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Soziale Gerechtigkeit im Film in Lateinamerika:
von Luis Buñuel zu Paul Leduc
Freitag, 8. Februar, 21.00 Uhr
Samstag 9. Februar, 21.00 Uhr
Nazarín
Luis Buñuel, Mexico 1958/59
Donnerstag, 14. Februar, 20.30 Uhr
Freitag, 15. Februar, 20.30 Uhr
Luna de Avellaneda
Argentinien 2004
Samstag, 16. Februar, 21.00 Uhr
Freitag 22. Februar, 21.00 Uhr
Samstag, 23. Februar, 21.00 Uhr
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez
Heidi Specogna, Deutschland/Schweiz 2006
Donnerstag 28. Februar, 20.30 Uhr
Freitag, 29. Februar, 21.00 Uhr
Samstag, 1. März, 21.00 Uhr
Cobrador - in god we trust
Paul Leduc, Mexico/Spanien/Argentinien/Brasilien/Frankreich 2006
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Donnerstag, 7. Februar, 20.30 Uhr
The Reception
John G. Young, USA 2005
Donnerstag, 21. Februar, 20.30 Uhr
Puccini for Beginners
Maria Maggenti, USA 2005
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Soziale Gerechtigkeit im Film in Lateinamerika: von Luis Buñuel zu Paul Leduc
8. Februar bis 1. März 2008
Mexiko ist eines der Filmländer mit einer grossen Filmtradition in Lateinamerika. Dazu hat auch Luis Buñuel beigetragen. In Mexiko hatte Buñuel die produktivste Periode seines Lebens und realisierte hier zwanzig Filme. Deshalb startet das Kino der Reithalle den aktuellen Filmzyklus mit dem 1958/59 entstandenen Nazarín. Paul Leduc ist ebenso eine herausragende Persönlichkeit des mexikanischen Films. Bereits 1983/84 realisierte er den Film über Frida Kahlo, „Frida, Naturaleza viva“, fast 20 Jahre vor „Frida“ mit Salma Hayek in der Hauptrolle. Wir zeigen als Schluss- und Höhepunkt als Deutschschweizer Premiere des Februar-Programms sein neustes Werk, Cobrador – In god we trust. Man könnte diesen Film einen essayistischen
Thriller zum Thema Gewalt der Globalisierung – Globalisierung der Gewalt nennen. Heidi Specogna zeigt in Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez ein Einzelschicksal, und zeichnet den Lebensweg eines guatemaltekischen Strassenkindes nach, das als Greencard-Söldner für die USA als 1. Soldat im Irakkrieg im sogenannten „friendly fire“ fiel und deshalb ebenso als ein Opfer der Globalisierung bezeichnet werden kann.
Das andere Land im spanischsprachigen Lateinamerika mit einer langen Filmtradition ist Argentinien. Es ist in diesem Programm ebenfalls vertreten, mit der Komödie Luna de Avellaneda, von Juan José Campanella, worin der Kampf der BewohnerInnen der Kleinstadt Avellaneda in Argentinien um ein Quartierzentrum – das vom Abbruch bedroht ist - gezeigt wird.
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UNCUT:
Donnerstag, 7. Februar, 20.30 Uhr
The Reception
John G. Young, USA 2005, DVD,75 Min., E/d
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Der Besuch der Tochter, die mit ihrem schwarzen Ehemann nach New York
kommt, wirft ein Künstlerehepaar auf seine verdrängten Konflikte zurück.
Die Mutter, eine erfolglose Malerin, hält es bei ihrem homosexuellen,
ebenfalls schwarzen Mann nur aus, weil er ihre Malversuche finanziert.
Stilisiertes Vier-Personen-Drama um Lebenslügen und -ziele, ausgeträumte Träume und die Macht der Hoffnung. Mit niedrigstem Budget inszeniert, bemerkenswert durch das pointierte Buch und überzeugende Darsteller.
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Donnerstag, 21. Februar, 20.30 Uhr
Puccini for Beginners
Maria Maggenti, USA 2005, DVD, 81 Min., E/ o.UT.
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In Puccini for Beginners zieht es Maggenti nun von der Provinz in die Grossstadt. Hauptfigur ist die Autorin Allegra. Sie liebt Samantha, schafft es aber nicht, ihr das zu sagen. So geht die Beziehung in die Brüche. Da läuft Allegra der Assistenzprofessor Philip über den Weg. Allegras Kopf verliebt sich in den Philosophen, und der Sex ist auch nicht schlecht. Zu blöd, dass sich Allegras Herz in die hübsche Grace verknallt. Grace hat gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht und findet bei Allegra die Zuneigung, die sie sich immer gewünscht hat. Nun steht Allegra unentschlossen zwischen Philip und Grace, und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, findet sie auch noch heraus, dass Philip der Ex-Freund von Grace ist. Was für eine herrliche Figurenkonstellation für diese beschwingte Liebesgeschichte! Jenseits jeglicher Geschlechterklischees lieben sich die Figuren und philosophieren über das Leben. Werk von Maria Maggenti nicht wieder über zehn Jahre gewartet werden muss!
Fazit: Puccini for Beginners ist eine Beziehungskomödie der Sonderklasse, die ein breites Publikum anspricht.
