielten einen Mann fest, der mit den Fäusten
sie einschlug. Daraufhin seien die Einsatzkräfte von 30 bis 40
Personen massiv bedrängt worden, so die Polizei. Es kam zu einem
Handgemenge. Reitschüler hätten auf die Polizisten
eingetreten. Die Reitschule wiederum schreibt, dass sich etwa 5
Personen am Festgenommenen "festgeklammert" hätten, um "gewaltfrei
die willkürliche und unverhältnismässige Verhaftung" zu
verhindern. Weitere Personen hätten sich verbal geäussert.
Die Polizei setzte schliesslich Reizstoffspray ein, um die Personen
auseinanderzutreiben. Unter dem Schutz der alarmierten Verstärkung
seien die Polizisten letztlich aus der Reitschule "geflüchtet".
Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. 2 Personen
wurden verhaftet. Ein 29-Jähriger aus Nigeria wird wegen illegalen
Aufenthalts verzeigt, ein 25-jähriger Schweizer wegen Gewalt und
Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer
Amtshandlung und Freiheitsberaubung.
Gegen Mitternacht forderten rund 50 teils vermummte Personen vor
der Polizeiwache am Waisenhausplatz die Freilassung des verhafteten
Schweizers. Gegen 2 Uhr zogen sich alle zur Reitschule zurück,
danach blieb es laut Polizeiangaben ruhig.
Ein Gast hat den Vorfall gemäss Angabe der Reitschule
gefilmt. Am Montag soll der Film veröffentlicht werden. Die
Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule Bern (Ikur) kündete
eine Aufsichtsbeschwerde gegen "die fehlbaren Beamten" an. wrs/mm
-
Vertrag droht erneut zu scheitern
Nach der jüngsten Eskalation droht der Leistungsvertrag
zwischen der Stadt und der Reitschule im Parlament erneut zu scheitern.
Die jüngsten Ausschreitungen in der Berner Reitschule kommen
zu einem politisch heiklen Zeitpunkt: Noch ist der Leistungsvertrag
zwischen der Stadt und den Reitschule-Betreibern (Ikur) nicht vom
Parlament abgesegnet worden. Der Vertrag sieht vor, dass die Stadt die
Reitschule von 2012 bis 2015 mit jährlich 380 000 Franken
unterstützt.
Einen ersten Entwurf hatte der Stadtrat im Frühling
zurückgewiesen. Der Hauptgrund: Die Fragen zur Sicherheit in der
Reitschule und zur Zusammenarbeit mit den Behörden waren für
eine Mehrheit nicht befriedigend geregelt. Nach den Herbstferien kommt
die vom Gemeinderat und der Ikur überarbeitete und unterschriebene
Fassung vor den Stadtrat. Wie eine Umfrage bei den Fraktionen zeigt,
droht der Vertrag erneut zu scheitern.
Die FDP wird den Leistungsvertrag ablehnen, wie
Fraktionspräsident Bernhard Eicher sagt.
SVP-Fraktionspräsident Roland Jakob bläst ins gleiche
Horn.
Das Zünglein an der Waage werden die Mitteparteien spielen.
Michael Köpfli, Fraktionspräsident GLP, findet Gewalt
grundsätzlich inakzeptabel - egal ob vonseiten der Reitschule oder
der Polizei. Vonseiten BDP/CVP tönt es ähnlich.
Für SP und GB/JA wird sich nichts ändern: Beide
Fraktionen werden für den Vertrag stimmen. So sagt Hasim Sancar,
Fraktionspräsident GB/JA: "Die Reitschule zieht verschiedene
Menschen an."mm/jek/tob
-
"Der Stadtrat kann ein Zeichen setzen"
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) hat genug
von "Pseudodistanzierungen" der Reitschule von Chaoten. Wenn die
Reitschule ihr Sicherheitsproblem nicht in den Griff bekomme,
müsse die Stadt andere Saiten aufziehen.
Reto Nause, Polizisten werden in der Reitschule angegriffen und
verletzt. Was sagen Sie als städtischer Sicherheitsdirektor dazu?
Reto Nause: Das ist unentschuldbar. Die Leute, welche die Polizei
angegriffen haben und später vermummt durch die Stadt zogen, haben
kriminell gehandelt. Ich verurteile das aufs Schärfste.
Was hat dieser Vorfall für Kon-sequenzen?
Die Untersuchungsbehörden müssen alles daransetzen,
dass diese Chaoten zur Verantwortung gezogen werden.
Und was macht die Stadt?
Für mich ist der Zeitpunkt da, wo wir klipp und klar sagen
müssen: Im Bereich Sicherheit versagt die Reitschule. Sie nimmt
ihre Verantwortung nicht wahr. Die Reitschule hat keinen
Sicherheitsdienst, wie sie immer beteuert. Bezeichnenderweise nennt sie
ihren Sicherheitsdienst "Wellnessteam".
Im Leistungsvertrag zwischen der Stadt und der Reitschule ist
doch aber klar festgehalten, dass der "Sicherheitsverantwortliche" der
Reitschule mit der Polizei kooperieren muss.
Das geschieht offensichtlich nicht. Im Gegenteil: Die Polizei
wird aktiv an ihrer Arbeit gehindert. Damit nicht genug: Später
versuchten 40 bis 50 Personen von der Reitschule aus, einen
Saubannerzug durch die Stadt zu starten. Ich kann die Reitschule und
ihre Pseudodistanzierungen nicht mehr ernst nehmen. Die Reitschule
distanziert sich von Gewalt und lässt es zu, dass auf dem Dach der
Schriftzug "Welcome to hell" prangt.
Offensichtlich kommt die Reitschule damit durch. Reagiert nun der
Gemeinderat?
