|
|
|
|
|
|
zum 20 Jahre Reitschulfest:
«Aufstand Widerstand – weltweit»
Freitag, 2 November 19.00 Uhr
Samstag, 3. November 21.00 Uhr
Berner beben
Andreas Berger, CH 1985-1990
Vorfilm Dampf dezentral
CH1987 Ikur, OHM-8, Hans Dampf, Video-Stadt, Beta SP
Freitag, 2. November 21.00 Uhr
Samstag, 3. November 19.00 Uhr
Berner Stadtvaganten
Reitschule-Märli-Bilderfilm
|
UNCUT
Warme Filme am Donnerstag
Donnerstag, 1. November, 20.30
Ronda Nocturna – Der Nachtschwärmer
Edgardo Cozarinsky, Argentinien/F 2005
Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs Lionel Baier
Comme des Voleurs (‚à l’Est)
Lionel Baier, CH 2006, 35mm, 112 Min., Ov/d, mit Lionel Baier, Natacha Koutchoumov
QUEERSICHT:
9. – 11. November
Programm siehe:
QUEERSICHT
|
Erinnerung und Empörung |
Filme zu Palästina/Israel 15.11.-22.12.
|
Donnerstag, 15. November, 20.30 Uhr
Chronique d'une disparition (Segell Ikhtifà)
Elia Suleiman, Palästina 1996
Freitag, 16. November, 21.00 Uhr
Samstag, 17. November, 21.00 Uhr
Life According to Agfa
Assi Dayan, Israel 1992
Freitag, 23. November, 21.00 Uhr
Samstag, 24. November, 21.00 Uhr
Pour un seul de mes deux yeux
(Nekam achat mishtey eynay)
Avi Mograbi, Israel/F 2005
Donnerstag, 29. November, 20.00 Uhr
Gast im Kino: Sumaya Farhat Naser
After the Last Sky
Alia Arasoughly, Palästina 2007
Freitag, 30. November, 21.00 Uhr
The Iron Wall
Mohammed Alatar, Palästina 2006
After the Last Sky
Alia Arasoughly, Palästina 2007
Samstag, 1. Dezember, 20.00 Uhr
Gast im Kino: Manuela Broggi, EAPPI
Memories with / out Geographies
Sobhi al-Zobaidi, Palästina 2005
The Iron Wall
Mohammed Alatar, Palästina 2006
Freitag, 7. Dezember, 21.00 Uhr
Bil’in My Love (Bil’in Habibti)
Shai Carmeli Pollak, Israel 2006
Samstag, 8. Dezember, 20.00 Uhr
Telling Strings
Anne-Marie Haller, Kamilya Jubran, CH 2007,
Gast im Kino: Annemarie Haller und Kamilya Jubran
|
Donnerstag, 13. Dezember, 20.30 Uhr
The Raging Grannies
Iwajla Klinke, D/I 2006
Freitag, 14. Dezember 20.00 Uhr
Gast im Kino:: Udi Aloni
Samstag, 22. Dezember, 21.00 Uhr
Forgivness (Mechilot)
Udi Aloni, Israel/USA 2005
Samstag, 15. Dezember, 21.00 Uhr
Freitag, 21. Dezember, 21.00 Uhr
The Color of Olives
Carolina Rivas, Mexico/Palästina 2006
9. November bis 14. Dezember:
Schwerpunkt Nahost: Gerechtigkeit statt Gewalt
Eine Veranstaltungsreihe der Fachstelle OeME
Details auf www.refbejuso.ch
Dienstag, 27 November, 19.30 Uhr
Vortrag des israelischen Historikers Ilan Pappé
"Die ethnische Säuberung Palästinas", Hotel Bern.
Eine Zusammenarbeit des Kino in der Reitschule Bern:
mit der Fachstelle OeME Bern, insbesondere Matthias Hui, und mit Claudia Gamperle
von der Association Fondue et Falafel Lausanne. Das Film¬programm ist ebenfalls
zu sehen in der Cinémathèque Suisse in Lausanne und im CAC Voltaire in Genf.
