Der erste Farbfilm von Michelangelo Antonioni war nicht
wirklich farbig: Ein verstörendes Gesellschaftsbild mit der
namensgebenden «roten Wüste», die auch nicht wirklich rot
ist, als Symbol einer tiefen Irritation, deren Ursprung er
nicht weiter zu definieren versucht. Stattdessen untersucht
er die Entfremdung einer industrialisierten, kapitalisierten
Gesellschaft in deren Auswirkungen auf persönliche
Schicksale, Beziehungen, die resultierende Einsamkeit. Der
die Szenerie beherrschende Nebel legt sich über alle
Farben, die ausgewaschen erscheinen wie die Seelen der
ProtagonistInnen, allen voran die grossartige Monica Vitti
in einer ihrer eindringlichsten Rollen. In seiner
Verzweiflung ein Film wie ein verhaltener Aufschrei, darin
verwandt mit «Il Grido», den er 1957 in Schwarzweiss auf
die Leinwand gebracht hatte.
mit Richard Harris, Monica Vitti, Carlo
Chionetti, Rita Renoir
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