Seeds of Precarity - November 2022


  Spielfilm von Fernando Meirelles, Brasilien/ USA/ Frankreich, 2002, D, 128 Minuten

City of god



Rio de Janeiro abseits der Postkartenidylle und Samba-Nostalgie: In dem Elendsviertel mit dem zynischen Namen Cidade de Deus, haben die dort aufwachsenden Kinder nur die Wahl, sich für einen Hungerlohn zu verdingen oder ihr Glück als Gangster zu versuchen. Klar, wie sich viele der Kids entscheiden. Nur Buscapé (Alexandre Rodrigues) träumt von einer Karriere als Fotoreporter, doch sein Wunsch scheint zunächst nicht realisierbar. Stattdessen wird er früh mit der alltäglichen und unvermeidbaren Gewalt konfrontiert, ohne die in diesem Klima der Hoffnungslosigkeit anscheinend nichts mehr geht. Doch anders als Locke (Leandro Firmino da Hora) und Bené bleibt Buscapé ein Zuschauer und ist demzufolge auch der Erzähler des Films, der die Handlung begleitet, kommentiert und festhält. So lange er denken kann, waren Gewalt und die „Heldentaten“ der marodierenden Jugendbanden integraler Bestandteil des Ghettolebens. Kein Wunder also, dass auch die Gang um Locke davon träumt, zu den Königen der Stadt Gottes aufzusteigen. Tatsächlich schafft es die Bande auch, sich mit Härte und Skrupellosigkeit gegen die Älteren durchzusetzen, doch es wächst bereits die nächste Generation des Slums heran –ein Kreislauf der Gewalt, der immer neue, jüngere und rücksichtslosere Killer produziert, Mörder, die noch Kinder sind.... (Kino-Zeit.de)