Wir danken der Stadt und dem Kanton Bern, sowie dem Förderverein der Reitschule
und der Fach¬stelle OeME für ihre grosszügige finanzielle Unterstützung
|
|
|
|
«Aufstand Widerstand – weltweit»
In den vergangenen zwanzig Jahren seines Bestehens hat das Kino der Reitschule sein Augenmerk immer wieder auf das gerichtet, was in unseren Gesellschaften ausgegrenzt, unterdrückt wird und unbeachtet bleibt. Dieser Blickwinkel umfasst nicht nur das Inhaltliche, sondern ebenso das Formale. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten programmiert das Kino von Oktober 2007 bis März 2008, was der Bauzeit des Kinos vor zwanzig Jahren entspricht, in sechs Zyklen Themen, die für das politische, gesellschaftliche und kulturelle Selbstverständnis der Kinogruppe massgebend waren
Zum Auftakt der Jubiläumsreihe zeigt das Kino der Reitschule Filme zum Thema «Aufstand Widerstand – weltweit». Nicht fehlen darf im Jubiläumsjahr natürlich die Geschichte des Auf- und Widerstands im verschlafenen Städtchen Bern in den 1980er und 90er Jahren, als eine bunte und beharrliche und vielköpfige Menge von Menschen sich in den Kampf um kulturelle Freiräume begab.
Der Zyklus startet mit dem Schweizer Filmemacher Alain Tanner, der den mächtigen Aufbruch der 68er Generation miterlebt und in eine eigenwillige Filmsprache umgesetzt hat. Rosemonde in «La Salamandre» ist die definitive Inkarnation des Freiheitsbegriffes nach 1968 (Frédéric Bas, Swissfilms).
Mit Filmen zur Anti-AKW-Bewegung in der Schweiz und «E Nachtlang Füürland» (Der Schauspieer Max Rüdlinger wird persönlich im Kino anwesend sein) werden weitere Aufbruchs- und Widerstandsbewegungen in der Schweiz thematisch aufgenommen. Um Freiheit und Befreiung drehen sich auch «La Demolición“, einem argentinischen Spielfilm über „Fábricas Recuperadas“ (zurück gewonnene Fabriken) sowie «Amandla», einem Film über den Kampf gegen die Rassentrennung in Südafrika und die Bedeutung der Musik in der Antiapartheidsbewegung, ein Film, der direkt durch Auge und Ohr ins Herz geht! Der dokumentarische Spielfilm «Sophie Scholl – die letzten Tage» zeigt die letzten sechs Tage im Leben einer jungen Frau, welche sich auch nach ihrer Verhaftung gegen die Unmenschlichkeit der Nazi-Diktatur zur Wehr setzt und ihre Ideale von Freiheit und Zivilcourage aufrechterhält.
Regisseur Andres Veiel wagt es, in «Black Box BRD» die Biographien zweier politischer Gegner gegenüberzustellen, Wolfgang Grams (RAF) und Alfred Herrhausen, Deutsche Bank, der im November 1989 einem Attentat zum Opfer fiel. Wir zeigen diesen Film, obwohl oder gerade weil er unbequem ist.
Als Abschluss des Zyklus zeigen wir am Jubiläumsfest vom 2./3. November wieder einmal «Berner Beben» von Andreas Berger.
Erinnerung und Empörung – Filme zu Palästina/Israel
Das Jahr 2008 wird eine Wegmarke setzen: 60 Jahre Nahostkonflikt. 60 Jahre Staat Israel meinen die gleichen sechs Jahrzehnte der palästinensischen Katastrophe („Nakba“). 60 Jahre Unabhängigkeit für die einen sind 60 Jahre Vertreibung und 40 Jahre Besatzung für viele andere. An der Schwelle zum Jahr 2008 zeigt das Kino in der Reitschule, in Zusammenarbeit mit der Association Fondue & Falafel, der Cinémathèque Lausanne, dem CAC Voltaire in Genf sowie mit der Fachstelle OeME Bern, eine Reihe von herausragenden aktuellen Filmen aus Israel und Palästina.