Die Reitschule muss reagieren. Sie braucht einen professionellen,
externen Sicherheitsdienst, der mit der Polizei zusammenarbeitet.
Und wenn die Reitschule nicht kooperiert?
Dann müssen wir über Verwaltungszwang diskutieren.
Jeder andere Betrieb hätte mit weitgehenden Massnahmen zu rechnen,
wenn es dauernd solche Probleme gäbe. Wenn die Reitschule nicht
endlich beweist, dass sie gewillt ist, die Auflagen umzusetzen,
müssen wir den Betrieb mit Auflagen einschränken.
Der Stadtrat muss den Leistungsvertrag noch absegnen. Was
erwarten Sie?
Der Stadtrat hat es in der Hand, ein Zeichen zu setzen.
Interview: Mirjam Messerli
-
Der Kredit wird dummdreist verzockt
Als wohl schweizweit letztes Relikt der autonomen Jugendbewegung der
Achtzigerjahre pflegt und hätschelt die rot-grüne Stadt Bern
ihre Reitschule als Raum, in dem Sonderrecht gilt. Nüchtern
betrachtet muss allerdings festgestellt werden, dass das Experiment
Reitschule sein Verfall- datum überschritten hat. Im Gegensatz zu
anderen autonomen Jugendzentren ist die Berner Variante nie erwachsen
geworden. Sie wird von Drogendealern und radikalen Anhängern des
Schwarzen Blocks schamlos als ausserhalb des Gesetzes stehende
Fluchtburg missbraucht. Das ist schade für den dort angesiedelten
Kulturbetrieb. Aber solange sich dieser nicht von Kriminellen
distanziert, sitzt er im selben Boot. Selbst das endlos tolerante
Berner Stadtparlament wird sich nach dem jüngsten Vorfall gut
überlegen müssen, ob ein Ort, an dem Polizisten das Gesetz
nicht mehr durchsetzen können, weiterhin mit 380 000 Steuerfranken
pro Jahr alimentiert werden soll. Die Stadtregierung hat sich eben erst
für den neuen Leistungsvertrag ausgesprochen und wiederum auf ein
konkretes Sicherheitskonzept verzichtet. Das soll verstehen, wer kann.
Die politischen Mütter und Väter, die ihr Refugium des
Klassenkampfes verteidigen, als wäre es das Heimatmuseum ihrer
revolutionären Jugend, berufen sich auf die Volksabstimmungen
zugunsten der Reitschule. Die Reitschule hat tatsächlich Kredit
beim Stimmvolk. Aber der wird gerade dummdreist verzockt.
Mail: michael.hug@ bernerzeitung.ch
Diskussion: blog.bernerzeitung.ch/ leserblog
---
derbund.ch 23.9.11
http://www.derbund.ch/bern/Zivilfahnder-in-der-Reitschule--Polizei-im-Clinch-mit-IKuR/story/11725653
Zivilfahnder in der Reitschule - Polizei im Clinch mit IKuR
sda / gbl
Ein Polizei-Einsatz in der Berner Reitschule lässt die Wogen
hochgehen. Nach Darstellung der Polizei wurden zwei Zivilfahnder
verprügelt - die Reitschul-Betreiber entgegnen, Tätlichkeiten
seien einzig von den Polizisten ausgegangen.
Für die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR)
ist mit den Vorkommnissen vom Donnerstagabend "ein neuer
Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Polizei und Reitschule"
erreicht. Die IKuR kündigte eine Aufsichtsbeschwerde gegen die
Beamten an.
Die Polizei verzeigte ihrerseits einen 25-jährigen Schweizer
wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter
Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie
Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung
ermittelt.
Der Streit begann am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr. Laut
Polizei hatten zwei Zivilfahnder auf der Schützenmatte einen Mann
entdeckt, der ihnen verdächtig erschien. Er sei "gezielt in
Richtung Reitschule" geflüchtet, die Polizisten seien ihm
gefolgt und hätten ihn im Innern der Reitschule festhalten
können.
Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien
die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am
Verlassen der Reitschule gehindert worden. Im Innenhof seien die
Fahnder dann von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen
worden.
30 bis 40 Personen hätten die Fahnder massiv bedrängt, "aus
der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten". Um
die Personen auseinander zu treiben, habe man Reizstoffspray
eingesetzt. Die beiden Fahnder seien bei dem Handgemenge leicht
verletzt worden und hätten die Reitschule erst verlassen
können, als zusätzliche Polizisten zu Hilfe geeilt seien.
Reitschule widerspricht
Die Darstellung der Polizei enthalte zahlreiche falsche Angaben,
entgegneten die Reitschul-Betreiber in einem Communiqué. So sei
der Verdächtige nicht geflüchtet, sondern von den Fahndern in
die Reitschule gedrängt worden.
Nach der Festnahme des Verdächtigen hätten
Reitschul-Gäste die Fahnder lediglich aufgefordert, das
Gebäude zu verlassen. Einer der Polizisten habe darauf einen
"Reitschüler" tätlich angegriffen. "Tätlichkeiten gingen
alleine von Seiten der Polizei
aus."
Ein geistesgegenwärtiger Gast habe die Vorkommnisse
weitgehend gefilmt, teilten die Reitschul-Betreiber mit. Sie wollen das
Video am Montag an einer Medienorientierung veröffentlichen.
Nachspiel in der Nacht
Die Aktion hatte noch ein Nachspiel: Spät in der Nacht zogen
mehrere Dutzend Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Laut
Polizei griffen die teils Vermummten unterwegs ein Patrouillenfahrzeug
an und forderten die Freilassung des Schweizers. Erst um etwa 2 Uhr war
Ruhe.
