MEDIENSPIEGEL 19. - 25. SEPTEMBER 2011

Bund 24.9.11

Reitschule und Polizei werfen sich Gewalt vor

Am Donnerstagabend kam es in der Reitschule nach der Verhaftung eines Mannes zu einer Auseinandersetzung zwischen Zivilbeamten und Reitschülern. Während die Polizei mitteilt, Zivilfahnder seien massiv angegriffen worden, sagen die Reitschüler, Gewalt sei einzig von den Polizisten der Spezialeinheit Krokus ausgegangen. Ein Video, das dem "Bund" vorliegt, zeigt keine Tätlichkeiten gegen Polizisten. (tik) - Seite 23

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Reitschule und Polizei bezichtigen sich gegenseitig der Gewalt

Die Polizei soll am Donnerstag in der Reitschule "massiv angegriffen" worden sein. Doch ein Video stützt die Darstellung der Reitschule.

Timo Kollbrunner

"Polizisten in Reitschule angegriffen und festgehalten", teilte die Kantonspolizei gestern mit. Sie schildert die Vorkommnisse vom Donnerstagabend um 18.30 Uhr folgendermassen: Zwei Zivilfahnder seien in der Reitschule "massiv angegriffen" worden, als sie "eine verdächtige Person" verhaftetet hätten. Der Mann selbst habe keine Gegenwehr geleistet. Doch die Polizisten seien "durch anwesende Drittpersonen bedrängt und auch am Verlassen der Örtlichkeit gehindert worden". Im Innenhof seien die Polizisten "tätlich angegangen" worden, weshalb sie Verstärkung angefordert hätten. Es sei ihnen gelungen, eine Person anzuhalten, welche "mit den Fäusten auf die Polizisten eingeschlagen hatte". Die Polizisten seien dann "von 30 bis 40 Personen massiv bedrängt" worden, es sei auf sie eingetreten worden. Erst durch Reizstoff-Einsatz sei es gelungen, die Personen auseinanderzutreiben.

Keine Angriffe auf Polizisten

Die Mediengruppe der Reitschule zeichnet ein ganz anders Bild der Vorkommnisse. Sie gelangte gestern - noch vor der Polizei - von sich aus an den "Bund", weil sie den Polizeieinsatz als absolut unverhältnismässig betrachtet und sagt, Gewalt sei einzig von den Zivilbeamten ausgegangen. Die Reitschüler belegen ihre Version mit einem Video - gedreht von einem Gast. Die Mediengruppe will das Video am Montag veröffentlichen. Der "Bund" hat es bereits gesehen.

Zu Beginn liegt ein junger Mann in Handschellen am Boden. Ob der Reitschüler vorher tatsächlich auf Polizisten eingeschlagen oder sich lediglich verbal gegen die vorhergehende Verhaftung gewehrt hat, wie die Mediengruppe beteuert, ist nicht eruierbar. Als die Zivilpolizisten den Mann aufrichten, klammern sich vier oder fünf Reitschüler an ihn, um eine Abführung zu verhindern. Es gibt ein Gedränge, ein Gezerre, ein Zivilpolizist fordert per Telefon Verstärkung an. Doch die Lage scheint recht ruhig, von einem massiven Bedrängen der Beamten durch 30 bis 40 Personen kann keine Rede sein. Hektischer wird es erst, als ein Zivilbeamter einer Frau, die sich am Verhafteten festhält, mit der Hand ins Gesicht fährt. "Schlag sie nicht", schreit der Reitschüler in Handschellen, worauf ihn der Zivilpolizist würgt. Nun gibt es Tumulte, ein Polizist geht einen Mann an, ein anderer wird von einem Zivilbeamten aus dem Knäuel gezogen, während ihm ein zweiter Polizist Reizgas ins Gesicht zu sprayen scheint - warum, ist nicht ersichtlich. Als die Polizisten die beiden Verhafteten abtransportieren, versetzt ein Zivilbeamter einem Mann unvermittelt einen Kniestoss. Dann verlassen die mittlerweile acht Zivilpolizisten die Reitschule. Auf dem Video ist kein tätlicher Angriff gegen einen Polizisten zu erkennen.

Die Reitschule verurteile den Polizeieinsatz gestern Abend "aufs Schärfste". Sie schreibt, die Darstellungen der Geschehnisse vonseiten der Polizei "entbehren jeglicher Grundlage und sind als Schutzbehauptung zur Rechtfertigung des gestrigen unverhältnismässigen Polizeieinsatzes zu werten". Die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule Bern (Ikur) werde mit einer Aufsichtsbeschwerde gegen die fehlbaren Beamten vorgehen. "Die gestrigen Übergriffe von Zivilfahndern gegen Reitschüler stellen einen neuen Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Reitschule und Polizei dar", schreibt die Mediengruppe. Auch die Junge Alternative kritisierte in einer Mitteilung "das brutale und unverhältnismässige Vorgehen" der Spezialeinheit Krokus wie auch "die lügengetränkte Medienmitteilung der Kantonspolizei". Der verhaftete Reitschüler wurde gestern gegen Abend aus der Haft entlassen und wird gemäss der Polizei unter anderem wegen versuchter Körperverletzung und Gewalt gegen Beamte verzeigt. Der 29-jährige Nigerianer, der als Erster verhaftet wurde, wird wegen illegalen Aufenthalts angezeigt.

Im Stadtrat wird die Reitschule demnächst wieder zu reden geben. Im November wird er über den mit dem Gemeinderat neu ausgehandelten Leistungsvertrag befinden, der im Parlament auf Widerstand stösst.

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BZ 24.9.11

Zwei Polizisten in der Reitschule angegriffen

Stadt Bern. Bei einem Einsatz von Zivilfahndern sind in der Reitschule Polizisten angegriffen und verletzt worden. Die Reitschule sagt, die Aggressionen seien von der Polizei ausgegangen.