Für die allermeisten Menschen in Palästina/Israel dauert dieser Krieg um Land ihr Leben lang. Dies gilt entsprechend für alle in diesem Zyklus vertretenen Filmschaffenden. Die Vergangenheit von 1948 ist Gegenwart. Das Trauma der Vertreibung wuchert weiter, der Kampf dreht sich im israelisch-paläs¬tinensischen Konflikt immer auch um die Erinnerung, um die Aneignung von 60 Jahren Geschichte. Wessen Gedenken an die eigene Geschichte ist wahrnehmbar? Wessen Erzählung der Leiden des eigenen Volkes wird gehört? Welche Erinnerung macht Geschichte? Welcher Diskurs dominiert – wenn’s sein muss mit Gewalt? „Trotz allem,“ so der palästinensisch-israelische Politologe Ahmad H. Sa’di und die palästinensisch-amerikanische Ethnologin Lila Abu-Lughod, „können die Mächtigen ih¬ren Willen, wie historische Ereignisse zu definieren sind und die Realität zu lesen ist, anderen nicht voll aufzwingen. Die Erinnerung ist eine der wenigen Waffen in den Händen jener, gegen welche sich die Flut der Geschichte gewendet hat, sie kann fast unbemerkt die Mauer der Geschichte plötzlich ins Wanken bringen.“
Genau an diesem Punkt ist Kino angesagt, die Produktion von Erinnerung und die Aussichten auf Neuland, jenseits der totalen Gegenwart der TV-Bilder. Was in der Politik – dominiert vom unsäglichen Imperium, von religiös verbrämten Ausschlussideologien, von post(?)-kolonialem Rassismus – im Normalfall scheitert, wird im Kino fortlaufend vorgeführt: In Filmen aus Israel und Palästina haben viele Erzählungen Platz, nebeneinander, hintereinander, übereinander und endlich ineinander verwoben. Der israelische Filmemacher Udi Aloni sagt: „Man braucht den eigenen Ort, von dem aus man spricht. Aber die Unterschiede zwischen verschiedenen Identitäten sollten wir feiern. Unterschiede werden zur gegenseitigen Beeinflussung, sie münden in Versuche, Neues zu kreieren, neue Identitäten, nicht eine neue Identität.“
Am Anfang vieler Filme in diesem Zyklus steht die Empörung. Der Zorn über die Gewalt der letzten 60 Jahre. „Es ging mir mit meinem Film darum, die angestaute Wut loszuwerden,“ sagt der israelische Regisseur Avi Mograbi zum Filmen am UnOrt Armee-Checkpoint, dem er sich mit Unterstützung von Sarkasmus und Mythologie annähert. „Ich hoffe, dass die Leute meine Wut teilen, wenn sie den Film sehen.“ Unsere Empörung über 60 Jahre palästinensischer Katastrophe wach zu halten, wäre Grund genug für diesen Zyklus. Wer sie teilt und sich auf die Geschichte(n) des Konflikts einlässt, wird gegen Bilder von Terror- und Strassengewalt resistenter und von kitschigen Friedensschalmeien weniger eingelullt. Matthias Hui
|
|
|
UNCUT:
Donnerstag, 1. November, 20.30
Ronda Nocturna – Der Nachtschwärmer
Edgardo Cozarinsky, Argentinien/F 2005, 2005, DVD, 81 Min., Span./dt,
Mit Gonzalo Heredia, Moro Anghileri, Rafael Ferro, Dario Tripicchio
|
|
Der Nachtschwärmer ist die außergewöhnliche Geschichte von Viktor, einem 19-jährigen Stricher aus Buenos Aires. Hier in der Stadt, die niemals schläft, ist er zu Hause, hier sucht er Liebe, Geborgenheit und Schutz. Doch sein Leben ist ein Kreislauf, aus dem er nicht auszubrechen vermag. Aber heute ist Allerheiligen, und die Legende besagt, dass die Toten für eine Nacht auf die Erde zurückkommen und versuchen, alle mit sich zu nehmen, die sie zu ihren Lebzeiten liebten. Für Viktor beginnt eine dunkle, wehmütige Reise, an deren Ziel nichts mehr so sein wird, wie es einmal war...
|
|
|
Donnerstag, 22. November, 20.30 Uhr
In Anwesenheit des Regisseurs Lionel Baier
Comme des Voleurs (‚à l’Est)
Lionel Baier, CH 2006, 35mm, 112 Min., Ov/d, mit Lionel Baier, Natacha Koutchoumov
|
|
Nach Garçon supide kommt Lionel Baier mit einem ironisches Roadmovie daher und spielt gleich selbst die Hauptrolle! - Ein Paar verschwindet in der Nacht.
