Sapphic Summer Dreams
Die Filmreihe zeigt mit The Watermelon Woman einen halb dokumentarischen, halb autobiografischen Spielfilm von Cheryl Dunye. In diesem recherchiert Dunye, welche sich selbst spielt, zu einer namenlosen Schwarzen Schauspielerin der 1930er und 40er-Jahre, lediglich «Watermelon Woman» genannt. Ihre Suche wird dabei auch eine Suche nach der eigenen Identität. Dunyes Film gilt als ein Meilenstein des New Queer Cinema der 1990er-Jahre.
Einen Monat danach gibt es queere Geschichtsschreibung par excellence. Barbara Hammer’s Nitrate Kisses zeigt Spuren lesbischer Liebe durch die Zeit hindurch mit viel Poesie und berührend intimen Bildern. Die gleichzeitig sexy, erotisch und konfrontativ wirkende Arbeit von Hammer bewegt sich an der Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion, Erinnerung und Geschichte und eröffnet eine neue Konzeptualisierung von LGBT+-Biografien und visueller Geschichte.
Zum Schluss zeigen wir Bildnis einer Trinkerin der deutschen Regisseurin Ulrike Ottinger. Darin bastelt sich die Protagonistin anhand eines Werbeprospektes, der ihr als Bordlektüre von einer freundlichen Stewardess überreicht wird, eine Art Trinkplan. Berlin, eine Stadt, die ihr völlig fremd ist, scheint ihr der rechte Ort, ungestört ihre Passion zu leben. Ihre Passion ist es zu trinken, leben um zu trinken, trinkend leben, das Leben einer Trinkerin. Jetzt ist also der Zeitpunkt gekommen, alles zu verwirklichen.
Bei schlechtem Wetter finden die Vorstellungen im Kinosaal statt.