Ein Polizeieinsatz von Zivilfahndern in der Reitschule hat am Donnerstagabend mit einer heftigen Auseinandersetzung und verletzten Polizisten geendet. Zivilfahnder hatten einen Mann kontrolliert, der ihnen verdächtig schien. Im Innern der Reitschule konnten sie ihn schliesslich festhalten. Daraufhin kam es zu einem Gerangel, wobei die Fahnder laut Polizei massiv bedrängt und leicht verletzt worden seien. Erst dank der Unterstützung von weiteren Polizisten hätten die Fahnder aus der Reitschule flüchten können. Die Sichtweise der Reitschule decke sich "in keiner Weise" mit jener der Polizei, meldet die Reitschule. Die Fahnder hätten den Mann in die Reitschule getrieben. Dort seien die Aggressionen "alleine von der Polizei ausgegangen". Einer der Polizisten habe einen Reitschule-Gast angegriffen. Die Reitschule-Betreiber wollen am Montag Videomaterial vom Vorfall veröffentlichen. "Im Bereich Sicherheit versagt die Reitschule", sagt Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP). Er könne die Reitschule und ihre "Pseudodistanzierungen" nicht mehr ernst nehmen. Die Ausschreitungen kommen zu einem heiklen Zeitpunkt: Der Stadtrat entscheidet nach den Herbstferien über den Leistungsvertrag.wrs Seite 3

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Reitschule - Polizisten angegriffen

Reitschule und Polizei widersprechen sich

Am Donnerstagabend ist es in der Reitschule zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Nach einem Einsatz von Zivilfahndern eskalierte die Situation im Innenhof. Polizisten wurden angegriffen und verletzt. Die Reitschule stellt sich auf den Standpunkt, die Aggression sei allein von den Fahndern ausgegangen.

Kurz nach 18 Uhr seien am Donnerstag zwei Zivilfahnder der Kantonspolizei auf der Berner Schützenmatte auf eine verdächtige Person aufmerksam geworden, so beschreibt die Polizei den Beginn des umstrittenen Vorfalls in ihrer gestern verschickten Medienmitteilung. Dieser Verdächtige sei zur Reitschule geflüchtet. Dort hätten ihn die Fahnder anhalten können, und der Mann habe zuerst auch keine Gegenwehr geleistet. Dafür seien die Zivilpolizisten bedrängt und daran gehindert worden, den Ort zu verlassen. Das sieht man bei der Reitschule anders: Laut deren Mediengruppe flüchtete der Mann nicht, sondern wurde von den Fahndern ins Restaurant Sous le Pont getrieben und auf der Toilette festgenommen.

Gerangel mit 40 Personen

Im Innenhof eskalierte die Situation. Die Fahnder seien von einer grösseren Gruppe "tätlich angegangen" worden, sagt die Polizei. Nach Darstellung der Reitschule ging die Aggression von einem der Fahnder aus. Dieser habe "äusserst aggressiv" reagiert, als er von Gästen aufgefordert worden sei, das Gebäude zu verlassen. Beim Gerangel sei ein Reitschüler gewürgt und in Handschellen gelegt worden. Die Polizei forderte schliesslich Verstärkung an. Diese kam durch einen Nebeneingang, weil das Grosse Tor verschlossen war. Die Polizisten hielten einen Mann fest, der mit den Fäusten sie einschlug. Daraufhin seien die Einsatzkräfte von 30 bis 40 Personen massiv bedrängt worden, so die Polizei. Es kam zu einem Handgemenge. Reitschüler hätten auf die Polizisten eingetreten. Die Reitschule wiederum schreibt, dass sich etwa 5 Personen am Festgenommenen "festgeklammert" hätten, um "gewaltfrei die willkürliche und unverhältnismässige Verhaftung" zu verhindern. Weitere Personen hätten sich verbal geäussert. Die Polizei setzte schliesslich Reizstoffspray ein, um die Personen auseinanderzutreiben. Unter dem Schutz der alarmierten Verstärkung seien die Polizisten letztlich aus der Reitschule "geflüchtet". Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. 2 Personen wurden verhaftet. Ein 29-Jähriger aus Nigeria wird wegen illegalen Aufenthalts verzeigt, ein 25-jähriger Schweizer wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung und Freiheitsberaubung.

Gegen Mitternacht forderten rund 50 teils vermummte Personen vor der Polizeiwache am Waisenhausplatz die Freilassung des verhafteten Schweizers. Gegen 2 Uhr zogen sich alle zur Reitschule zurück, danach blieb es laut Polizeiangaben ruhig.

Ein Gast hat den Vorfall gemäss Angabe der Reitschule gefilmt. Am Montag soll der Film veröffentlicht werden. Die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule Bern (Ikur) kündete eine Aufsichtsbeschwerde gegen "die fehlbaren Beamten" an. wrs/mm

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Vertrag droht erneut zu scheitern

Nach der jüngsten Eskalation droht der Leistungsvertrag zwischen der Stadt und der Reitschule im Parlament erneut zu scheitern.

Die jüngsten Ausschreitungen in der Berner Reitschule kommen zu einem politisch heiklen Zeitpunkt: Noch ist der Leistungsvertrag zwischen der Stadt und den Reitschule-Betreibern (Ikur) nicht vom Parlament abgesegnet worden. Der Vertrag sieht vor, dass die Stadt die Reitschule von 2012 bis 2015 mit jährlich 380 000 Franken unterstützt.

Einen ersten Entwurf hatte der Stadtrat im Frühling zurückgewiesen. Der Hauptgrund: Die Fragen zur Sicherheit in der Reitschule und zur Zusammenarbeit mit den Behörden waren für eine Mehrheit nicht befriedigend geregelt. Nach den Herbstferien kommt die vom Gemeinderat und der Ikur überarbeitete und unterschriebene Fassung vor den Stadtrat. Wie eine Umfrage bei den Fraktionen zeigt, droht der Vertrag erneut zu scheitern.

Die FDP wird den Leistungsvertrag ablehnen, wie Fraktionspräsident Bernhard Eicher sagt.

SVP-Fraktionspräsident Roland Jakob bläst ins gleiche Horn.

Das Zünglein an der Waage werden die Mitteparteien spielen. Michael Köpfli, Fraktionspräsident GLP, findet Gewalt grundsätzlich inakzeptabel - egal ob vonseiten der Reitschule oder der Polizei. Vonseiten BDP/CVP tönt es ähnlich.

Für SP und GB/JA wird sich nichts ändern: Beide Fraktionen werden für den Vertrag stimmen. So sagt Hasim Sancar, Fraktionspräsident GB/JA: "Die Reitschule zieht verschiedene Menschen an."mm/jek/tob

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"Der Stadtrat kann ein Zeichen setzen"

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) hat genug von "Pseudodistanzierungen" der Reitschule von Chaoten. Wenn die Reitschule ihr Sicherheitsproblem nicht in den Griff bekomme, müsse die Stadt andere Saiten aufziehen.

Reto Nause, Polizisten werden in der Reitschule angegriffen und verletzt. Was sagen Sie als städtischer Sicherheitsdirektor dazu?

Reto Nause: Das ist unentschuldbar. Die Leute, welche die Polizei angegriffen haben und später vermummt durch die Stadt zogen, haben kriminell gehandelt. Ich verurteile das aufs Schärfste.

Was hat dieser Vorfall für Kon-sequenzen?

Die Untersuchungsbehörden müssen alles daransetzen, dass diese Chaoten zur Verantwortung gezogen werden.