Wie Diebe machen sie sich in einem vom Schweizer Radio "geliehenen" Auto davon, Lucie und ihr Bruder Lionel, Kinder eines Waadtländer Pfarrers, und möglicherweise
direkte Nachkommen einer polnischen Familie. Aber sicher ist das nicht. Sicher sind hingegen die Verfolgungsjagd in der Slowakei, die stillgelegten Fabriken in Schlesien,
die Scheinheirat, der Student von Krakau, die falschen Pässe, das Abenteuer. Und irgendwo in Polen ein Pferd, das Nacht für Nacht ertrinkt.
Mannheim-Heidelberg, Filmfestival, Special Award of the Jury 2006; nominiert für den Schweizer Filmpreis 2007, in der rubrik bester Spielfilm
|
|
|
«Aufstand Widerstand – weltweit»
Freitag, 2 November 19.00 Uhr
Samstag, 3. November, 21.00 Uhr
Berner beben
Andreas Berger, CH 1985-1990, 16mm, 90 Min., Dialekt
|
|
Zum 20. Jubiläum der Reitschule Bern darf natürlich Andreas Bergers Film Berner Beben nicht fehlen! Bei seiner Uraufführung im Kino in der Reitschule am 1. August 1990, bekam die Öffentlichkeit erstmals „Einblicke in das Innenleben der Bewegung“ zu sehen und zu spüren.
Mit dokumentarischem Bild und Tonmaterial aus verschiedensten Quellen schildert Berner beben» die Geschichte der Berner Jugend- und Alternativbewegung in den Jahren 1980 bis 1990 und lässt in kurzen Interviews um die 50 Aktivistinnen und Aktivisten zu Wort kommen.
Gerade recht zum Fest 20 Jahre Reitschule und zum 20. Jahrestag der Zaffaraya-Räumung erscheint Berner beben auf DVD!
Vorfilm Dampf dezentral CH1987 IKUR, OHM-8, Hans Dampf, Video-Stadt, Beta SP
Besetzung der Dampfzentrale Mai 1987
|
|
|
Freitag, 2. November, 21.00 Uhr Samstag, 3. November, 19.00 Uhr
Berner Stadtvaganten
Reitschule-Märli-Bilderfilm
|
|
|
Erinnerung und Empörung – Filme zu Palästina/Israel
Donnerstag, 15. November, 20.30 Uhr
Chronique d'une disparition (Segell Ikhtifà)
Elia Suleiman, Palästina 1996, 35mm, 84 Min., OV/d,f
|
|
Elia Suleiman beschreibt als Filmemacher E.S., der nach Israel kommt, um einen Film zu realisieren, eine Reise auf der Suche nach einer Identität als Palästinenser. Er ist dabei Erzähler genauso wie Zuschauer, innen ebenso wie aussen. Die Grenzen von Realität und Fiktion sind fliessend. Chronik eines Verschwindens ist eine persönliche Meditation über die seelischen Auswirkungen der politischen Instabilität, Gegenwart und Erinnerung, Konsternation und erleichternde Ironie. “Wie die meisten der Personen im Film spiele auch ich meine eigene Geschichte“, sagt Elia Suleiman. “Einige der Szenen sind improvisiert, um so nah wie möglich an die Realität der Figuren heranzukommen.“ Seine Figur E. S. bewege sich in einem sozialpolitischen Labyrinth. Auch die Personen dieses schwebend leichten Films in einer gravitätisch schweren Situation wandern durch diesen Irrgarten in dem Bemühen, aus ihrer ghettoisierten Existenz auszubrechen, um endlich ganz einfach bei sich selber sein zu können. (trigon-film)
|
|
|
Freitag, 16. November, 21.00 Uhr
Samstag, 17. November, 21.00 Uhr
Life According to Agfa
Assi Dayan, Israel 1992, 35mm, 100 Min, OV/d
|
|
Mit diesem Film hat der israelische Autor und Regisseur Assi Dayan, Sohn des ehemaligen Aussen- und Verteidigungsministers Moshe Dayan, ein dramatisches und immer noch hochaktuelles Bild sei¬nes Landes entworfen; er liefert seinen eigenen Beitrag zur politischen Kultur Israels. Eine lange Nacht in einer Bar, irgendwo in Tel Aviv: Zufluchtsort und Kriegsschauplatz zugleich. Hier prallen auf¬geheizte Soldaten auf liberal gesinnte Bohème, arabi¬sche Intifada-Anhänger, progressive Israelis und radikale Zionisten .Hier begeg¬nen sich Aufreisser und Lebensmüde, Junkies und Polizisten, und mit ihnen alle Arten von Widersprüchen, die das Leben bereithält: Aggressivität und Zärtlichkeit, Lebens¬hunger und Verzweiflung, offener Hass und liebevoller Humor. Leora macht in dieser Nacht Photos von ihren Gästen. - Auf Agfa, schwarz-weiss -.