Beim "verdächtigen Mann", den die Fahnder
ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen
29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt
verzeigt.
Heikler Zeitpunkt
Die Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch
heiklen Zeitpunkt. Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu
ausgehandelten Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament
weitergeleitet.
Ein erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden.
Der zweite Entwurf stösst im Parlament wegen offener
Sicherheitsfragen ebenfalls auf Widerstand.
---
bernerzeitung.ch 23.9.11
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-widerspricht-Polizei--Gewalt-ging-von-Fahndern-aus/story/13271069
Reitschule widerspricht Polizei - "Gewalt ging von Fahndern
aus"
sda / js
Ein Polizei-Einsatz in der Berner Reitschule lässt die Wogen
hochgehen. Nach Darstellung der Polizei wurden zwei Zivilfahnder
verprügelt - die Reitschul-Betreiber entgegnen, Tätlichkeiten
seien einzig von den Polizisten ausgegangen.
Für die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR)
ist mit den Vorkommnissen vom Donnerstagabend "ein neuer
Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Polizei und Reitschule"
erreicht. Die IKuR kündigte eine Aufsichtsbeschwerde gegen die
Beamten an.
Die Polizei verzeigte ihrerseits einen 25-jährigen Schweizer
wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter
Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie
Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung
ermittelt.
Verdächtiger flüchtete in die Reitschule
Der Streit begann am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr. Laut
Polizei hatten zwei Zivilfahnder auf der Schützenmatte einen Mann
entdeckt, der ihnen verdächtig erschien. Er sei "gezielt in
Richtung Reitschule" geflüchtet, die Polizisten seien ihm
gefolgt und hätten ihn im Innern der Reitschule festhalten
können.
Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien
die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am
Verlassen der Reitschule gehindert worden. Im Innenhof seien die
Fahnder dann von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen
worden.
30 bis 40 Personen hätten die Fahnder massiv bedrängt, "aus
der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten". Um
die Personen auseinander zu treiben, habe man Reizstoffspray
eingesetzt. Die beiden Fahnder seien bei dem Handgemenge leicht
verletzt worden und hätten die Reitschule erst verlassen
können, als zusätzliche Polizisten zu Hilfe geeilt seien.
Reitschule widerspricht
Die Darstellung der Polizei enthalte zahlreiche falsche Angaben,
entgegneten die Reitschul-Betreiber in einem Communiqué. So sei
der Verdächtige nicht geflüchtet, sondern von den Fahndern in
die Reitschule gedrängt worden.
Nach der Festnahme des Verdächtigen hätten
Reitschul-Gäste die Fahnder lediglich aufgefordert, das
Gebäude zu verlassen. Einer der Polizisten habe darauf einen
"Reitschüler" tätlich angegriffen. "Tätlichkeiten gingen
alleine von Seiten der Polizei
aus."
Ein geistesgegenwärtiger Gast habe die Vorkommnisse
weitgehend gefilmt, teilten die Reitschul-Betreiber mit. Sie wollen das
Video am Montag an einer Medienorientierung veröffentlichen.
Nachspiel in der Nacht
Die Aktion hatte noch ein Nachspiel: Spät in der Nacht zogen
mehrere Dutzend Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Laut
Polizei griffen die teils Vermummten unterwegs ein Patrouillenfahrzeug
an und forderten die Freilassung des Schweizers. Erst um etwa 2 Uhr war
Ruhe.
Beim "verdächtigen Mann", den die Fahnder
ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen
29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt
verzeigt.
Heikler Zeitpunkt
Die Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch
heiklen Zeitpunkt. Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu
ausgehandelten Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament
weitergeleitet.
Ein erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden.
Der zweite Entwurf stösst im Parlament wegen offener
Sicherheitsfragen ebenfalls auf Widerstand.
---
20min.ch 23.9.11
http://www.20min.ch/news/bern/story/Polizisten-in-Berner-Reitschule-verpruegelt-13271073
Nach Verfolgung
Polizisten in Berner Reitschule verprügelt
Am Donnerstagabend haben zwei Polizisten einen verdächtigen Mann
bis in die Reitschule verfolgt. Im Innenhof sind sie von 30 bis 40
Personen bedrängt und getreten worden.
Im Berner Kulturzentrum Reitschule sind am Donnerstagabend zwei
Zivilfahnder der Kantonspolizei festgehalten und verprügelt
worden.
Erst nachdem Verstärkung eingetroffen war, gelang den beiden
Polizisten
die Flucht aus dem Gebäude.
Das
teilte die Kantonspolizei Bern am Freitag mit. Nach ihren
Angaben waren die zwei Fahnder kurz nach 18 Uhr auf der
Schützenmatte
auf einen Mann aufmerksam geworden, der ihnen verdächtig erschien.
Der
Mann sei "gezielt in Richtung Reitschule" geflüchtet,
die Polizisten
seien ihm gefolgt und hätten ihn schliesslich festhalten
können. Der
Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien die
Polizisten
plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am Verlassen der
Reitschule
gehindert worden.
Eskalation im Innenhof
Die
Situation eskalierte laut Polizei schliesslich im Innenhof. Dort seien
die Beamten von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen
worden. Die
angeforderte Verstärkung habe durch einen Nebeneingang in die
Reitschule gelangen müssen, weil das grosse Tor verschlossen
worden sei.
Die
beiden Fahnder seien ihrerseits von 30 bis 40 Personen massiv
bedrängt
worden, "aus der Menge wurde auf die Polizisten
eingetreten". Erst
durch den Einsatz von Reizstoffspray und mit Hilfe der
zusätzlichen
Polizisten konnten die beiden Fahnder "die Reitschule fluchtartig
verlassen". Sie seien leicht verletzt worden.