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«Soziale Gerechtigkeit im Film in Lateinamerika»
Freitag, 8. Februar, 21.00 Uhr
Samstag 9. Februar, 21.00 Uhr
Nazarín
Luis Buñuel, Mexico 1958/59, 35mm, 94 Min., span./d/f
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In einem Elendsviertel von Mexiko City lebt der Priester Don Nazario unter Dirnen und Dieben. Er verzichtet auf eigenen Besitz und auf eine Pfarrstelle, um den Armen und Ausgestossenen nahe zu sein. Und wie selbstverständlich beherbergt und pflegt er die Prostituierte Andara, die in Notwehr einen Menschen getötet hat und dabei selbst verletzt worden ist. Als sein ungewöhnlicher Lebenswandel für die Bürger und seine Vorgesetzten mehr und mehr zum Ärgernis wird und ihm eine Untersuchung droht, zieht er als Wanderprediger über Land...
Luis Buñuels Film, den er 1958/59 im mexikanischen Exil nach dem Roman des spanischen Schriftstellers Benito Pérez Galdós realisierte, ist eine moderne, kritische Parabel auf das Leben Jesu. Mit Skepsis und bitterer Ironie stellt er die Frage nach der tatsächlichen Realisierbarkeit christlicher Existenz, nach der Wirksamkeit göttlicher Liebe in einer demoralisierten, heuchlerischen, brutalen und kranken Welt.
"Nazarin" gewann 1959 in Cannes den Spezialpreis der Jury.
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Donnerstag, 14. Februar, 20.30 Uhr
Freitag, 15. Februar, 20.30 Uhr
Luna de Avellaneda
Juan José Campanella, Argentinien 2004, 35mm, 143 Min.,
span./d/f
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Mitten im Trubel eines rauschenden Fests wird im Club „Luna de Avellaneda“ ein Baby mit dem Namen Roman geboren. Und wie es das Schicksal will, ist sein Leben fortan mit diesem Club verknüpft. 40 Jahre später gehört Roman der Leitung an, doch die Mitgliederzahl schwindet. Obwohl der Club für viele Stadtbewohner zu einem wichtigen Teil ihres Lebens geworden ist, fehlt ihnen das Geld für den Mitgliederbeitrag. Und Krisenstimmung herrscht auch in Romans Ehe. Als der Club in ein Casino verwandelt werden soll, ist der Höhepunkt erreicht, denn die Mitglieder stehen vor einer schwierigen Frage: Sind 200 neue Arbeitsplätze wichtiger als das Zusammengehörigkeitsgefühl, die zweite Heimat? Da rafft sich Roman noch einmal aus seinem Alltagstrott auf, um den Club zu retten - und seine Ehe.
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Samstag, 16. Februar, 21.00 Uhr
Freitag 22. Februar, 21.00 Uhr
Samstag, 23. Februar, 21.00 Uhr
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez
Heidi Specogna, Deutschland/Schweiz 2006, 35mm, 90 Min., OV/d/f
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Dokumentarfilm über die Lebensgeschichte von José Antonio Gutierrez, der als einer der ersten 300.000 US-Soldaten in den Irak-Krieg geschickt wurde. Gutierrez kam dabei zu trauriger Berühmtheit, denn er war der erste amerikanische Soldat, der in diesem Krieg im Gefecht im „friendly fire“ gefallen ist. Gekämpft hat er als so genannter „Greencard-Soldier“ – einer von etwa 32.000 Männern und Frauen, die in der US-Armee für ein fremdes Vaterland kämpfen. Der Film erzählt die Geschichte des ehemaligen Strassenkindes aus Guatemala, das über Mexiko in die USA kam, in der Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden. Dabei kommen Gutierrez' Freunde von der Strasse, die SozialarbeiterInnen im Waisenhaus, seine Schwester, die amerikanische Pflegefamilie, aber auch Gutierrez' Kameraden von den US-Marines zu Wort. „Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez” gewann den Schweizer Film-Preis des besten Dokumentarfilms.
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Donnerstag 28. Februar, 20.30 Uhr
Freitag, 29. Februar, 21.00 Uhr
Samstag, 1. März, 21.00 Uhr
Cobrador - in god we trust
Paul Leduc, Mexico/Spanien/Argentinien/Brasilien/Frankreich 2006, Beta SP, 92 Min., OV/e
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„Wer stopft das Dynamit in den Kopf dieses Jahrhunderts?“ fragt Tom Zé in einem Lied am Schluss des Films. „Cobrador“ schildert Geschichten aus New York, Miami, Brasilien, Mexiko City, Buenos Aires. Vorlage dafür waren kurze Erzählungen des brasilianischen Schriftstellers Rubem Fonseca. Sie erzählen von der Globalisierung der Gewalt und von der Gewalt der Globalisierung, von dem „sozialen Groll, der sich überall auf der Welt breit macht, der nicht einzudämmen ist, und der sich schliesslich in der Gewalt kanalisiert“. Dies zeigt „Cobrador“ an den Beispielen eines Minenarbeiters aus Brasilien, der eine – imaginäre – Spur der Gewalt durch den Kontinent zieht; eines amerikanischen Unternehmers, der in der Freizeit sein Auto als Waffe benutzt und einer Fotografin, entführtes Kind von Verschwundenen der argentinischen Militärdiktatur, die zur Terroristin wird. „Cobrador“ ist kein gewalttätiger Film, sondern ein Film über Gewalt, der nicht auslotet, wer getötet hat, sondern warum gemordet wird.
Als graphische Vorlage für einige Szenen in Brasilien dienten Leduc Bilder des berühmten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado.
„Einer der stärksten politischen Filme der letzten Jahre, der für mehr als einen Kontinent spricht.“ (Marco Müller, Direktor des Filmfestivals Venedig)
weitere infos unter http://www.cobrador.com.mx oder http://kinolatino.de
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2008 Januar
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