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Zu Beginn - vor etwa 15 Jahren - waren viele Reitschüler_innen froh über Polizeieinsätze gegen den Drogenhandel, denn Drogen- und Dealer-Szene wie auch die üblichen Begleiterscheinungen, z.T. aggressive Verkäufer und Käufer_innen, Gewalt, Revierstreitgkeiten, etc., waren (und sind) eine Belastung und eine Überforderung.
Doch bald schon überwog unsere Abscheu darüber, wie brutal, rassistisch, unverhältnismässig und selbstherrlich vor allem die Anti-Drogen-Grenadiereinheit "Krokus" (und in letzter Zeit auch die zivile Fahndung) vor allem gegen dunkelhäutige junge Männer, aber auch gegen Reitschüler_innen und Gäste vorging und vorgeht. Zur Empörung über diese Menschenjagd kommt der Ärger über sinnlose Polizeieinsätze, die einzig einen "Aufschreck"-Effekt haben und die Dealerszene von der Schützenmatte regelmässig vor oder in die Reitschule treibt. Weder die unzähligen kleinen Polizeieinsätze noch die grossen Aktionen, bei denen etwa vierteljährlich alle dunkelhäutigen Männer verhaftet werden, führen zu einem defensiveren oder kleineren Drogenhandel. Der massgebliche Faktor für die Zustände ist das Mass der Repression in der Innenstadt und in den Quartieren.
Daher gilt heute für die Kantonspolizei, was früher für die Stadtpolizei galt: Die meist brutalen, sinnlosen bzw. unverhältnismässigen Polizeieinsätze sind schlicht und einfach zum Kotzen! Sie deuten einen entfesselten, menschenverachtenden Polizeiapparat an, in der sich die einzelnen nach Belieben austoben können und in der jegliche demokratische oder rechtsstaatliche Kontrolle über das Verhalten fehlt. Mittlerweile werden sogar Leute bedroht, angezeigt und/oder vorübergehend verhaftet, welche Polizeiübergriffe kommentieren, versuchen, diese zu dokumentieren oder bei krassen Vorkommnissen intervenieren.
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