Und was macht die Stadt?

Für mich ist der Zeitpunkt da, wo wir klipp und klar sagen müssen: Im Bereich Sicherheit versagt die Reitschule. Sie nimmt ihre Verantwortung nicht wahr. Die Reitschule hat keinen Sicherheitsdienst, wie sie immer beteuert. Bezeichnenderweise nennt sie ihren Sicherheitsdienst "Wellnessteam".

Im Leistungsvertrag zwischen der Stadt und der Reitschule ist doch aber klar festgehalten, dass der "Sicherheitsverantwortliche" der Reitschule mit der Polizei kooperieren muss.

Das geschieht offensichtlich nicht. Im Gegenteil: Die Polizei wird aktiv an ihrer Arbeit gehindert. Damit nicht genug: Später versuchten 40 bis 50 Personen von der Reitschule aus, einen Saubannerzug durch die Stadt zu starten. Ich kann die Reitschule und ihre Pseudodistanzierungen nicht mehr ernst nehmen. Die Reitschule distanziert sich von Gewalt und lässt es zu, dass auf dem Dach der Schriftzug "Welcome to hell" prangt.

Offensichtlich kommt die Reitschule damit durch. Reagiert nun der Gemeinderat?

Die Reitschule muss reagieren. Sie braucht einen professionellen, externen Sicherheitsdienst, der mit der Polizei zusammenarbeitet.

Und wenn die Reitschule nicht kooperiert?

Dann müssen wir über Verwaltungszwang diskutieren. Jeder andere Betrieb hätte mit weitgehenden Massnahmen zu rechnen, wenn es dauernd solche Probleme gäbe. Wenn die Reitschule nicht endlich beweist, dass sie gewillt ist, die Auflagen umzusetzen, müssen wir den Betrieb mit Auflagen einschränken.

Der Stadtrat muss den Leistungsvertrag noch absegnen. Was erwarten Sie?

Der Stadtrat hat es in der Hand, ein Zeichen zu setzen.

Interview: Mirjam Messerli

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Der Kredit wird dummdreist verzockt

Als wohl schweizweit letztes Relikt der autonomen Jugendbewegung der Achtzigerjahre pflegt und hätschelt die rot-grüne Stadt Bern ihre Reitschule als Raum, in dem Sonderrecht gilt. Nüchtern betrachtet muss allerdings festgestellt werden, dass das Experiment Reitschule sein Verfall- datum überschritten hat. Im Gegensatz zu anderen autonomen Jugendzentren ist die Berner Variante nie erwachsen geworden. Sie wird von Drogendealern und radikalen Anhängern des Schwarzen Blocks schamlos als ausserhalb des Gesetzes stehende Fluchtburg missbraucht. Das ist schade für den dort angesiedelten Kulturbetrieb. Aber solange sich dieser nicht von Kriminellen distanziert, sitzt er im selben Boot. Selbst das endlos tolerante Berner Stadtparlament wird sich nach dem jüngsten Vorfall gut überlegen müssen, ob ein Ort, an dem Polizisten das Gesetz nicht mehr durchsetzen können, weiterhin mit 380 000 Steuerfranken pro Jahr alimentiert werden soll. Die Stadtregierung hat sich eben erst für den neuen Leistungsvertrag ausgesprochen und wiederum auf ein konkretes Sicherheitskonzept verzichtet. Das soll verstehen, wer kann. Die politischen Mütter und Väter, die ihr Refugium des Klassenkampfes verteidigen, als wäre es das Heimatmuseum ihrer revolutionären Jugend, berufen sich auf die Volksabstimmungen zugunsten der Reitschule. Die Reitschule hat tatsächlich Kredit beim Stimmvolk. Aber der wird gerade dummdreist verzockt.

Mail: michael.hug@ bernerzeitung.ch

Diskussion: blog.bernerzeitung.ch/ leserblog

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derbund.ch 23.9.11
http://www.derbund.ch/bern/Zivilfahnder-in-der-Reitschule--Polizei-im-Clinch-mit-IKuR/story/11725653

Zivilfahnder in der Reitschule - Polizei im Clinch mit IKuR

sda / gbl

Ein Polizei-Einsatz in der Berner Reitschule lässt die Wogen hochgehen. Nach Darstellung der Polizei wurden zwei Zivilfahnder verprügelt - die Reitschul-Betreiber entgegnen, Tätlichkeiten seien einzig von den Polizisten ausgegangen.

Für die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) ist mit den Vorkommnissen vom Donnerstagabend "ein neuer Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Polizei und Reitschule" erreicht. Die IKuR kündigte eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Beamten an.

Die Polizei verzeigte ihrerseits einen 25-jährigen Schweizer wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung ermittelt.

Der Streit begann am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr. Laut Polizei hatten zwei Zivilfahnder auf der Schützenmatte einen Mann entdeckt, der ihnen verdächtig erschien. Er sei "gezielt in Richtung Reitschule" geflüchtet, die Polizisten seien ihm gefolgt und hätten ihn im Innern der Reitschule festhalten können.

Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am Verlassen der Reitschule gehindert worden. Im Innenhof seien die Fahnder dann von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen worden.

30 bis 40 Personen hätten die Fahnder massiv bedrängt, "aus der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten". Um die Personen auseinander zu treiben, habe man Reizstoffspray eingesetzt. Die beiden Fahnder seien bei dem Handgemenge leicht verletzt worden und hätten die Reitschule erst verlassen können, als zusätzliche Polizisten zu Hilfe geeilt seien.

Reitschule widerspricht

Die Darstellung der Polizei enthalte zahlreiche falsche Angaben, entgegneten die Reitschul-Betreiber in einem Communiqué. So sei der Verdächtige nicht geflüchtet, sondern von den Fahndern in die Reitschule gedrängt worden.

Nach der Festnahme des Verdächtigen hätten Reitschul-Gäste die Fahnder lediglich aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Einer der Polizisten habe darauf einen "Reitschüler" tätlich angegriffen. "Tätlichkeiten gingen alleine von Seiten der Polizei aus."

Ein geistesgegenwärtiger Gast habe die Vorkommnisse weitgehend gefilmt, teilten die Reitschul-Betreiber mit. Sie wollen das Video am Montag an einer Medienorientierung veröffentlichen.

Nachspiel in der Nacht

Die Aktion hatte noch ein Nachspiel: Spät in der Nacht zogen mehrere Dutzend Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Laut Polizei griffen die teils Vermummten unterwegs ein Patrouillenfahrzeug an und forderten die Freilassung des Schweizers. Erst um etwa 2 Uhr war Ruhe.

Beim "verdächtigen Mann", den die Fahnder ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen 29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt.