Provokantes Auftreten
Eine
Leserreporterin, die sich nicht regelmässig in der Reitschule
aufhält,
am Donnerstagabend aber dort gegessen hatte, konnte die Ereignisse aus
zwei Metern Entfernung beobachten. Die Polizisten seien äusserst
provokant aufgetreten. "Eine Frau versuchte zu vermitteln, aber
die
Polizisten haben sie einfach weggestossen", sagte sie
gegenüber 20
Minuten Online. Auch bei der Verhaftung des Verdächtigen seien die
Fahnder unverhältnismässig vorgegangen. "Sie haben ihn
auf den Boden
gedrückt, obwohl er sich gar nicht gewehrt hat."
Als die
Situation eskalierte, sei sie ins Innere geflüchtet. "Es kam
zu einer
Auseinandersetzung, aber es waren deutlich weniger als 40 Personen, die
auf die Polizisten eingeprügelt haben."
Mann verhaftet
Ein
Mann, der mit den Fäusten auf die Polizisten eingeschlagen haben
soll,
wurde festgenommen. Der 25-jährige Schweizer wird verzeigt wegen
Gewalt
und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung
einer
Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen
Freiheitsberaubung ermittelt.
Die Aktion hatte noch ein
nächtliches Nachspiel: Kurz vor Mitternacht zogen laut Polizei 40
bis
50 Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Unterwegs griffen
sie ein Patrouillenfahrzeug an. Die teils vermummten Personen forderten
die Freilassung des Schweizers.
Erst kurz nach 2 Uhr zogen sich
die Aktivisten in die Reitschule zurück. Zu weiteren
Vorfällen kam es
laut Polizei nicht. Beim "verdächtigen Mann", den die
Fahnder
ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen
29-jährigen
Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt.
Heikler Zeitpunkt
Die
Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch heiklen
Zeitpunkt.
Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu ausgehandelten
Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament weitergeleitet.
Ein
erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden. Der zweite
Entwurf stösst im Parlament wegen offener Sicherheitsfragen
ebenfalls
auf Widerstand.
-
Aufsichtsbeschwerde
gegen Polizisten
Die Betreiber des Berner Kulturzentrums Reitschule widersprechen
der Kantonspolizei: Die Vorkommnisse vom Donnerstagabend würden im
Polizeicommuniqué falsch dargestellt, hielt die Mediengruppe
Reitschule
am Freitag fest. "Die Darstellungen der Polizei entbehren
jeglicher
Grundlage und sind als Schutzbehauptung zur Rechtfertigung des
unverhältnismässigen Polizeieinsatzes zu werten",
heisst es weiter.
Zum Beweis wollen die Reitschul-Betreiber am Montag Filmaufnahmen
vom Einsatz veröffentlichen. Ein geistesgegenwärtiger Gast
habe die
Vorkommnisse auf Video dokumentiert, heisst es. Die
Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) kündigte zudem
eine
Aufsichtsbeschwerde "gegen die fehlbaren Beamten" an.
---
police.be.ch 23.9.11
Stadt Bern: Polizisten in Reitschule angegriffen und festgehalten
23. September 2011
pkb. Bei einer
Personenkontrolle sind am Donnerstagabend
Kantonspolizisten in der Berner Reitschule massiv angegriffen worden.
Erst Dank dem Einsatz weiterer Kräfte gelang es ihnen, das
Gebäude
fluchtartig zu verlassen. Zwei Personen wurden festgenommen. Im
Nachgang kam es zu einem Protestzug, bei dem die Freilassung eines
Angehaltenen gefordert wurde.
Die
beiden Zivilfahnder der Kantonspolizei waren am Donnerstag, 22.
September 2011, kurz nach 1800 Uhr auf der Schützenmatte auf eine
verdächtige Person aufmerksam geworden. Der Mann ergriff daraufhin
gezielt die Flucht in Richtung Reitschule, wo er schliesslich
angehalten werden konnte. Dabei leistete er zunächst keine
Gegenwehr.
Die Polizisten wurden in Folge aber durch anwesende Drittpersonen
bedrängt und auch am Verlassen der Örtlichkeit gehindert.
Die Situation eskalierte schliesslich im Innenhof der Reitschule und
die Polizisten wurden von einer grösseren Gruppe tätlich
angegangen.
Sie forderten daraufhin Verstärkung an, welche durch einen
Nebeneingang
in die Reitschule gelangen musste, da das grosse Tor verschlossen
worden war. Es gelang, eine Person anzuhalten, welche mit den
Fäusten
auf die Polizisten eingeschlagen hatte. Schliesslich wurden letztere
von 30 bis 40 Personen massiv bedrängt, es kam zu einem
Handgemenge und
es wurde aus der Menge heraus auf die Polizisten eingetreten. Erst
durch den Einsatz von Reizstoffspray gelang es, die Personen
auseinander zu treiben. Die Polizisten mussten schliesslich unter dem
Schutz weiterer eingetroffener Kräfte die Reitschule fluchtartig
verlassen. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.
Zwei Personen wurden in Haft genommen. Der 29-jährige Mann aus
Nigeria
wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt, ein 25-jähriger
Schweizer
wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter
Körperverletzung,
Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen
Unbekannt wegen Freiheitsberaubung ermittelt.
Im Nachgang zur Aktion, kurz vor Mitternacht, zog schliesslich eine
Gruppe von 40 bis 50 Personen von der Reitschule in Richtung der
Polizeiwache am Waisenhausplatz. Auf dem Weg wurde ein
Patrouillenfahrzeug angegriffen. Die teils vermummten Personen
forderten daraufhin mehrmals lautstark die Freilassung des angehaltenen
Schweizers und kündigten an, die Polizei werde sich auf eine lange
Nacht einstellen müssen. Schliesslich zogen sich sämtliche
Aktivisten
kurz nach 0200 Uhr zurück in die Reitschule. Zu weiteren
Vorfällen kam
es nicht.
