Otto Schily (ehemaliger SPD-Innenminister), Hans-Christian Ströbele (Bundestagabgeordneter der Grünen) und Horst Mahler (Mitgründer der RAF und ehemaliges NPD-Mitglied - mittlerweile wegen Volksverhetzung im Gefängnis). Drei Männer die heute kaum mehr etwas gemeinsam haben – doch das war nicht immer so. Ein Foto aus den frühen 70er Jahren zeigt alle drei vereint: Mahler als RAF-Angeklagter, Schily und Ströbele als dessen Verteidiger. Damals sind sie Anwälte der linken ausserparlamentarischen Opposition, umstrittene Persönlichkeiten und politische Wegbegleiter. Was diese drei Männer damals aber verbindet, ist der Kampf für ihre Vorstellungen von einer «linken Gerechtigkeit» und dass sie das Risiko eingehen, sich öffentlich mit Menschen zu solidarisieren, die als Staatsfeinde gelten. Gemeinsam führten sie spektakuläre politische Prozesse: Sie legten sich mit Axel Springer an, mit Polizeipräsidenten, hohen Richtern und verbrachten manches Wochenende miteinander. Durch die Gegenüberstellung historischen Bildmaterials und aktuellen Interviews mit den Protagonisten verfolgt der Film nicht nur die Biografien dreier Männer, sondern auch bewegte Kapitel der deutschen Geschichte, von der RAF bis zur aktuellen Terrorismus-Debatte. Heute wäre es nicht mehr möglich, das Trio für ein gemeinsames Foto zu gewinnen und doch behaupten alle, sich selber treu geblieben zu sein.
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