Heikler Zeitpunkt

Die Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch heiklen Zeitpunkt. Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu ausgehandelten Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament weitergeleitet.

Ein erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden. Der zweite Entwurf stösst im Parlament wegen offener Sicherheitsfragen ebenfalls auf Widerstand.

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bernerzeitung.ch 23.9.11
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/Reitschule-widerspricht-Polizei--Gewalt-ging-von-Fahndern-aus/story/13271069

Reitschule widerspricht Polizei - "Gewalt ging von Fahndern aus"

sda / js

Ein Polizei-Einsatz in der Berner Reitschule lässt die Wogen hochgehen. Nach Darstellung der Polizei wurden zwei Zivilfahnder verprügelt - die Reitschul-Betreiber entgegnen, Tätlichkeiten seien einzig von den Polizisten ausgegangen.

Für die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) ist mit den Vorkommnissen vom Donnerstagabend "ein neuer Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Polizei und Reitschule" erreicht. Die IKuR kündigte eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Beamten an.

Die Polizei verzeigte ihrerseits einen 25-jährigen Schweizer wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung ermittelt.

Verdächtiger flüchtete in die Reitschule

Der Streit begann am Donnerstagabend kurz nach 18 Uhr. Laut Polizei hatten zwei Zivilfahnder auf der Schützenmatte einen Mann entdeckt, der ihnen verdächtig erschien. Er sei "gezielt in Richtung Reitschule" geflüchtet, die Polizisten seien ihm gefolgt und hätten ihn im Innern der Reitschule festhalten können.

Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am Verlassen der Reitschule gehindert worden. Im Innenhof seien die Fahnder dann von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen worden.

30 bis 40 Personen hätten die Fahnder massiv bedrängt, "aus der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten". Um die Personen auseinander zu treiben, habe man Reizstoffspray eingesetzt. Die beiden Fahnder seien bei dem Handgemenge leicht verletzt worden und hätten die Reitschule erst verlassen können, als zusätzliche Polizisten zu Hilfe geeilt seien.

Reitschule widerspricht

Die Darstellung der Polizei enthalte zahlreiche falsche Angaben, entgegneten die Reitschul-Betreiber in einem Communiqué. So sei der Verdächtige nicht geflüchtet, sondern von den Fahndern in die Reitschule gedrängt worden.

Nach der Festnahme des Verdächtigen hätten Reitschul-Gäste die Fahnder lediglich aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Einer der Polizisten habe darauf einen "Reitschüler" tätlich angegriffen. "Tätlichkeiten gingen alleine von Seiten der Polizei aus."

Ein geistesgegenwärtiger Gast habe die Vorkommnisse weitgehend gefilmt, teilten die Reitschul-Betreiber mit. Sie wollen das Video am Montag an einer Medienorientierung veröffentlichen.

Nachspiel in der Nacht

Die Aktion hatte noch ein Nachspiel: Spät in der Nacht zogen mehrere Dutzend Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Laut Polizei griffen die teils Vermummten unterwegs ein Patrouillenfahrzeug an und forderten die Freilassung des Schweizers. Erst um etwa 2 Uhr war Ruhe.

Beim "verdächtigen Mann", den die Fahnder ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen 29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt.

Heikler Zeitpunkt

Die Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch heiklen Zeitpunkt. Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu ausgehandelten Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament weitergeleitet.

Ein erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden. Der zweite Entwurf stösst im Parlament wegen offener Sicherheitsfragen ebenfalls auf Widerstand.

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20min.ch 23.9.11
http://www.20min.ch/news/bern/story/Polizisten-in-Berner-Reitschule-verpruegelt-13271073

Nach Verfolgung

Polizisten in Berner Reitschule verprügelt

Am Donnerstagabend haben zwei Polizisten einen verdächtigen Mann bis in die Reitschule verfolgt. Im Innenhof sind sie von 30 bis 40 Personen bedrängt und getreten worden.

Im Berner Kulturzentrum Reitschule sind am Donnerstagabend zwei Zivilfahnder der Kantonspolizei festgehalten und verprügelt worden. Erst nachdem Verstärkung eingetroffen war, gelang den beiden Polizisten die Flucht aus dem Gebäude. Das teilte die Kantonspolizei Bern am Freitag mit. Nach ihren Angaben waren die zwei Fahnder kurz nach 18 Uhr auf der Schützenmatte auf einen Mann aufmerksam geworden, der ihnen verdächtig erschien.

Der Mann sei "gezielt in Richtung Reitschule" geflüchtet, die Polizisten seien ihm gefolgt und hätten ihn schliesslich festhalten können. Der Mann habe zunächst keine Gegenwehr geleistet, doch seien die Polizisten plötzlich von Drittpersonen bedrängt und am Verlassen der Reitschule gehindert worden.

Eskalation im Innenhof

Die Situation eskalierte laut Polizei schliesslich im Innenhof. Dort seien die Beamten von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen worden. Die angeforderte Verstärkung habe durch einen Nebeneingang in die Reitschule gelangen müssen, weil das grosse Tor verschlossen worden sei.

Die beiden Fahnder seien ihrerseits von 30 bis 40 Personen massiv bedrängt worden, "aus der Menge wurde auf die Polizisten eingetreten". Erst durch den Einsatz von Reizstoffspray und mit Hilfe der zusätzlichen Polizisten konnten die beiden Fahnder "die Reitschule fluchtartig verlassen". Sie seien leicht verletzt worden.

Provokantes Auftreten

Eine Leserreporterin, die sich nicht regelmässig in der Reitschule aufhält, am Donnerstagabend aber dort gegessen hatte, konnte die Ereignisse aus zwei Metern Entfernung beobachten. Die Polizisten seien äusserst provokant aufgetreten. "Eine Frau versuchte zu vermitteln, aber die Polizisten haben sie einfach weggestossen", sagte sie gegenüber 20 Minuten Online. Auch bei der Verhaftung des Verdächtigen seien die Fahnder unverhältnismässig vorgegangen. "Sie haben ihn auf den Boden gedrückt, obwohl er sich gar nicht gewehrt hat."

Als die Situation eskalierte, sei sie ins Innere geflüchtet. "Es kam zu einer Auseinandersetzung, aber es waren deutlich weniger als 40 Personen, die auf die Polizisten eingeprügelt haben."

Mann verhaftet

Ein Mann, der mit den Fäusten auf die Polizisten eingeschlagen haben soll, wurde festgenommen. Der 25-jährige Schweizer wird verzeigt wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung ermittelt.