(mf)
---
Bund 23.9.11
Vom Absturz in die Drogenberatung
Jak Meyer hat die Schattenseiten des Konsums von Partydrogen
kennen gelernt. Heute gibt er seine Erfahrungen als Berater beim
Präventionsprojekt "Rave it safe" weiter.
Rahel Bucher
"Ich weiss, wie es ist. Es kann eine riskante Angelegenheit
sein", sagt Jak Meyer über den Konsum von Partydrogen. Er
lacht verschmitzt und zieht am Joint. Aufs Kiffen werde er nie
verzichten können, erzählt er nüchtern. Bei den
Partydrogen dagegen kenne er seine Grenzen mittlerweile sehr gut. Bis
dahin war es ein längerer Weg. Dieser führte über die
Psychiatrie und ein Entzugsprogramm bis zur Mitarbeit bei Aware Dance
Culture (ADC) - einem Verein, der Teil des szenennahen
Präventionsprojekts "Rave it safe" von Contact-Netz
ist. Das Präventionsprojekt wurde gestern im Rahmen der Fachtagung
"Lebensweltorientierte Jugend- und Suchtarbeit" (siehe
Kasten) in der Grossen Halle der Reitschule vorgestellt.
Bei "Rave it safe" arbeitet der 28-Jährige als
sogenannter Peer. Das bedeutet so viel wie Gleichgesinnter. Mit den
professionellen Sozialarbeitern von "Rave it safe"
führt Jak Beratungseinsätze direkt an Partys durch. Hier kann
er seine Erfahrungen weitergeben. "Damit sie anderen erspart
bleiben."
Querbeet alles durchprobiert
Zum Beispiel die Schlaflosigkeit. Damit habe alles angefangen,
erzählt Jak. "Oder nein, beginnen wir doch lieber beim
ersten Drogenerlebnis", sagt er und sprudelt los: Gekifft habe er
zum ersten Mal mit 14 Jahren. Mit 16 Jahren folgte der Konsum von
"Pilzli". "Ein cooles Erlebnis", sagt Jak, und
es sei normal, dass Jugendliche so was ausprobierten. "Doch man
muss Bescheid wissen", sagt er, damit man Risiken und Gefahren
einschätzen könne. Das ist auch das Ziel von "Rave it
safe". Jak: "Wir wollen den bewussten Umgang mit Konsum von
Drogen fördern, denn es gibt keinen Drogenkonsum ohne
Risiko." Ihm selbst hat ein derartiges Projekt in seiner
Jugendzeit gefehlt. "Wenn ich mehr Bescheid gewusst hätte,
dann . . .", er hält inne.
Zwischen 18 und 20 Jahren habe er eine "relativ intensive
Zeit" erlebt, wie er betont. "Jedes Wochenende ging ich an
Partys und habe querbeet alle Partydrogen durchprobiert." Pilzli,
Ecstasy, LSD, Speed, GHB und dazu noch Gras; 20 bis 30 Joints am Tag.
Dann kam die Schlaflosigkeit. Manchmal war er fünf Tage am
Stück wach. Er habe nur so gesprudelt vor Ideen, wollte die Welt
verändern und globale Partys organisieren. "Ich hatte das
Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein." Als
Problem hat er diesen Zustand nie gesehen - im Gegenteil. Anders sein
Umfeld: Seine Eltern waren es, die ihn zu einem Psychiater brachten.
Gegen seinen Willen wurde Jak in die Waldau gebracht,
Fürsorglicher Freiheitsentzug. Doch er hat Rekurs eingelegt und
war nach sechs Tagen wieder draussen.
Nahe dran und mitten drin
Das Partyleben ging in die nächste Runde, bis er seine
damalige Freundin kennen lernte. "Eine der wenigen Menschen,
welche in dieser Zeit wirklich mit mir kommunizieren konnten",
sagt Jak. Das Kommunizieren sei auch bei den "Rave it
safe"-Einsätzen wichtig. Weil er und die anderen
Peer-Mitarbeiter selber aus der Partyszene kämen, wüssten
sie, wie sie ihre Klientel ansprechen könnten. "Wir sind
nahe dran und können relativ viel verhindern", sagt Jak.
Wenn er in einem Gespräch nicht weiter weiss, zieht er einen der
Sozialarbeiter bei.
Es gibt auch Menschen, zu denen er den Zugang nicht findet.
Deshalb erachtet er es als sinnvoll, dass die Teams bei den
Einsätzen bunt gemischt sind. Bunt gemischt ist auch Jaks
Erscheinung. Vor allem die orangen Haare, perfekt abgestimmt mit Hose
und Jacke, stechen ins Auge. Knallige Farben sind sein Markenzeichen,
wie er nebenbei erwähnt.
Sinnvolle Aufgabe gefunden
Er kann verstehen, wenn nicht alle Partygänger zu einem
Gespräch bereit seien. "Ich habe damals auch auf niemanden
gehört - ausser auf meine Freundin." Wieder einmal machte
sie sich Sorgen, weil Jak von hohen Brücken ins Wasser springen
wollte. "Ich hatte die fixe Idee, dass mir das etwas
bringt", sagt er. Nach einem Besuch bei seinem Hausarzt folgte
die zweite Erfahrung in der Waldau. Dieses Mal musste er fünf
Monate bleiben. "Ich kann mich an vieles nicht mehr
erinnern", sagt Jak. Nach der Klinik kam er in ein
Entzugsprogramm, das er jedoch schnell wieder abgebrochen hat. Zwar
habe er ein Jahr lang nichts mehr konsumiert, aber es sei ihm so
schlecht gegangen wie noch nie zuvor. Nach der Psychiatrie hatte er das
Gefühl, nichts mehr zu haben. "Ich kam mir wie ein Versager
vor." Fast ein Jahr dauerte es, bis er wieder er selbst war. Dank
seinen Freunden habe er das Selbstvertrauen zurückgewonnen, und er
schaffte es, seine Gestalterausbildung wieder in Angriff zu nehmen.