Assi Dayan, friedliebender und deshalb ,ungeratener' Sohn des Kriegshelden Moshe Dayan, insze¬niert einen Tanz auf dem Vulkan. Seine Helden sind zynisch und kalt, verzweifelt und verletzlich, und wenn sie lachen, dann nur, um das Weinen zu verbergen. Lebenshungrig gehen sie am Leben zugrunde.
|
|
|
Freitag, 23. November, 21.00 Uhr
Samstag, 24. November, 21.00 Uhr
Pour un seul de mes deux yeux, (Nekam Achat Mishtey Eynay)
Avi Mograbi, Israel/F 2005, 35mm, 100 Min., OV/f
|
|
Beißender Sarkasmus und einen bisweilen wütenden, bisweilen komischen Scharfsinn zeichnen die Filme Avi Mograbis aus. In seinem neusten intelligenten Film-Essay, begibt sich der Regisseur in die Mythologie, um sie zu ihrer Bedeutung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu befragen. Mit den biblischen Geschichten von Samson und von Masada, in denen die jüdischen Helden lieber Selbstmord begehen statt sich zu ergeben, wird israelischen Kindern beigebracht, dass der Tod der Gefangenschaft vorzuziehen sei – eine Kultur des Todes -. In der Gegenwart wird an den Checkpoints die Situation umgekehrt: Die palästinensische Bevölkerung ist den willkürlichen Schikanen der Grenzsoldaten ausgesetzt, denen sie wehrlos gegenüber steht. Wie gewohnt inszeniert Avi Mograbi sich laufend mit, doch ist dieser Film ernster als seine vorhergehenden und verzichtet weitgehend auf burleske Szenen. In einem Telefonat mit einem palästinensischen Freund ergründet Mograbi schließlich die Frage, wie lebenswert das Leben unter eigentlich unerträglichen Bedingungen ist. "Ich liebe das Leben", sagt Mograbi, und sein palästinensischer Freund erwidert: "Wenn du auf meiner Seite lebst, ist es dir gleichgültig, ob du lebendig oder tot bist."
|
|
|
Donnerstag, 29. November, 20.00 Uhr
Gast im Kino: Sumaya Farhat Naser
zudem läuft dieser Film am Freitag, den 30. November, etwa 21.00 Uhr
After the Last Sky
Alia Arasoughly, Palästina 2007, Beta SP, 55 Min., OV/e
|
|
Auf den Spuren der Geschichte von Kfir Bir'im – einem zerstörten palästinensischen Dorf – begegnet Nahida, die ursprünglich dort lebte, zwei Frauen aus einem Kibbuz, das auf den Trümmern des alten Dorfs errichtet wurde. In diesem berührenden Film zeigt Alia Arasoughly die drei Frauen zu dem Zeitpunkt, in dem sie für die Rückkehr der Dorfbewohner in ihre angestammte Heimat kämpfen. Die Beziehungsgeschichte dieser drei Frauen, zeigt exemplarisch die Leidensgeschichte des palästinensischen Volkes auf.
Alia Arasoughly versucht über ihre Filme alternative Frauenbilder aufzuzeigen und fordert so die gängigen Wahrnehmungen von Frauen- und Männerrollen heraus. After the Last Sky ist ein eindrückliches Porträt einer palästinensischen Frau und zwei Jüdinnen, die sich über alle Schwierigkeiten hinweg setzen und einen Friedenspakt schliessen, der auf gegenseitiger Freundschaft und Respekt beruht.