Die Aktion hatte noch ein nächtliches Nachspiel: Kurz vor Mitternacht zogen laut Polizei 40 bis 50 Personen Richtung Polizeiwache am Waisenhausplatz. Unterwegs griffen sie ein Patrouillenfahrzeug an. Die teils vermummten Personen forderten die Freilassung des Schweizers.

Erst kurz nach 2 Uhr zogen sich die Aktivisten in die Reitschule zurück. Zu weiteren Vorfällen kam es laut Polizei nicht. Beim "verdächtigen Mann", den die Fahnder ursprünglich im Visier hatten, handelt es sich um einen 29-jährigen Nigerianer. Er wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt.

Heikler Zeitpunkt

Die Vorfälle in der Reitschule kommen zu einem politisch heiklen Zeitpunkt. Die Stadtregierung hat vor kurzem den neu ausgehandelten Leistungsvertrag mit dem Kulturzentrum ans Parlament weitergeleitet.

Ein erster Entwurf war vom Stadtrat zurückgewiesen worden. Der zweite Entwurf stösst im Parlament wegen offener Sicherheitsfragen ebenfalls auf Widerstand.

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Aufsichtsbeschwerde gegen Polizisten

Die Betreiber des Berner Kulturzentrums Reitschule widersprechen der Kantonspolizei: Die Vorkommnisse vom Donnerstagabend würden im Polizeicommuniqué falsch dargestellt, hielt die Mediengruppe Reitschule am Freitag fest. "Die Darstellungen der Polizei entbehren jeglicher Grundlage und sind als Schutzbehauptung zur Rechtfertigung des unverhältnismässigen Polizeieinsatzes zu werten", heisst es weiter.

Zum Beweis wollen die Reitschul-Betreiber am Montag Filmaufnahmen vom Einsatz veröffentlichen. Ein geistesgegenwärtiger Gast habe die Vorkommnisse auf Video dokumentiert, heisst es. Die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) kündigte zudem eine Aufsichtsbeschwerde "gegen die fehlbaren Beamten" an.


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police.be.ch 23.9.11

Stadt Bern: Polizisten in Reitschule angegriffen und festgehalten

23. September 2011

pkb. Bei einer Personenkontrolle sind am Donnerstagabend Kantonspolizisten in der Berner Reitschule massiv angegriffen worden. Erst Dank dem Einsatz weiterer Kräfte gelang es ihnen, das Gebäude fluchtartig zu verlassen. Zwei Personen wurden festgenommen. Im Nachgang kam es zu einem Protestzug, bei dem die Freilassung eines Angehaltenen gefordert wurde.

Die beiden Zivilfahnder der Kantonspolizei waren am Donnerstag, 22. September 2011, kurz nach 1800 Uhr auf der Schützenmatte auf eine verdächtige Person aufmerksam geworden. Der Mann ergriff daraufhin gezielt die Flucht in Richtung Reitschule, wo er schliesslich angehalten werden konnte. Dabei leistete er zunächst keine Gegenwehr. Die Polizisten wurden in Folge aber durch anwesende Drittpersonen bedrängt und auch am Verlassen der Örtlichkeit gehindert.

Die Situation eskalierte schliesslich im Innenhof der Reitschule und die Polizisten wurden von einer grösseren Gruppe tätlich angegangen. Sie forderten daraufhin Verstärkung an, welche durch einen Nebeneingang in die Reitschule gelangen musste, da das grosse Tor verschlossen worden war. Es gelang, eine Person anzuhalten, welche mit den Fäusten auf die Polizisten eingeschlagen hatte. Schliesslich wurden letztere von 30 bis 40 Personen massiv bedrängt, es kam zu einem Handgemenge und es wurde aus der Menge heraus auf die Polizisten eingetreten. Erst durch den Einsatz von Reizstoffspray gelang es, die Personen auseinander zu treiben. Die Polizisten mussten schliesslich unter dem Schutz weiterer eingetroffener Kräfte die Reitschule fluchtartig verlassen. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.

Zwei Personen wurden in Haft genommen. Der 29-jährige Mann aus Nigeria wird wegen illegalem Aufenthalt verzeigt, ein 25-jähriger Schweizer wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, versuchter Körperverletzung, Hinderung einer Amtshandlung sowie Freiheitsberaubung. Zudem wird gegen Unbekannt wegen Freiheitsberaubung ermittelt.
Im Nachgang zur Aktion, kurz vor Mitternacht, zog schliesslich eine Gruppe von 40 bis 50 Personen von der Reitschule in Richtung der Polizeiwache am Waisenhausplatz. Auf dem Weg wurde ein Patrouillenfahrzeug angegriffen. Die teils vermummten Personen forderten daraufhin mehrmals lautstark die Freilassung des angehaltenen Schweizers und kündigten an, die Polizei werde sich auf eine lange Nacht einstellen müssen. Schliesslich zogen sich sämtliche Aktivisten kurz nach 0200 Uhr zurück in die Reitschule. Zu weiteren Vorfällen kam es nicht.

(mf)
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Bund 23.9.11

Vom Absturz in die Drogenberatung

Jak Meyer hat die Schattenseiten des Konsums von Partydrogen kennen gelernt. Heute gibt er seine Erfahrungen als Berater beim Präventionsprojekt "Rave it safe" weiter.

Rahel Bucher

"Ich weiss, wie es ist. Es kann eine riskante Angelegenheit sein", sagt Jak Meyer über den Konsum von Partydrogen. Er lacht verschmitzt und zieht am Joint. Aufs Kiffen werde er nie verzichten können, erzählt er nüchtern. Bei den Partydrogen dagegen kenne er seine Grenzen mittlerweile sehr gut. Bis dahin war es ein längerer Weg. Dieser führte über die Psychiatrie und ein Entzugsprogramm bis zur Mitarbeit bei Aware Dance Culture (ADC) - einem Verein, der Teil des szenennahen Präventionsprojekts "Rave it safe" von Contact-Netz ist. Das Präventionsprojekt wurde gestern im Rahmen der Fachtagung "Lebensweltorientierte Jugend- und Suchtarbeit" (siehe Kasten) in der Grossen Halle der Reitschule vorgestellt.

Bei "Rave it safe" arbeitet der 28-Jährige als sogenannter Peer. Das bedeutet so viel wie Gleichgesinnter. Mit den professionellen Sozialarbeitern von "Rave it safe" führt Jak Beratungseinsätze direkt an Partys durch. Hier kann er seine Erfahrungen weitergeben. "Damit sie anderen erspart bleiben."