Kurz vor der Abschlussprüfung haben der Stress und sein
Drogenkonsum erneut zugenommen. Wieder überrollten ihn die
Schlaflosigkeit und der Fürsorgliche Freiheitsentzug. Dieses Mal
kam Jak für zwei Monate in die Klinik Bellelay im Jura.
Danach konnte er die Ausbildung abschliessen. Seine Erfahrungen
als Multimediadesigner bringt er auch bei "Rave it safe"
ein. Neben der Beratung ist er für die Dokumentation des Projekts
zuständig. So ist er an den Partys jeweils mit Fotoapparat und
Videokamera ausgerüstet, immer auf der Suche nach dem
originellsten Partybild.
"Es reizt mich immer wieder mal, aber so weit will ich auf
keinen Fall mehr kommen", sagt Jak, angesprochen auf seinen
Konsum von Partydrogen. Dank den "Rave it
safe"-Einsätzen könne er trotzdem noch an Partys gehen
- einfach in einer anderen Rolle. "So habe ich eine sinnvolle
Aufgabe und viele nette Menschen um mich." Und in seiner
schrillen, orangen Kleidung fällt er auch als Drogenberater auf.
-
Suchtarbeit. Bei den Aktionstagen stehen Jugendliche im Fokus
Alle zwei Jahre veranstaltet Contact-Netz Aktionstage, an denen
ein Thema im Zentrum steht. Dieses Jahr ist dies die
lebensweltorientierte Jugend- und Suchtarbeit. Die
Lebensweltorientierung sieht die Suchtproblematik der Jugendlichen als
Teil eines Systems wie der Familie, der Schule oder der Arbeitswelt,
wie Jakob Huber, Geschäftsleiter von Contact-Netz, sagt. Die
Unterstützung wird den jeweiligen Lebensverhältnissen
angepasst. Neben der gestrigen Fachtagung, an welcher
lebensweltorientierte Projekte vorgestellt und diskutiert wurden, steht
heute der Peer-Ansatz im Vordergrund. Dieser ist laut Huber ein
wichtiger Bestandteil der lebensweltorientierten Arbeit. Bei diesem
Ansatz arbeiten professionelle Sozialarbeiter mit Menschen zusammen,
die aus jener Szene kommen, die mit dem jeweiligen Projekt angesprochen
werden soll. Bei "Rave it safe", einem Peer-Projekt von
Contact-Netz etwa, werden junge Leute mit in die Präventionsarbeit
einbezogen, die aus der Partyszene kommen und teilweise auch
Drogenerfahrungen haben. "Die Arbeit mit Peers ist der
Schlüssel zur Szene", sagt Huber. Wer sich für die
Arbeit von "Rave it safe" interessiert, kann am Samstag,
24. September, ab 20.30 Uhr im Tojo-Theater einen Einblick erhalten.
Neben dem Theater "Es isch meh aus bumbum" und Konzerten
gibt es die Möglichkeit, sich mit den Mitarbeitern von "Rave
it safe" zu unterhalten. (reh)
Weitere Infos: www.contactnetz.ch/events oder www.raveitsafe.ch
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BZ 23.9.11
Bollywood einmal ganz ungeschminkt
Puppentheater · Die Gruppe Katkatha aus Delhi blickt in
"Bollywood Bandwagon" hinter die Kulissen der indischen
Filmindustrie.
Bollywoodfilme sind seit geraumer Zeit angesagt bei uns im
Westen, wo sie vor allem vom Exotikbonus profitieren. Höchste Zeit
für eine Satire, muss sich die Gruppe Katkatha aus Delhi gesagt
haben. Regisseurin Anurupa Roy dazu: "In Indien gibt es Leute,
die sich mit Bollywoodfilmen stundenlang in eine schönere
Realität träumen. Wir wollen hingegen zum Denken
anregen." Das auf der Bühne gespielte und gleichzeitig auf
eine Leinwand projizierte Geschehen wird ständig unterbrochen. Die
Rahmengeschichte ist ein Drama rund um Liebe und Verrat. Die
Binnengeschichte spielt hingegen auf dem Set, wo dieser Film gedreht
wird, und nimmt den Starkult, die Eitelkeit der Darsteller und das
Pathos der Story gehörig auf die Schippe. "Gedreht"
wird ein Film voller Irrungen und Wirrungen: Ein Mann muss sein Land
verlassen, weil jemand Drogen in seiner Fabrik versteckt hat. Sein
eigener Sohn und sein Adoptivsohn verlieben sich in die gleiche Frau -
doch am Ende siegt das Gute. Das skurrile Figurenarsenal besteht aus
Puppen mit bemalten Gesichtern aus Holz sowie aus den Darstellern
selbst, die sich die Marionetten kopflos um den Hals hängen,
sodass die Illusion entsteht, sie wären selbst Puppen.
Lange lässt es sich in diesem Bollywoodstreifen nicht
träumen. Gerade als sich das schöne Liebespaar vor dem
eingeblendeten Eiffelturm küsst, ruft jemand "Cut".