|
|
|
Freitag, 30. November, 21.00 Uhr
läuft auch am Samstag, den 1. Dezember, ca. 21.00 Uhr
The Iron Wall
Mohammed Alatar, Palästina 2006, DVD, 58 Min., OV/d
|
|
The Iron Wall - produziert vom Palestinian Agricultural Relief Committee PARC - zeigt detailliert, wie Siedlungen und die Mauer die Grundlage für einen Frie¬densprozess zwischen Palästina und Israel zerstören. Seit 1967, nach der Besetzung der Westbank und des Gaza-Streifens, haben alle israelischen Regierungen Siedlungen strate¬gisch so geplant und platziert, dass durch diese mit Unterstützung der Armee, die Kontrolle über die besetzten Gebiete aufrecht erhalten werden kann und ein geografisch zusammen¬hängendes palästinensisches Gebiet unmöglich wird. Die Siedlungspolitik wirkt sich auf alle Bereiche des Alltagslebens der PalästinenserInnen aus: durch die Beschlagnahmung von Land, den Diebstahl natürlicher Ressourcen und die Einschränkung bzw. Verweigerung grundlegender Menschenrechte. Der Film beschäftigt sich auch ausführlich mit der Mauer, dem jüngsten Projekt israelischer Siedlungspolitik, von den Israelis als 'Sicherheits-Zaun' bezeichnet. Sie hat wenig mit Sicherheit zu tun, sondern dient dazu, die Siedlungen und die unrechtmässige Landnahme als unverrückbare Fakten zu etablieren.
|
|
|
Samstag, 1. Dezember, 20.00 Uhr
Gast im Kino: Manuela Broggi, EAPPI
Memories with / out Geographies
Sobhi al-Zobaidi, Palästina 2005, DVD, 36 Min., OV/e
|
|
Der Staat Palästina, wie er im UNO-Teilungsplan 181 von 1947 vorgesehen war, ist mit den Jahren zusammengeschrumpft, und würde, wenn er heute verwirklicht wäre, nur einen kleinen Bruchteil der ursprünglichen Fläche decken. Dieser Film erforscht die komplexe Art und Weise, wie verschiedene Palästinenser ihre Identität aufbauen, im Zusammenhang mit diesem sich stets vermindernden Scheinstaat, der Palästina heisst. Die Mauer sperrt ein, das Meer entweicht dem Blick, jedoch nicht der Erinnerung. Sobhi al-Zobaidis Film ist ein philosophisches, aus unterschiedlichen Blickwinkeln erfasstes Essay über das Land Palästina.
|
|
|
Freitag, 7. Dezember, 21.00 Uhr
Bil’in My Love (Bil’in Habibti)
Shai Carmeli Pollak, Israel 2006, DVD, 75 Min., OV/e
|
|
Ein palästinensisches Dorf westlich von Ramallah im Sommer 2005. Krachend fällt ein Olivenbaum zu Boden, seine entrissenen Wurzeln liegen brach wie eine offene Wunde. Der Baum weicht der israelischen Mauer, welche die nachbarliche Siedlung von der Westbank trennen soll. Die BürgerInnen von Bilin leisten mit Hilfe von israelischen und internationalen FriedensaktivistInnen dem Mauerbau gewaltfreien Widerstand. Pollacks mutiger Film zeigt den Nahostkonflikt in seiner ganzen Heftigkeit und Absurdität – die protestierenden PalästinenserInnen und die israelischen Soldaten kennen sich beim Vornamen, das Gegen- ist auch ein Miteinanderleben. Bil’in My Love ist aber vor allem ein Plädoyer für den friedlichen Widerstand und eine filmische Liebeserklärung an ein Dorf, das sich nicht einmauern lässt.
|
|
|
Samstag, 8. Dezember, 20.00 Uhr
Gast im Kino: Annemarie Haller und Kamilya Jubran
Telling Strings
Anne-Marie Haller, Kamilya Jubran, CH 2007, DVD, 60 Min., OV/d
|
|
Telling Strings verbindet die Geschichte von zwei Palästinensergenerationen. Er erzählt das Leben von Elias Jubran (*1933), einem Musiklehrer und Oudbauer in Al Jaleel (Galiläa), und seiner Kinder, die auf ganz unterschiedliche Weise in Israel leben oder das Land auf der Suche nach einer offeneren Daseinsform verlassen haben. Der Film zeigt auf, was es braucht, damit sich eine Kultur – inmitten des bedrohlichen Umfeldes im Staate Israel – weiterentwickeln kann. Ein Musikfilm aus Palästina. Ein Film über kulturelle Identität zwischen Protest, Resignation und Hoffnung.