Querbeet alles durchprobiert

Zum Beispiel die Schlaflosigkeit. Damit habe alles angefangen, erzählt Jak. "Oder nein, beginnen wir doch lieber beim ersten Drogenerlebnis", sagt er und sprudelt los: Gekifft habe er zum ersten Mal mit 14 Jahren. Mit 16 Jahren folgte der Konsum von "Pilzli". "Ein cooles Erlebnis", sagt Jak, und es sei normal, dass Jugendliche so was ausprobierten. "Doch man muss Bescheid wissen", sagt er, damit man Risiken und Gefahren einschätzen könne. Das ist auch das Ziel von "Rave it safe". Jak: "Wir wollen den bewussten Umgang mit Konsum von Drogen fördern, denn es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko." Ihm selbst hat ein derartiges Projekt in seiner Jugendzeit gefehlt. "Wenn ich mehr Bescheid gewusst hätte, dann . . .", er hält inne.

Zwischen 18 und 20 Jahren habe er eine "relativ intensive Zeit" erlebt, wie er betont. "Jedes Wochenende ging ich an Partys und habe querbeet alle Partydrogen durchprobiert." Pilzli, Ecstasy, LSD, Speed, GHB und dazu noch Gras; 20 bis 30 Joints am Tag. Dann kam die Schlaflosigkeit. Manchmal war er fünf Tage am Stück wach. Er habe nur so gesprudelt vor Ideen, wollte die Welt verändern und globale Partys organisieren. "Ich hatte das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein." Als Problem hat er diesen Zustand nie gesehen - im Gegenteil. Anders sein Umfeld: Seine Eltern waren es, die ihn zu einem Psychiater brachten. Gegen seinen Willen wurde Jak in die Waldau gebracht, Fürsorglicher Freiheitsentzug. Doch er hat Rekurs eingelegt und war nach sechs Tagen wieder draussen.

Nahe dran und mitten drin

Das Partyleben ging in die nächste Runde, bis er seine damalige Freundin kennen lernte. "Eine der wenigen Menschen, welche in dieser Zeit wirklich mit mir kommunizieren konnten", sagt Jak. Das Kommunizieren sei auch bei den "Rave it safe"-Einsätzen wichtig. Weil er und die anderen Peer-Mitarbeiter selber aus der Partyszene kämen, wüssten sie, wie sie ihre Klientel ansprechen könnten. "Wir sind nahe dran und können relativ viel verhindern", sagt Jak. Wenn er in einem Gespräch nicht weiter weiss, zieht er einen der Sozialarbeiter bei.

Es gibt auch Menschen, zu denen er den Zugang nicht findet. Deshalb erachtet er es als sinnvoll, dass die Teams bei den Einsätzen bunt gemischt sind. Bunt gemischt ist auch Jaks Erscheinung. Vor allem die orangen Haare, perfekt abgestimmt mit Hose und Jacke, stechen ins Auge. Knallige Farben sind sein Markenzeichen, wie er nebenbei erwähnt.

Sinnvolle Aufgabe gefunden

Er kann verstehen, wenn nicht alle Partygänger zu einem Gespräch bereit seien. "Ich habe damals auch auf niemanden gehört - ausser auf meine Freundin." Wieder einmal machte sie sich Sorgen, weil Jak von hohen Brücken ins Wasser springen wollte. "Ich hatte die fixe Idee, dass mir das etwas bringt", sagt er. Nach einem Besuch bei seinem Hausarzt folgte die zweite Erfahrung in der Waldau. Dieses Mal musste er fünf Monate bleiben. "Ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern", sagt Jak. Nach der Klinik kam er in ein Entzugsprogramm, das er jedoch schnell wieder abgebrochen hat. Zwar habe er ein Jahr lang nichts mehr konsumiert, aber es sei ihm so schlecht gegangen wie noch nie zuvor. Nach der Psychiatrie hatte er das Gefühl, nichts mehr zu haben. "Ich kam mir wie ein Versager vor." Fast ein Jahr dauerte es, bis er wieder er selbst war. Dank seinen Freunden habe er das Selbstvertrauen zurückgewonnen, und er schaffte es, seine Gestalterausbildung wieder in Angriff zu nehmen. Kurz vor der Abschlussprüfung haben der Stress und sein Drogenkonsum erneut zugenommen. Wieder überrollten ihn die Schlaflosigkeit und der Fürsorgliche Freiheitsentzug. Dieses Mal kam Jak für zwei Monate in die Klinik Bellelay im Jura.

Danach konnte er die Ausbildung abschliessen. Seine Erfahrungen als Multimediadesigner bringt er auch bei "Rave it safe" ein. Neben der Beratung ist er für die Dokumentation des Projekts zuständig. So ist er an den Partys jeweils mit Fotoapparat und Videokamera ausgerüstet, immer auf der Suche nach dem originellsten Partybild.

"Es reizt mich immer wieder mal, aber so weit will ich auf keinen Fall mehr kommen", sagt Jak, angesprochen auf seinen Konsum von Partydrogen. Dank den "Rave it safe"-Einsätzen könne er trotzdem noch an Partys gehen - einfach in einer anderen Rolle. "So habe ich eine sinnvolle Aufgabe und viele nette Menschen um mich." Und in seiner schrillen, orangen Kleidung fällt er auch als Drogenberater auf.

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Suchtarbeit. Bei den Aktionstagen stehen Jugendliche im Fokus

Alle zwei Jahre veranstaltet Contact-Netz Aktionstage, an denen ein Thema im Zentrum steht. Dieses Jahr ist dies die lebensweltorientierte Jugend- und Suchtarbeit. Die Lebensweltorientierung sieht die Suchtproblematik der Jugendlichen als Teil eines Systems wie der Familie, der Schule oder der Arbeitswelt, wie Jakob Huber, Geschäftsleiter von Contact-Netz, sagt. Die Unterstützung wird den jeweiligen Lebensverhältnissen angepasst. Neben der gestrigen Fachtagung, an welcher lebensweltorientierte Projekte vorgestellt und diskutiert wurden, steht heute der Peer-Ansatz im Vordergrund. Dieser ist laut Huber ein wichtiger Bestandteil der lebensweltorientierten Arbeit. Bei diesem Ansatz arbeiten professionelle Sozialarbeiter mit Menschen zusammen, die aus jener Szene kommen, die mit dem jeweiligen Projekt angesprochen werden soll. Bei "Rave it safe", einem Peer-Projekt von Contact-Netz etwa, werden junge Leute mit in die Präventionsarbeit einbezogen, die aus der Partyszene kommen und teilweise auch Drogenerfahrungen haben. "Die Arbeit mit Peers ist der Schlüssel zur Szene", sagt Huber. Wer sich für die Arbeit von "Rave it safe" interessiert, kann am Samstag, 24. September, ab 20.30 Uhr im Tojo-Theater einen Einblick erhalten. Neben dem Theater "Es isch meh aus bumbum" und Konzerten gibt es die Möglichkeit, sich mit den Mitarbeitern von "Rave it safe" zu unterhalten. (reh)

Weitere Infos: www.contactnetz.ch/events oder www.raveitsafe.ch

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BZ 23.9.11

Bollywood einmal ganz ungeschminkt

Puppentheater · Die Gruppe Katkatha aus Delhi blickt in "Bollywood Bandwagon" hinter die Kulissen der indischen Filmindustrie.