Plötzlich befindet man sich mitten im Trubel auf einem
Bollywoodset. Fernsehinterviews, die aufgrund verfänglicher Fragen
abgebrochen werden, das Rumgezicke einer Diva und junge Leute, die
für eine Rolle alles tun würden, begegnen uns hinter den
Kulissen. Zuunterst in der Hackordnung befindet sich Boy, der
Handlanger am Set, der von einem Schauspieler aus Fleisch und Blut
dargestellt wird. Dieser tritt nur einmal ins Rampenlicht. Er spielt
eine Hundertfach vom unfähigen Hauptdarsteller verpatzte
Herzschmerzszene in echter Bollywoodmanier. Und für einen kurzen
Moment erhofft man sich für den Verzweifelten ein Happy End.
Helen Lagger Vorstellung: Heute, 20.30 Uhr im Tojo Theater,
Reitschule Bern.
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WoZ 22.9.11
Gustav
"Rettet die Wale und stürzt das System, und trennt
euren Müll, denn viel Mist ist nicht schön!"
Als Gustav alias Eva Jantschitsch 2004 mit "Rettet die
Wale" ihr erstes Album veröffentlich te, war die Presse
voller Lob. Von "zwanglosem Humor und listig komponierten
Songs" und von "menschenfreundlicher, warm fliessender,
melodiöser und vor allem auch politisch gedeuteter Popmusik"
war in der österreichischen Presse die Rede. Jantschitsch hat
digitale Kunst studiert und arbeitet mit Computersamples und einem
vielfältigen Equipment wie Violine, Blockflöte, Xylofon,
Akkordeon, Billigsdorfer-Gitarrenverzerrungen, Cello oder Klavier. 2005
kam Gustav nach Zürich und half mit ihrem Auftritt am WOZ-Benefiz,
diese Zeitung zu retten. Auch auf ihrem zweiten Album "Verlass
die Stadt", das sie - wie schon das erste - selbst produziert
hat, präsentiert sie sich als gute Beobachterin und singt
scharfzüngig und verzweifelt zu wunderbarer Musik. Life zu erleben
ist die Grazerin gleich an drei Konzerten in der Schweiz, zusammen mit
Oliver Stotz und Elise Mory. süs
Gustav in: St. Gallen Palace, Mi, 28. September, 21 Uhr;
in: Zürich Viadukt, Do, 29. September, 21 Uhr; Bern
Frauenraum der Reitschule, Fr, 30. September.
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Bund 22.9.11
Kazutoki Umezu Kiki Band
Jazz im anaeroben Bereich
Neben einer Fülle von Smooth- und
Fusion-Jazz-Veröffentlichungen bringt die japanische Jazz-Szene
auch immer wieder Empörer und Radikalisten hervor.
Einer dieser Männer mit untrüglichem Hang zum
Unbändigen ist der Saxofonist Kazutoki Umezu, geboren in der
japanischen Präfektur Sendai, musikalisch gereift in der wilden
New Yorker Loft-Jazz-Szene. Hier wüteten Mitte der Siebzigerjahre
musikalische Urgewalten wie David Murray oder Oliver Lake und
etablierten eine Form der Jazzmusik, die das Unzarte des Free Jazz mit
den Eskapaden des Rocks und des Funks vermengten. Auch wenn Kazutoki
Umezu sich zwischenzeitlich musikalisch etwas beruhigt und mit Leuten
wie Toshinori Kondo, Tom Cora, Marc Ribot oder Fanfare Ciocarlia die
Ränder der Jazzmusik ausgelotet hat, gilt seine Vorliebe noch
immer dem zünftigen Free-Jazz-Rock mit funkigem Unterboden. Er
selber bezeichnet das musikalische Tun seiner Kiki Band als "Heavy
Metal Bebop" oder "eklektischen Rock im
Jazz-Gewand". Gewiss ist: Hier wird kein solistischer Vorstoss
toleriert, bei dem kein Schweissbächlein fliesst. (ane)
Reitschule Dachstock Sonntag, 25. September, 20 Uhr.
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Bund 22.9.11
La Caravane Passe
Klasse statt Bierseligkeit
Wie der Wilde Osten singt und feiert, ist in Bern dank der
Party-Reihe Wild Wild East einschlägig bekannt. Für die
neueste Austragung ist eine Deluxe-Gypsy-Band aus Frankreich geladen:
La Caravane Passe machen Musik, die sich in Sachen Gauditum und
Bierseligkeit nicht im tiefroten Bereich abspielt, dafür gibts
neckische Entlehnungen aus Dub und Elektro-Folklore - auf dem neusten
Tonwerk hat etwa Rachid Taha mitgewirkt. (ane)
Reitschule Dachstock Fr, 23. 9., 22 U
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Bund 22.9.11
"Bollywood Bandwagon"
Getanzte Küsse in der Puppenstube
Mit Bollywood assoziiert man gemeinhin komplexes Paarverhalten,
Musical-Kampfszenen, getanzte Küsse und ganz viel Farbe. All dies
plus ein kritischer Blick hinter den ganzen Eskapismus bietet das
Stück "Bollywood Bandwagon", eine indische
Puppentheater-Performance von Anurupa Roy and Group. Hauptdarsteller
sind Mensch-Puppen, deren Aktivitäten zeitgleich auf Leinwand
gebracht werden. (ane)
Tojo Theater Do, Fr; 22., 23. 9., 20.30 Uhr.
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BZ 22.9.11
Puppentheater
Indisch
Ein Abend mit den klassischen Bollywood-Zutaten im Tojo-Theater:
Dreiecksbeziehungen, Familienrivalität, Schurken, Handlanger,
Kampfszenen, Liebeslieder und Tanznummern. Nur werden die Szenen hier
von Puppen in Richtung einer Kamera gespielt, die das Geschehen
zeitgleich auf eine Leinwand projiziert. "Bollywood
Bandwagon" ist eine Puppentheater-Performance der besonderen
Art.pd
Puppentheater-Performance:
Do., 22., und Fr. 23. 9., 20.30 Uhr, Tojo Theater, Bern.
www.tojo.ch.
