Und wer bezahlt das eigentlich alles?
Die Reitschule funktioniert wie eine grosse Firma – und doch ganz anders. Unter den riesigen Dächern versammeln sich in den einzelnen Räumen anstelle von Abteilungen Vereine und Genossenschaften, lose Gruppierungen und Bündnisse, Einzelpersonen und Gruppen. Die einen veranstalten Konzerte oder Filme, die anderen produzieren eine Zeitschrift, wieder andere diskutieren sich eine andere Welt zurecht.
Damit der Betrieb – notabene ohne städtische Betriebssubventionen (ausser Tojo-Theater mit separatem Leistungsvertrag) – finanziert werden kann, gibt es den «Pool»: Für die gemeinsame Finanzierung von Infrastrukturkosten und nicht gewinnbringenden Aktivitäten werden die «Alk-Prozente» erhoben – eine Art interne Steuer auf alkoholischen Getränken, die bei jeder Bar in der Reitschule erhoben wird.
Dass ist auch der Grund, weshalb alkoholische Getränke in der Reitschule relativ teuer sind. Hintergrund dieser Abgaben ist die Idee, dass sich unsere Kultur nicht über möglichst viele alkoholisierte Gäste finanzieren soll.
Für die Finanzierung der Infrastruktur und für die Benützung der Räume müssen zudem alle Gruppen einen grösseren oder kleineren Beitrag abliefern.
Mit mehr als der Hälfte des Geldes aus dem «Pool» werden vor allem zwei grosse Posten bezahlt: Zum einen die Aufwände für Administration, Versicherungen und Gebühren, zum anderen die «Nebenkosten» wie Abfallentsorgung, Energie, Reparaturen von beschädigtem Inventar und kleinere und grössere Bauarbeiten. Daneben dient der «Pool& raquo; aber auch zur internen Quersubvention, zum Beispiel für die Hauszeitschrift megafon, Filmzyklen, Solidaritätsfeste, u.ä.
Selbstverständlich wird die Buchhaltung nach den rechtlichen Vorschriften geführt und wie im Leistungsvertrag vertraglich vereinbahrt, jährlich der Stadt vorgelegt.