Bollywoodfilme sind seit geraumer Zeit angesagt bei uns im Westen, wo sie vor allem vom Exotikbonus profitieren. Höchste Zeit für eine Satire, muss sich die Gruppe Katkatha aus Delhi gesagt haben. Regisseurin Anurupa Roy dazu: "In Indien gibt es Leute, die sich mit Bollywoodfilmen stundenlang in eine schönere Realität träumen. Wir wollen hingegen zum Denken anregen." Das auf der Bühne gespielte und gleichzeitig auf eine Leinwand projizierte Geschehen wird ständig unterbrochen. Die Rahmengeschichte ist ein Drama rund um Liebe und Verrat. Die Binnengeschichte spielt hingegen auf dem Set, wo dieser Film gedreht wird, und nimmt den Starkult, die Eitelkeit der Darsteller und das Pathos der Story gehörig auf die Schippe. "Gedreht" wird ein Film voller Irrungen und Wirrungen: Ein Mann muss sein Land verlassen, weil jemand Drogen in seiner Fabrik versteckt hat. Sein eigener Sohn und sein Adoptivsohn verlieben sich in die gleiche Frau - doch am Ende siegt das Gute. Das skurrile Figurenarsenal besteht aus Puppen mit bemalten Gesichtern aus Holz sowie aus den Darstellern selbst, die sich die Marionetten kopflos um den Hals hängen, sodass die Illusion entsteht, sie wären selbst Puppen.

Lange lässt es sich in diesem Bollywoodstreifen nicht träumen. Gerade als sich das schöne Liebespaar vor dem eingeblendeten Eiffelturm küsst, ruft jemand "Cut". Plötzlich befindet man sich mitten im Trubel auf einem Bollywoodset. Fernsehinterviews, die aufgrund verfänglicher Fragen abgebrochen werden, das Rumgezicke einer Diva und junge Leute, die für eine Rolle alles tun würden, begegnen uns hinter den Kulissen. Zuunterst in der Hackordnung befindet sich Boy, der Handlanger am Set, der von einem Schauspieler aus Fleisch und Blut dargestellt wird. Dieser tritt nur einmal ins Rampenlicht. Er spielt eine Hundertfach vom unfähigen Hauptdarsteller verpatzte Herzschmerzszene in echter Bollywoodmanier. Und für einen kurzen Moment erhofft man sich für den Verzweifelten ein Happy End.

Helen Lagger Vorstellung: Heute, 20.30 Uhr im Tojo Theater, Reitschule Bern.

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WoZ 22.9.11

Gustav

"Rettet die Wale und stürzt das System, und trennt euren Müll, denn viel Mist ist nicht schön!"

Als Gustav alias Eva Jantschitsch 2004 mit "Rettet die Wale" ihr erstes Album veröffentlich te, war die Presse voller Lob. Von "zwanglosem Humor und listig komponierten Songs" und von "menschenfreundlicher, warm fliessender, melodiöser und vor allem auch politisch gedeuteter Popmusik" war in der österreichischen Presse die Rede. Jantschitsch hat digitale Kunst studiert und arbeitet mit Computersamples und einem vielfältigen Equipment wie Violine, Blockflöte, Xylofon, Akkordeon, Billigsdorfer-Gitarrenverzerrungen, Cello oder Klavier. 2005 kam Gustav nach Zürich und half mit ihrem Auftritt am WOZ-Benefiz, diese Zeitung zu retten. Auch auf ihrem zweiten Album "Verlass die Stadt", das sie - wie schon das erste - selbst produziert hat, präsentiert sie sich als gute Beobachterin und singt scharfzüngig und verzweifelt zu wunderbarer Musik. Life zu erleben ist die Grazerin gleich an drei Konzerten in der Schweiz, zusammen mit Oliver Stotz und Elise Mory. süs

Gustav in: St. Gallen Palace, Mi, 28. September, 21 Uhr; in: Zürich Viadukt, Do, 29. September, 21 Uhr; Bern Frauenraum der Reitschule, Fr, 30. September.

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Bund 22.9.11

Kazutoki Umezu Kiki Band

Jazz im anaeroben Bereich

Neben einer Fülle von Smooth- und Fusion-Jazz-Veröffentlichungen bringt die japanische Jazz-Szene auch immer wieder Empörer und Radikalisten hervor.

Einer dieser Männer mit untrüglichem Hang zum Unbändigen ist der Saxofonist Kazutoki Umezu, geboren in der japanischen Präfektur Sendai, musikalisch gereift in der wilden New Yorker Loft-Jazz-Szene. Hier wüteten Mitte der Siebzigerjahre musikalische Urgewalten wie David Murray oder Oliver Lake und etablierten eine Form der Jazzmusik, die das Unzarte des Free Jazz mit den Eskapaden des Rocks und des Funks vermengten. Auch wenn Kazutoki Umezu sich zwischenzeitlich musikalisch etwas beruhigt und mit Leuten wie Toshinori Kondo, Tom Cora, Marc Ribot oder Fanfare Ciocarlia die Ränder der Jazzmusik ausgelotet hat, gilt seine Vorliebe noch immer dem zünftigen Free-Jazz-Rock mit funkigem Unterboden. Er selber bezeichnet das musikalische Tun seiner Kiki Band als "Heavy Metal Bebop" oder "eklektischen Rock im Jazz-Gewand". Gewiss ist: Hier wird kein solistischer Vorstoss toleriert, bei dem kein Schweissbächlein fliesst. (ane)

Reitschule Dachstock Sonntag, 25. September, 20 Uhr.

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Bund 22.9.11

La Caravane Passe

Klasse statt Bierseligkeit

Wie der Wilde Osten singt und feiert, ist in Bern dank der Party-Reihe Wild Wild East einschlägig bekannt. Für die neueste Austragung ist eine Deluxe-Gypsy-Band aus Frankreich geladen: La Caravane Passe machen Musik, die sich in Sachen Gauditum und Bierseligkeit nicht im tiefroten Bereich abspielt, dafür gibts neckische Entlehnungen aus Dub und Elektro-Folklore - auf dem neusten Tonwerk hat etwa Rachid Taha mitgewirkt. (ane)

Reitschule Dachstock Fr, 23. 9., 22 U

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Bund 22.9.11

"Bollywood Bandwagon"

Getanzte Küsse in der Puppenstube

Mit Bollywood assoziiert man gemeinhin komplexes Paarverhalten, Musical-Kampfszenen, getanzte Küsse und ganz viel Farbe. All dies plus ein kritischer Blick hinter den ganzen Eskapismus bietet das Stück "Bollywood Bandwagon", eine indische Puppentheater-Performance von Anurupa Roy and Group. Hauptdarsteller sind Mensch-Puppen, deren Aktivitäten zeitgleich auf Leinwand gebracht werden. (ane)

Tojo Theater Do, Fr; 22., 23. 9., 20.30 Uhr.