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Weltwoche 22.9.11
Kommentar
Doppelte Fahnenflucht
Von Philipp Gut
Eingebürgerte Secondos wollen das Schweizerkreuz abschaffen. Ist
das ernsthafte Politik? Oder eine
Provokation à la SVP? Weder noch. Vor allem ist es ein Eigentor.
Die Meldung hatte News-Wert. "Adieu, Kreuz: Secondos wollen
eine neue Schweizer Flagge", titelte die Zeitung Sonntag in ihrer
letzten Ausgabe. Das Schweizerkreuz solle abgeschafft werden. Das
fordert Secondos Plus, ein Verein, der sich als Lobbyorganisation
für Migranten versteht und in die Politik drängt. Mitglieder
von Secondos Plus kandidieren in mehreren Kantonen für den
Nationalrat.
"Die Schweizer Flagge entspricht der heutigen,
multikulturellen Schweiz nicht mehr", sagt Ivica Petrusic,
Vizepräsident von Secondos Plus. Als neues Nationalwappen brachte
Petrusic die Fahne der Helvetischen Republik von 1799 ins Spiel - eine
Trikolore nach französischem Vorbild, in den Farben Grün,
Rot, Gelb und mit dem Text "République
helvétique". Das war Programm: Die Helvetische Republik
war ein Satellitenstaat Napoleons. Die französische
Revolutionsarmee hatte die Alte Eidgenossenschaft hinweggefegt. Ein
zentralistischer Funktionärsstaat nach des Feldherrn Gnaden trat
an ihre Stelle.
Die "Attacke auf das Schweizerkreuz" (20 Minuten)
löste heftige Reaktionen bei Politikern, Medien und
Leserbriefschreibern aus. Wenig überraschend: Zu abwegig ist der
Vorstoss der Migranten. Eher unerwartet war hingegen, wie die Urheber
der Aufregung reagierten: Sie krebsten zurück. Secondos Plus wolle
das Schweizerkreuz "nicht abschaffen". Die Sonntagspresse
habe eine "verzerrte Story" in Umlauf gebracht, hiess es in
einer Mitteilung.
Dem widersprechen die Aussagen, die Vizepräsident Petrusic
zuvor in den Medien gemacht hatte. "Das Schweizerkreuz ist ein
Zeichen des Christentums. [. . .] Es braucht also neue Symbole, womit
sich alle in der Schweiz identifizieren können", gab er der
Zeitung 20 Minuten zu Protokoll. Offenbar bekam Petrusic kalte
Füsse, überrollt von der Wirkung seiner Idee und der medialen
Dynamik.
Zyniker vermuten, die Migranten hätten bloss provozieren und
sich damit Aufmerksamkeit im Wahlkampf sichern wollen - nach dem
Vorbild der SVP, die sie als ihren natürlichen politischen Gegner
betrachten. Doch offensichtlich ist das nicht der Fall. Eine
Provokation, die sich vor sich selber fürchtet, beraubt sich ihrer
Wirkung.
Zeitgleich mit dem Wirbel um die Schweizerkreuz-Posse stattete
der türkische Präsident Abdullah Gül der Bundesrepublik
einen Besuch ab. Dabei kritisierte er, dass Deutschland von den
Immigranten verlangt, die Landessprache zu beherrschen. Kein
Schweizerkreuz, kein Deutsch: Sind das die richtigen Strategien
für eine gelingende Integration? Mit ihrer doppelten Fahnenflucht
- weg vom Schweizerkreuz und weg vom eigenen Mut - haben sich Petrusic
und seine Mitstreiter ins Offside manövriert.
Für die Nationalratswahlen, kündigte Secondos Plus im
Frühjahr an, wollten sie "eigene Kandidaten"
aufstellen. Eigene? Ein Blick auf die Listen zeigt, dass die Migranten
ausschliesslich linken bis sehr linken Parteien angehören. Sie
kandidieren für die SP, die Jungsozialisten, die Grünen und
sogar für die Alternative Linke (wie Celeste Ugochukwu,
Koordinator Afrika-Diaspora Schweiz, im Kanton Bern).
Am Freitag dieser Woche kürt Secondos Plus die
"ausländerfreundlichste Gemeinde" der Schweiz. Die
Verleihung findet im linksalternativen Kulturzentrum Reitschule in Bern
statt. Gegen die ständige "Hetze der Rechten" und in "Zeiten, in
denen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit immer
salonfähiger werden", wolle man ein "positives "Zeichen" setzen.
Sind die Schweizer ein Volk von Salon-Rassisten? Blasen sie zum
Angriff auf Ausländer? Sicher ist: Die pauschalen Vorurteile
bilden eins zu eins linke Rhetorik ab. Ob sie der Intergration dienen,
bleibt fraglich.
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BZ 21.9.11
Bollywood im Puppenformat
Theater. Ein Abend mit den klassischen Bollywood-Zutaten:
Dreiecksbeziehungen, Familienrivalitäten, Schurken, Handlanger,
Kampfszenen, Liebeslieder und Tanznummern auf einer großen
Leinwand. Nur werden die Szenen hier von Puppen vor einer Kamera
gespielt, die das Geschehen zeitgleich auf eine Leinwand projiziert.
Und auch die Vorgänge hinter der Bühne sind zu sehen - jene,
die die Mumbaier Filmindustrie lieber verborgen hält.pd
Mittwoch, Donnerstagund Freitag, je 20.30 Uhr, Tojo Theater Reitschule
Bern, www.tojo.ch.