Mit Interviews, Bildern und Musik weist dieser Film auf die dringende Notwendigkeit hin, die Dekolonisation als methodisches Kriterium und Instrument für ein Gutes Leben wie es die neue Verfassung des Plurinationalen Staates Bolivien und auch die geltenden Bildungsgesetze anstreben zu verstehen und anzuwenden. Wissenschaftliche Forschung, die Art und Weise wie wir uns Wissen aneignen, müssen in Einklang gebracht werden mit dem aktuellen historischen, sozialen und kulturellen Kontext Boliviens. Nur so sind produktive Ergebnisse möglich, die nicht nur den akademischen Sphären zu Gute kommen, sondern auch und vor allem den Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten – also dem Land ganz allgemein. Es geht darum, uns selber besser kennen zu lernen – und zwar aufgrund unserer eigenen Kriterien, aus unserer eigenen Perspektive heraus. Es ist an der Zeit, koloniale Sichtweisen hinter uns zu lassen, den neokolonialen Imperialismus, den kapitalistischen und auch internen Kolonialismus zu überwinden und unsere enorme Vielfalt, unseren kulturellen Reichtum und unser althergebrachtes Wissen wieder zu beleben und zu nutzen.
Dies bedeutet nicht, westliches Wissen und westliche Technologie auszuschliessen, sondern sie in den Dienst der Völker zu stellen, die historisch, seit Kolonialzeiten und bis heute, ignoriert und ausgeschlossen werden.
In Anwesenheit des Regisseurs
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