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BZ 22.9.11

Puppentheater

Indisch

Ein Abend mit den klassischen Bollywood-Zutaten im Tojo-Theater: Dreiecksbeziehungen, Familienrivalität, Schurken, Handlanger, Kampfszenen, Liebeslieder und Tanznummern. Nur werden die Szenen hier von Puppen in Richtung einer Kamera gespielt, die das Geschehen zeitgleich auf eine Leinwand projiziert. "Bollywood Bandwagon" ist eine Puppentheater-Performance der besonderen Art.pd

Puppentheater-Performance:

Do., 22., und Fr. 23. 9., 20.30 Uhr, Tojo Theater, Bern. www.tojo.ch.

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Weltwoche 22.9.11

Kommentar

Doppelte Fahnenflucht

Von Philipp Gut

Eingebürgerte Secondos wollen das Schweizerkreuz abschaffen. Ist das ernsthafte Politik? Oder eine Provokation à la SVP? Weder noch. Vor allem ist es ein Eigentor.

Die Meldung hatte News-Wert. "Adieu, Kreuz: Secondos wollen eine neue Schweizer Flagge", titelte die Zeitung Sonntag in ihrer letzten Ausgabe. Das Schweizerkreuz solle abgeschafft werden. Das fordert Secondos Plus, ein Verein, der sich als Lobbyorganisation für Migranten versteht und in die Politik drängt. Mitglieder von Secondos Plus kandidieren in mehreren Kantonen für den Nationalrat.

"Die Schweizer Flagge entspricht der heutigen, multikulturellen Schweiz nicht mehr", sagt Ivica Petrusic, Vizepräsident von Secondos Plus. Als neues Nationalwappen brachte Petrusic die Fahne der Helvetischen Republik von 1799 ins Spiel - eine Trikolore nach französischem Vorbild, in den Farben Grün, Rot, Gelb und mit dem Text "République helvétique". Das war Programm: Die Helvetische Republik war ein Satellitenstaat Napoleons. Die französische Revolutionsarmee hatte die Alte Eidgenossenschaft hinweggefegt. Ein zentralistischer Funktionärsstaat nach des Feldherrn Gnaden trat an ihre Stelle.

Die "Attacke auf das Schweizerkreuz" (20 Minuten) löste heftige Reaktionen bei Politikern, Medien und Leserbriefschreibern aus. Wenig überraschend: Zu abwegig ist der Vorstoss der Migranten. Eher unerwartet war hingegen, wie die Urheber der Aufregung reagierten: Sie krebsten zurück. Secondos Plus wolle das Schweizerkreuz "nicht abschaffen". Die Sonntagspresse habe eine "verzerrte Story" in Umlauf gebracht, hiess es in einer Mitteilung.

Dem widersprechen die Aussagen, die Vizepräsident Petrusic zuvor in den Medien gemacht hatte. "Das Schweizerkreuz ist ein Zeichen des Christentums. [. . .] Es braucht also neue Symbole, womit sich alle in der Schweiz identifizieren können", gab er der Zeitung 20 Minuten zu Protokoll. Offenbar bekam Petrusic kalte Füsse, überrollt von der Wirkung seiner Idee und der medialen Dynamik.

Zyniker vermuten, die Migranten hätten bloss provozieren und sich damit Aufmerksamkeit im Wahlkampf sichern wollen - nach dem Vorbild der SVP, die sie als ihren natürlichen politischen Gegner betrachten. Doch offensichtlich ist das nicht der Fall. Eine Provokation, die sich vor sich selber fürchtet, beraubt sich ihrer Wirkung.

Zeitgleich mit dem Wirbel um die Schweizerkreuz-Posse stattete der türkische Präsident Abdullah Gül der Bundesrepublik einen Besuch ab. Dabei kritisierte er, dass Deutschland von den Immigranten verlangt, die Landessprache zu beherrschen. Kein Schweizerkreuz, kein Deutsch: Sind das die richtigen Strategien für eine gelingende Integration? Mit ihrer doppelten Fahnenflucht - weg vom Schweizerkreuz und weg vom eigenen Mut - haben sich Petrusic und seine Mitstreiter ins Offside manövriert.

Für die Nationalratswahlen, kündigte Secondos Plus im Frühjahr an, wollten sie "eigene Kandidaten" aufstellen. Eigene? Ein Blick auf die Listen zeigt, dass die Migranten ausschliesslich linken bis sehr linken Parteien angehören. Sie kandidieren für die SP, die Jungsozialisten, die Grünen und sogar für die Alternative Linke (wie Celeste Ugochukwu, Koordinator Afrika-Diaspora Schweiz, im Kanton Bern).

Am Freitag dieser Woche kürt Secondos Plus die "ausländerfreundlichste Gemeinde" der Schweiz. Die Verleihung findet im linksalternativen Kulturzentrum Reitschule in Bern statt. Gegen die ständige "Hetze der Rechten" und in "Zeiten, in denen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit immer salonfähiger werden", wolle man ein "positives "Zeichen" setzen.

Sind die Schweizer ein Volk von Salon-Rassisten? Blasen sie zum Angriff auf Ausländer? Sicher ist: Die pauschalen Vorurteile bilden eins zu eins linke Rhetorik ab. Ob sie der Intergration dienen, bleibt fraglich.

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BZ 21.9.11

Bollywood im Puppenformat

Theater. Ein Abend mit den klassischen Bollywood-Zutaten: Dreiecksbeziehungen, Familienrivalitäten, Schurken, Handlanger, Kampfszenen, Liebeslieder und Tanznummern auf einer großen Leinwand. Nur werden die Szenen hier von Puppen vor einer Kamera gespielt, die das Geschehen zeitgleich auf eine Leinwand projiziert. Und auch die Vorgänge hinter der Bühne sind zu sehen - jene, die die Mumbaier Filmindustrie lieber verborgen hält.pd
Mittwoch, Donnerstagund Freitag, je 20.30 Uhr, Tojo Theater Reitschule Bern, www.tojo.ch.