|
|
|
Donnerstag, 13. Dezember, 20.30 Uhr
The Raging Grannies
Iwajla Klinke, D/I 2006, DVD, 88 Min., OV/d
|
|
Quer durch Israel folgt der Film der 76jährigen Hava und ihren Freundinnen – ob Protestkundgebungen, Prozesse oder Demonstrationen – überall sind sie dabei. Seit nun mehr zwanzig Jahren kämpfen die Frauen aus Tel Aviv für die Freilassung aller weiblichen politischen Gefangenen. Als Raging Grannies machen sie revolutionäre Texte und Musik, protestieren vor Checkpoints oder fahren auf eigene Faust in die besetzten Gebiete, um sich mit ehemals inhaftierten Palästinenserinnen zu treffen. Ein Film nicht nur über die israelische Besatzungspolitik, sondern vor allem über jene, die sie einst Wirklichkeit werden liessen und heute mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen sie ankämpfen.
|
|
|
Freitag, 14. Dezember 20.00 Uhr
Gast im Kino: am 14.12: Udi Aloni
Samstag, 22. Dezember, 21.00 Uhr
Forgivness (Mechilot)
Udi Aloni, Israel/USA 2005
|
|
Dieser Film beschäftigt sich mit nichts Geringerem als dem Traum von jüdisch-palästinensischer Vergebung und Versöhnung. In einer Mischung aus Polit- und Psycho-Thriller erzählt der aus Israel stammende Regisseur Udi Aloni von einem jungen Israeli, der aus Amerika nach Israel zurückkehrt und dort traumatische Erfahrungen durchlebt. Diesen Erfahrungen entspricht die erzählerische Form des Films: Erst allmählich, in Rückblenden und zeitlichen Vorgriffen, zwischen Realität und Traum, tritt das Schicksal des 20 Jahre alten David Adler in all seinen Zusammenhängen zutage. David ist in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht, die sich in den Ruinen des palästinensischen Dorfes Deir Yassin befindet; seine Einwohner wurden vom israelischen Militär massakriert. Davids Vater Henry hat den Holocaust überlebt. Nach seiner Befreiung hat er nur kurz in Israel gelebt, ehe er in Amerika ein berühmter Musiker wurde. Die Vergangenheit verdrängt er, was für David schon immer unerträglich war. Weil ihm der Grund für die Einweisung seines Sohnes unerklärlich ist, erlaubt Henry Adler dem behandelnden Arzt dem Patienten eine neue chemo-technische Droge zu verabreichen: PT-25 soll das Trauma des jungen Mannes überwinden helfen.
|
|
|
Samstag, 15. Dezember 21.00 Uhr
Freitag, 21. Dezember, 21.00 Uhr
The Color of Olives
Carolina Rivas, Mexico/Palästina 2006, BETA SP, 97 Min., OV/e
Forgivness (Mechilot)
Udi Aloni, Israel/USA 2005
|
|
Eine kontemplative Stille mit beklemmenden Bildern sind im Film der Mexikanerin Carolina Rivas auf eindrückliche Weise vereint. Es ist wohl einer der friedlichsten Dokumentarfilme, der je aus einem Kriegsgebiet hervorgegangen ist. Gedreht haben Rivas und ihr Kameramann Daoud Sarhandi in Masha in der Nähe von Tel Aviv, in einem Dorf, das wie viele seinesgleichen durch die Mauer ausgegrenzt und eingeschlossen ist. Die FilmemacherInnen beobachten mit unaufdringlicher, feiner Kamera eine ganz gewöhnliche palästinensische Familie in ihrem Alltag, unter den ausserordentlichen Bedingungen der Besatzung. “Die Farbe der Oliven“ ist ein Film über das Erdulden und die Isolation aber im weitesten Sinne auch eine Reflexion über die Verbundenheit zur Erde und zum Land Palästina.
|
|
|
|
|
|
|
2007 Januar | Februar | März | April | Mai | Juni | September | Oktober
2006 Dezember | November | Oktober | September | Juni | Mai | April | Februar/März | Januar |
2005 Dezember November | Oktober | September | Juni | Mai | April | März | Februar | Dezember/Januar
2004 November | Oktober | September | Sommerpause | Juni | Mai | März
mehr findet ihr im web.archive.
sowie unsere Filmdatenbank (im Aufbau) |
|
|
|
|
|
|
|
|